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Silberstern Sternentaenzers Sohn 06 - Annit und der Geschichtenerzaehler

Silberstern Sternentaenzers Sohn 06 - Annit und der Geschichtenerzaehler

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 06 - Annit und der Geschichtenerzaehler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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hatte sich sein Spott in Wut und Neid gewandelt. Einmal hatte er sogar Silberstern heimlich aus dem Zelt geholt, um auf ihm zu reiten. Aber der schwarze Hengst hatte ihn abgeworfen.
    „Yussuf sagt, dass Habib wie wild trainiert“, grinste Mannito. „Wie im Wahn jagt der auf seinem Pferd immer wieder die Trainingsstrecke entlang. Der will von allen Stammesmitgliedern unbedingt der Beste sein. Und auf gar keinen Fall will er sich von einem Mädchen geschlagen geben.“
    Annit schaute der Gestalt nach. „Ich hoffe nur, er hilft nicht mit fiesen Tricks nach“, murmelte sie besorgt.
    „Ach was!“ Mannito winkte ab. „Inzwischen hat er bestimmt gemerkt, dass seine ganzen miesen Tricksereien gar nichts bringen.“ Doch da sollte sich Mannito wohl täuschen.

 
Was ist los mit Silberstern?
    Silberstern und Mannitos Fuchsstute Ranja waren zusammen mit den anderen Pferden der Beduinen in einem großen Zelt untergestellt, das als Stall diente. Wie die anderen Zelte auch war es aus Schafswolle gewebt, doch nach vorne hin offen. In diesem Zelt standen Seite an Seite all die wunderschönen Araber, die an dem großen Pferderennen teilnehmen sollten. Aber es würden noch mehr Pferde kommen. Denn das Pferderennen der Beni Sharqi war in der arabischen Welt berühmt. Von weither reisten die Teilnehmer an, um sich mit den schönsten und stärksten Pferden zu messen.
    Als Annit an diesem Morgen zu Silberstern in das Zelt eilte, reagierte er kaum. Wie apathisch stand der Hengst da und rührte sich wenig.
    Annit war bestens gelaunt und klatschte Silberstern  übermütig auf das Hinterteil. „He, Silbersternchen,  komm schon, nicht schlappmachen. Wir müssen fleißig  weitertrainieren.“ Sie holte den Sattel und legte ihn auf  den Rücken des Rappen.
    Auch Mannito sattelte gerade sein Pferd, eine schöne braune Fuchsstute, die gleich neben Silberstern stand. Während Ranja unternehmungslustig schnaubte und prustete, blieb Silberstern seltsam teilnahmslos. Ab und zu bewegte er seinen schwarzen Schweif ein klein wenig, um eine lästige Mücke zu vertreiben. Doch sonst schien er merkwürdig reglos.
    Liebevoll tätschelte Annit seinen Hals. „Keine Müdigkeit vorschützen, mein Süßer!“
    Da ertönte vom Trainingsplatz bereits der Gongschlag - das Zeichen für den Trainingsbeginn.
    „Los, beeil dich, Annit!“, drängelte Mannito. „Wir sind immer die Letzten.“
    Annit griff nach Silbersterns Halfter, doch der Hengst reagierte kaum. Sie zog mit aller Kraft, aber Silberstern blieb stehen. „Komm schon, was ist denn? Hast du nicht ausgeschlafen?“
    „Annit!“ Mannito wartete im Zeltausgang, blies ungeduldig seine Backen auf und rollte mit den Augen.
    „Jetzt komm endlich!“ Annit zerrte immer kräftiger und schließlich setzte sich Silberstern doch noch in Bewegung. Ganz langsam, beinahe wie in Zeitlupe, setzte  er einen Huf vor den anderen. Zwischendurch schüttelte  er sich. Immer wieder.
    Annit ließ das Halfter los und betrachtete Silberstern besorgt. So hatte sie ihr Pferd noch nie erlebt. Sanft strich sie über seine Nüstern. „Was ist denn los, Silberstern? Bist du noch müde?“
    Der Hengst wandte leicht den Kopf. Ganz langsam. Alle seine Bewegungen erschienen wie im Schneckentempo.
    Annit startete noch einen letzten Versuch. „Na, mach schon!“
    Aber Silberstern blickte sie nur schlapp und müde an und senkte den Kopf. Nach einer Weile tat er ein paar kleine Schritte, dann blieb er erneut stehen.
    Annit führte ihr Pferd zurück an seinen Platz und fühlte besorgt seinen Herzschlag. „Bist du krank, mein Kleiner?“ Silbersterns Herz schlug ein wenig langsam, aber stark und kräftig. Annit tastete seinen Bauch ab und legte ihr Ohr an den Körper des Pferdes. Doch sie hörte keine ungewöhnlichen Geräusche.
    „Was ist nur mit dir, Silbersternchen?“, murmelte sie. Langsam bekam Annit es mit der Angst zu tun. Vielleicht hatte Silberstern eine Krankheit, die sie auf den ersten Blick nicht erkennen konnte? Oder...? „Waren die langen Reisen in letzter Zeit ein bisschen viel für dich? Ja, wahrscheinlich ist es das! Ich hab Silberstern einfach zu viel  zugemutet.“ Sie befreite ihr Pferd von Sattel und Zaum zeug. „Ruh dich heute ein bisschen aus, Silberstern.  Dann geht es dir bestimmt bald besser.“ Hoffentlich!
    Annit füllte noch rasch den Wassertrog und überzeugte sich, dass ihr Pferd auch genügend Futter hatte, dann verließ sie das Zelt. Von

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