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Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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Herzgegend.
    Bald nach dem Abendessen zogen sich alle auf ihre Schlafstätten zurück, denn sie waren erschöpft von der langen anstrengenden Tagesetappe.
    Annit kauerte sich in die Wolldecke neben Alisha und schloss müde die Augen. Es dauerte nicht lang, und sie war wieder einmal in einem seltsamen Traum gefangen.
    Ein wunderschöner schwarzer Araberhengst mit einem klei nen hellen Stern auf der Stirn trabte ausgelassen über eine sonnige Waldlichtung. Mitten auf der Wiese blieb das Pferd stehen und begann friedlich zu grasen. Alles wirkte ruhig und ganz idyllisch. Vögel zwitscherten. Auf einmal kam mit eiligen Schritten ein Mädchen über die Wiese gelaufen. Es ließ sich neben dem Pferd ins Gras fallen, zog die Beine an und ließ ihren Kopf auf die Knie sinken. Plötzlich war lautes Schluchzen zu hören. Das Mädchen weinte herzzerreißend. Nach einer Weile hob es langsam den Kopf und sah den Araberhengst mit traurigen Augen an. „Ich frage mich, ob es nicht besser wäre, dir nie begegnet zu sein. Dann hätte ich nicht diese schwere Last der magischen Gabe zu verantworten“, schluchzte das Mädchen, das lange dunkle Locken und helle blaue Augen hatte. Dicke Tränen liefen über seine Wangen ... Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich am Waldrand ein kleines flackerndes Licht auf, wurde größer und größer und formte sich schließlich zu einem riesigen hell lodernden Feuerkreis. Er umschloss den Rappen und das Mädchen, bis die beiden im Schein des Feuers verschwunden waren.
    Keuchend schreckte Annit hoch und schlug verzweifelt die Hände vor ihr Gesicht. Nicht schon wieder, bitte nicht schon wieder! Nicht schon wieder dieser schreckliche Traum. Ich liebe meinen Silberstern über alles. Er ist mein Leben! Was soll das? Stumme, verzweifelte Tränen rollten durch ihre Finger. Plötzlich hörte sie die Stimme des Geschichtenerzählers: „Die Wahrheit, die du herausfinden wirst, wird dir nicht gefallen.“ Annit wischte mit dem Ärmel die Tränen weg und tastete nach dem Amulett. Sie nahm es und schleuderte es weit weg von sich, in den Wüstensand. Du blödes, dämliches Teil! Verschwinde! Hau ab! Versinke im Wüstensand! Ich will nichts mehr über dich heraus finden. Lass mich in Ruhe! Sie rollte sich zusammen und zog die Decke über ihren Kopf. Ich will nichts mehr wissen. Ich will nichts mehr träumen und ich will nichts mehr erfah ren, was mir nicht gefällt. Sie wälzte sich so lange unruhig hin und her, bis schließlich Alisha davon aufwachte.
    Gähnend setzte sich das Beduinenmädchen auf, rieb sich die Augen und beugte sich zu ihr, „Hast du wieder schlecht geträumt?“, fragte sie mit sanfter Stimme. Alisha hatte mittlerweile schon viele von Annits unruhigen Träumen mitbekommen.
    Annit schnaufte tief durch und schüttelte nur den Kopf. Sie schaute Alisha nicht an, denn sie wollte ihr nicht ihre Tränen zeigen.
    Beruhigend strich Alisha über Annits Rücken. Ganz sacht und liebevoll, immer wieder. Wie eine Mutter bei ihrem Kind, das schlecht geträumt hatte. „Schlaf wieder ein, Annit! Es war nur ein böser Traum. Du musst keine Angst haben. Allah wacht über uns. Schlaf wieder!“
    Annit kuschelte sich, so gut es ging, in die kratzige graue Wolldecke.
    Plötzlich setzte sich Alisha ruckartig in Bewegung, erhob sich und entfernte sich von ihrer Schlafstätte. Mit einem „Du hast dein Amulett verloren“, kam sie gleich darauf wieder zurück. „Nur gut, dass ich es gesehen habe. Morgen früh wäre es unter dem Sand begraben gewesen, und du hättest es dann nie wieder gefunden“, fügte sie zufrieden hinzu.
    Annit nickte und verstaute das Amulett mit fahrigen Bewegungen in ihrem Rucksack. Der Stammesfürst hat wohl recht, man kann vor bestimmten Dingen nicht davon laufen - und ich muss das Rätsel dieses Amuletts wohl lösen, ob ich will oder nicht! Sie legte sich wieder hin und schloss ihre Augen. Was wird mich nur erwarten, wenn ich die Antworten auf alle Fragen kenne?, grübelte sie ängstlich.

Angst um Falak
    Es war früher Nachmittag. Die Luft flirrte vor Hitze. In dem Zelt, in dem die Pferde untergebracht waren, war es etwas erträglicher. Inzwischen war die Karawane nach der langen Reise wieder wohlbehalten ins Beduinendorf zurückgekehrt und freudig von den anderen Dorfbewohnern empfangen worden.
    Nach einer kurzen Ruhepause hatten der Stammesfürst und der fremde Araber sich dann sogleich zu den Stallungen begeben. Nun schritten sie die Reihen der Pferde ab. Bestimmt schon zum zehnten

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