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Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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traurig.
    Gähnend hockte sich Annit neben das Mädchen. „Hallo! Was gibt’s denn, Sabeth?“
    „Ich hab euch gesehen“, begann Sabeth gleich unverblümt. Sie schien innerlich ziemlich aufgebracht zu sein.
    Verständnislos runzelte Annit die Stirn. „Wie? Wen denn?“
    „Dich und Mannito, gestern.“ Sabeths Gesicht war sehr ernst. Ihre Stimme klang mühsam beherrscht - so, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen.
    Gestern? Bei unserem erfolglosen Ritual? Annit betrachtete das Beduinenmädchen mit gemischten Gefühlen. Ihr war schon öfters aufgefallen, wie misstrauisch Sabeth Mannito und sie stets aus der Ferne beobachtete, wenn sie sich mit dem Freund unterhielt. Einerseits tat Annit das Beduinenmädchen leid, andererseits freute sie sich ein bisschen darüber. Denn schließlich war Mannito ihr Kumpel!
    „Ich wollte dich bitten, dass du es mir genau erklärst“, setzte Sabeth nach. „Sehr genau.“
    „Was denn?“, fragte Annit scheinheilig nach, obwohl sie natürlich ganz genau wusste, was Sabeth interessierte.
    „Ich möchte wissen, ob du in Mannito verliebt bist?", fragte Sabeth kaum hörbar und senkte den Blick.
    „Wie bitte?“ Was ist das denn für eine Frage am frühen Morgen?
    Sabeth atmete tief durch und wiederholte ihre Frage. „Bitte sag es mir. Ich muss es wissen. Bist du in Mannito verliebt?“
    Annit schüttelte den Kopf. „Nein, Mannito ist mein Freund, mein Kumpel, mein Bruder. Aber ich bin nicht in ihn verliebt.“
    Sabeth nickte. Langsam schien sich die junge Beduinin wieder einigermaßen zu fassen. „Nicht?“, vergewisserte sie sich noch mal.
    „Nein“, bestätigte Annit.
    Ein unsicheres Lächeln huschte über Sabeths Gesicht. „Das ist gut“, meinte sie erleichtert und stand auf.
    Als Annit Sabeth lächeln sah, spürte sie wieder diesen kleinen Stich in ihrem Herzen. Es ist ganz sonderbar. Irgend wie will ich nicht, dass die beiden zusammen sind. Obwohl es mich ja eigentlich gar nichts angeht, wenn die beiden sich mögen, dachte sie und war hin und her gerissen. Soll ich? Soll ich nicht? Sie zögerte. Ist es wirklich richtig, wenn ich das tue?...
    Doch, ja!, entschied sie und versuchte, ihr schlechtes Gewissen zu ignorieren. Entschlossen fasste sie die Beduinin am Arm und hielt sie zurück. „Warte mal, Sabeth! Wenn ich dir einen Tipp wegen Mannito geben soll“, begann sie schlitzohrig.
    Sabeth nickte hocherfreut und ließ sich wieder auf das Kissen fallen. Erwartungsvoll sah sie Annit mit ihren schönen dunklen Augen an.
    „Ich kenne Mannito schon sehr lange und auch sehr gut. Er ist wirklich ein lieber Mensch“, sagte Annit salbungsvoll. „Und ich weiß auch ziemlich genau, was er gern mag und was nicht, was er braucht und wie man mit ihm umgeht.“ Sie machte eine theatralische Pause. „Mannito ist ein bisschen anstrengend, das solltest du wissen. Er erwartet von einem Mädchen, dass es sich ständig um ihn kümmert, dass es ständig um ihn herum ist und ihn bemuttert“, erklärte sie - obwohl sie genau wusste, dass das überhaupt nicht stimmte.
    Aufmerksam hing Sabeth an ihren Lippen und saugte jedes Wort auf wie ein Schwamm.
    „Er braucht diese ständige Nähe, weißt du“, redete Annit weiter. „Das ist ihm sehr wichtig.“
    Sabeth sah Annit an und nickte. Dann erhob sie sich und drückte Annit dankbar die Hand. „Danke für den Tipp, du bist eine liebe Freundin. Ich werde deinen Ratschlag befolgen.“
    Unvermittelt fuhr sich Annit mit der Hand über die Stirn - fast so, als wolle sie ihr schlechtes Gewissen wegwischen. „Und es macht dir wirklich nichts aus, dass er ständig umsorgt werden will?“, fragte sie scheinheilig nach.
    „Ach was“, wehrte Sabeth ab und strahlte nun über das ganze Gesicht. „Das macht mir überhaupt nichts aus. Im Gegenteil. Das ist schön! Das mach ich gerne.“ Glücklich verließ sie das Zelt.
    Annit sah ihr nach. Auf ihrer rechten Schulter saß ein kleines Engelchen, das sagte: „Du bist ganz schön gemein, Annit!“ Auf ihrer linken Schulter ein kleines Teufelchen, das Beifall klatschte und: „Gut gemacht, liebe Annit!“ säuselte.
    Als Annit wenig später zum Stall kam, hörte sie schon von Weitem lautes Wiehern und Hufgetrappel. Falak befand sich draußen vor dem Zelt und wurde von zwei Männern gehalten. Sie tänzelte nervös herum, wich zurück und versuchte zu steigen, um sich zu befreien. Der ganze Pferdekörper bebte wie ein Vulkan.
    Traurig stand der Stammesfürst daneben und schüttelte nur stumm den

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