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Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung

Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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alberten auf ihren Pferden ausgelassen herum.
    Der baumlange Beduine, der das Training koordinierte, winkte Annit etwas ärgerlich zu. „Du bist spät, Mädchen, mach schnell!“
    Annit richtete sich kerzengerade auf und schaute dem Beduinen mit hoch erhobenem Kopf entgegen. Sie fühlte sich schrecklich. Doch sie war fest entschlossen, sich nichts anmerken zu lassen.
    „Hol rasch dein Pferd und stell dich auf!“, rief er ihr ungehalten zu. „Wir wollen endlich beginnen.“
    Annit straffte die Schultern, holte tief Luft und stiefelte auf den Beduinen zu. „Ich werde nicht starten“, sagte sie mit belegter Stimme.
    Der Beduine sah sie völlig entgeistert an. „Du hast das stärkste Pferd.“
    „Trotzdem“, nickte Annit. „Ich werde nicht an dem Rennen teilnehmen.“
    „Warum?“
    „Weil es nicht geht“, erklärte Annit knapp und ließ sich am Rand des Trainingsplatzes in den Sand fallen. Weil ich Angst vor meinem eigenen Pferd hab. Weil ich befürchte, es könnte während des Rennens ausrasten. Weil ich jede Nacht diesen entsetzlichen Traum mit den Flammenaugen habe, weil...  Sie legte den Kopf zurück und atmefe tief durch.
    „Hüa ... hüa!“ Die anderen jagten im gestreckten Galopp an ihr vorbei. Annit folgte der dicken Staubwolke mit sehnsüchtigen Augen. In diesem Trainingsdurchlauf lag Yussuf vorne, dicht gefolgt von Mannito.
    Lachend klatschte er am Ziel mit Mannito ab. „Gewonnen!“, schrie er so laut, dass es weithin zu hören war.
    „Kein Wunder, wenn deine beiden stärksten Konkurrenten fehlen“, schrie Mannito ebenso laut zurück. „Habib liegt flach und Annit ..." Mannito sah sich suchend um. „Wo ist sie eigentlich?“ Er war so im Rausch des Rennens gewesen, dass er gar nicht bemerkt hatte, dass sie fehlte.
    Yussuf deutete an den Rand des Trainingsfeldes.
    Mannito dirigierte seine Ranja hinüber zu Annit, saß ab und ließ sich aufgekratzt neben sie fallen. „Hast du den kolossalen Spurt gesehen, den Ranja eben hingelegt hat? Wenn sie so weitermacht, schlägt sie noch jedes Wüstenpferd!“ Er knuffte sie in die Seite. „Aber Yussuf ist echt auch gut drauf. Sag mal ...“ Mannito stockte, drehte sich so, dass er Annit in die Augen blicken konnte. „Was ist eigentlich mit dir? Warum bist du nicht gestartet? Und wo ist Silberstern?“
    Annit atmete tief durch. „Habib ist auf Silberstern geritten“, erklärte sie dann leise.
    „Quatsch! Habib ist doch gar nicht dabei, er hatte einen Unfall“, widersprach Mannito. ..
    „Ja, er hatte einen Unfall mit Silberstern“, nickte Annit. „Silberstern ist völlig ausgerastet und hat ihn abgeworfen. Habib hatte ihn heimlich aus dem Zelt geholt, um mit ihm auszureiten. Ich hab ihn dabei erwischt.“
    Mannito prustete los. „Dann geschieht es ihm doch ganz recht! Das kommt davon, wenn man sich, ohne zu fragen, fremde Pferde ausleiht und mit denen nicht klarkommt.“ Er wollte aufstehen. „Das muss ich gleich Yussuf erzählen, der lacht sich tot.“
    Annit hielt den Freund am Arm zurück. „Warte noch, Mannito!“ 
    Ihre Stimme zitterte so, dass Mannito stutzte. „Was ist denn?“
    Annit suchte Mannitos Blick, holte noch einmal tief Luft und sagte dann: „Silberstern ist wieder ausgerastet, verstehst du? So wie neulich in Dedeli auf dem Feldweg vor dem Loch, so wie in jeder verdammten Nacht in jedem meiner verfluchten Albträume.“
    Mannito ließ sich sofort wieder neben sie in den Sand plumpsen. „Oh nein!“
    „Doch! Und deswegen werde ich an diesem Rennen nicht teilnehmen“, erklärte Annit fest. „Es ist viel zu gefährlich.“
    „Aber...“, stammelte Mannito bestürzt.
    Der baumlange Beduine gab das Zeichen für den zweiten Durchgang.
    Annit knuffte Mannito leicht in die Seite. „Es geht weiter. Du musst los!“
    „Aber...?
    „Geh schon! Damit wenigstens einer von uns beiden teilnimmt.“ Annit nickte ihm aufmunternd zu.
    Zögerlich stand Mannito auf und schwang sich auf Ranjas Rücken.
    Annit zog ihre Knie an und schlang die Arme um sie.  Was soll ich denn jetzt nur tun? Ich kann es nicht riskieren, auf Silberstern zu reiten.
    „Annit“, riss sie eine tiefe, dunkle Stimme aus ihren Gedanken.
    Sie fuhr herum. Hinter ihr stand der Stammesfürst. Mit seinen dunklen Augen musterte er sie eindringlich. „Ich möchte dich in mein Zelt bitten“, sagte er kurz und wandte sich wieder ab. Was wie eine Bitte formuliert war, klang wie ein Befehl.
    Annit erhob sich, klopfte

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