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Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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merkwürdiges Gefühl, das Annit noch nie erlebt hatte. Wie ein Energiestoß. Nur für den Bruchteil einer Sekunde, dann war es wieder vorbei.
    Ups, was war das denn?, wunderte sich Annit und hob irritiert den Kopf. Sie blickte zum Stammesfürsten und bemerkte, wie in diesem Moment ebenfalls ein Zucken durch seinen Körper ging. Nicht so heftig wie bei ihr, aber dennoch unverkennbar.
    Der Stammesfürst schaute auf. Ihre Blicke trafen sich. Fragend. Annit ahnte, dass er eben das Gleiche erlebt hatte wie sie. Dass gerade eben etwas sehr Sonderbares mit ihnen beiden geschehen war. Sie zögerte kurz. Es war offensichtlich, dass die anderen Beduinen durch die Aufregung um Falak von dem seltsamen Vorfall nichts mitbekommen hatten - dazu war er zu kurz.
    Annit schnaufte einmal tief durch, dann ging sie auf den Stammesfürsten zu. „Was ...?“, begann sie mit leicht zitternder Stimme.
    „Jetzt nicht!“, fiel der Stammesfürst ihr ins Wort. Seine Augen flackerten unruhig. Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, als ob er von einer plötzlichen Müdigkeit befallen worden wäre. Dann wandte er sich ab und sprach mit den anderen Beduinen.
    Mit Silberstern an ihrer Seite ließ sich Falak schließlich in die Stallung führen.
    Indes verharrte der Stammesfürst auf der Stelle und starrte an den Köpfen der Männer vorbei auf einen Punkt in der Wüste - fast so, als könne er dort wie auf einem Bildschirm noch einmal die ganze Vergangenheit Revue passieren lassen.
    Obwohl alle Dorfbewohner von dem aggressiven Auftritt des besonderen Pferdes etwas verstört waren, versammelten sie sich am späten Nachmittag in der Dorfmitte, um seine Ankunft zu feiern. Die Männer saßen in einem großen Kreis, die Frauen in einem anderen. In der Mitte brannte ein Feuer. Es roch nach Gemüse und gebratenem Fleisch.
    Annit saß zwischen Sabeth und Alisha. Die Gedanken schwirrten in ihrem Kopf umher wie Bienen in einem Bienenkorb. Ich bin ja mal gespannt, wie lange es dauert, bis Falak sich beruhigt? Und ob sie sich überhaupt beruhigt?, überlegte sie. Wenigstens hat der Stammesfürst nun sein Versprechen eingelöst und sie abgeholt. Aber das allein reicht sicher nicht aus, damit sie sich nicht mehr so aggressiv verhält.
    „Hier.“ Sabeth reichte ihr die Schüssel mit einem Püree aus Hülsenfrüchten weiter.
    Ausgerechnet! Annit gab die Schüssel an Alisha, ohne sich etwas davon zu nehmen. Wenn sie etwas überhaupt nicht mochte, dann waren es Hülsenfrüchte.
    Gleich darauf reichte ihr Sabeth einen Teller mit Couscous, einem Getreidegericht, mit Gemüse und Fleisch.
    Bestimmt schmeckt heut alles nach diesem Püree aus Hülsen früchten, dachte Annit und stocherte lustlos im Essen herum. Gedankenverloren blickte sie den Flammen nach, die hoch in den Himmel züngelten. Dabei musste sie unwillkürlich wieder an das Erlebnis vom Vormittag denken. An dieses sonderbare Zucken, das erst sie und gleich darauf den Stammesfürsten erfasst hatte. Es ist fast wie ein leichter Stromschlag gewesen. Ich kann das Gefühl gar nicht richtig beschreiben, dachte sie und biss in ein Stück Gemüse. Jedenfalls war es sehr merkwürdig. Komisch auch, dass es mich genau in dem Moment durchzuckt hat, als ich an Falak und den Stammesfürsten dachte! Hat er deswegen ge zuckt? Weil er gespürt hat, dass ich an ihn denke?, grübelte sie weiter. Ja, dann muss es ja fast so was wie eine Gedanken übertragung gewesen sein. Anders kann ich mir das Ganze nicht erklären...
    „Schmeckt es dir denn nicht?“, erkundigte sich Sabeth freundlich.
    Annit schreckte aus ihren Überlegungen hoch, nickte nur und zwang sich, einen Löffel Couscous zu essen. Aus den Augenwinkeln schielte sie zu dem Mädchen. Sie war wirklich recht hübsch. Hatte einen olivfarbenen Teint und dunkle Augen mit langen, tiefschwarzen, dichten Wimpern. Kein Wunder, dass sie Mannito gefällt!, dachte Annit und spürte wieder diesen heftigen Stich in ihrem Herzen.
    „Hier.“ Alisha reichte ihr von der anderen Seite ein Stück Fladenbrot.
    Annit nahm das Brot und tunkte es in das Couscous.
    Wenig später stimmten die Männer eine Art orientalischen Gesang an. Ein Mann stand auf und streckte seine Arme zum Himmel.
    „Sie danken Allah, dass er das besondere Pferd endlich wieder zu unserem Stamm zurückgebracht hat“, erklärte Alisha die Zeremonie.
    Annit schluckte das Brot, das nach Tomaten und Kürbis schmeckte. Sie wandte den Kopf und schaute in die Richtung des Stammesfürsten, der genau in diesem

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