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Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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auf eine Stelle zwischen verdorrten Sträuchern. „Hier?“
    Annit nickte. Klar, warum nicht hier!
    Mit einer schnellen Bewegung stieß Mannito die Schaufel in den Sand. Es ging auf Mittag zu, und die Sonne stand hoch. Daher war es brütend heiß, und schon nach drei Schaufelstichen stand Mannito der Schweiß auf der Stirn. Aber er arbeitete tapfer weiter. „Wie tief soll das Loch denn werden?“
    „Sehr tief!“, antwortete Annit mit einem verschmitzten Lächeln. Sie hielt sich einen Zipfel ihres Kopftuchs vor Nase und Mund, weil der trockene Sand staubte. Nicht wirklich, aber Strafe muss sein! Nachdem du dich in letzter Zeit so rar bei mir gemacht hast und lieber mit Sabeth zusammen warst.
    Als Mannito bis zu den Knien in dem Loch stehen konnte und aussah wie ein paniertes Schnitzel, weil der feine Sand an seinem schweißnassen Gesicht klebte, stoppte Annit ihn grinsend. „Das reicht jetzt.“
    Mannito stieg aus der Grube heraus und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Und wie geht’s jetzt weiter?“ Annit nahm das Tuch, das sie mitgebracht hatte, und breitete es sorgsam auf dem Boden der Grube aus. Dann legte sie das Amulett darauf. „So“, nickte sie zufrieden.
    „Und jetzt?“, fragte Mannito, der ihr über die Schulter blickte.
    „Jetzt müssen wir etwas drüberlegen“, erklärte Annit. „Etwas drüberlegen?“, wiederholte Mannito verwundert. „Und was?“
    „In der Anleitung stand was von Rosenblättern. Aber wo bitte schön sollen wir in der Wüste Rosenblätter herkriegen? Wir müssen halt etwas anderes nehmen.“
    „Und du meinst, dann funktioniert der Zauber noch?“ Mannito guckte ziemlich zweifelnd.
    Annit nickte überzeugt. „Man muss sich eben dem Land anpassen, in dem man das Ritual ausübt.“
    „Also gut.“ Mannito lief zu einem der verdorrten Sträucher, brach ein paar Zweige ab und kam damit zurück. Sorgsam bedeckte er das Amulett damit. Auf einmal hielt er inne. „Muss ich dabei irgendwas Bestimmtes sagen oder denken?“
    Annit rief sich den Text der Ritualanleitung aus der Mail zurück ins Gedächtnis. „Nee, davon wurde eigentlich nichts erwähnt.“
    Als das Amulett unter den Zweigen dann kaum noch zu sehen war, kniete sich Mannito neben Annit in den heißen Sand. „Und jetzt?“
    „Jetzt müssen wir uns in den Schneidersitz setzen und uns konzentrieren. Wir müssen uns vorstellen, dass das Amulett auf einem Blätterteppich zur Sonne schwebt.“
    „Oh nee, Annit!“, protestierte Mannito mit leicht gequältem Gesichtsausdruck. „Mir ist jetzt schon heiß genug. Meine Augen brennen total vom Wüstensand. Und jetzt soll ich mich auch noch in der glühenden Sonne in den heißen Sand setzen? Du hast doch gesagt, dass man das Ritual dem jeweiligen Land anpassen kann. In Deutschland geht so was natürlich locker, da ist es nicht so heiß, aber hier ..."
    Annit musste grinsen und knuffte den Freund in die Seite. „Nichts da! Wir machen das jetzt so.“ Sie ließ sich in den Schneidersitz fallen und bedeutete Mannito, es ihr gleichzutun.
    „Kann ich wenigstens meine Augen zumachen?“, stöhnte Mannito neben ihr.
    „Darüber stand nichts in der Mail“, antwortete Annit.
    „Auf oder zu?“, hakte Mannito nach. „Du bist hier der Obermagier, du musst bestimmen.“
    Annit überlegte kurz. „Wir schließen die Augen“, entschied sie dann.
    „Also gut.“ Mannito schloss die Augen und hob den Kopf. „Ähm ... an was muss ich denken?“
    „Mannito“, kicherte Annit.
    „Sorry, ich hab’s vergessen?“, murmelte er.
    „An das Amulett.“
    Mannito nickte. Eine Weile war er still. „Ich weiß nicht mehr genau, wie es aussieht“, murmelte er nach ein paar Minuten.
    „Mannito!“, mahnte ihn Annit streng.
    Schuldbewusst schielte Mannito zu ihr. „Meine Oma in Rumänien hatte ein ähnliches. Die Steine waren zwar rot, aber die Form war ähnlich. Funktioniert das Ritual auch, wenn ich an dieses Amulett denke?“
    Annit platzte los. „Ey, du bist so was von unmöglich und völlig unmagisch!“
    Mannito nickte ernst. „Ich weiß“, erwiderte er und sah sie mit einem zerknirschten Dackelblick an. „Schlimm?“
    Annit knuffte ihn so heftig in die Seite, dass er umkippte. „Blödmann!“
    Mannito richtete sich auf und knuffte zurück. „Selber!“ Lachend richtete sich Annit wieder auf und stürzte sich auf ihn. „Na warte!“, kicherte sie. Zum ersten Mal seit Langem war zwischen ihnen beiden wieder dieses leichte, unbeschwerte Gefühl von früher. Und es tat

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