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Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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Mund zu.
    „Solche schwierigen Lektionen wie der Sliding Stop oder der Spin erfordern natürlich sehr langes und häufiges Üben“, erklärte Patti, die sich zu ihnen gesellt hatte. „Da kann man schnell was falsch machen und den Pferden ganz schön schaden. Außerdem brauchen die Pferde spezielle Hufeisen und der Boden muss auch geeignet sein.“ John Fitzgerald zeigte nun die nächste Lektion, das Rückwärtsrichten.
    „Vor allem brauchst du ein gutes Pferd“, erzählte Patti weiter. „Es muss eigenständig arbeiten, sehr folgsam sein und schon auf leichte Zügel-, Gewichts- und Schenkelhilfen reagieren.“
    „Kannst du das auch?“, erkundigte sich Annit.
    Patti schüttelte den Kopf. „Nee, aber beim Westernreiten gibt es jede Menge Disziplinen. Ich hab mal das Cutting probiert.“
    „Was ist das denn?“
    „Nun, diese Disziplin entwickelte sich aus der täglichen Arbeit der Cowboys mit großen Rinderherden, wofür die Pferde ja ursprünglich eingesetzt wurden. Daher verfügen sie auch über ein gutes Gespür für Kühe, den sogenannten Cow Sense. Und der ist wichtig beim Cutting. Denn da muss das Pferd ein Rind aus einer Herde heraustrennen und es daran hindern, zurückzukehren.“
    „Puh!“, stöhnte Mannito. „Und ich bin nach einem Ritt auf einem Westernsattel schon bedient.“
    Nach dem Abendessen versammelten sich alle im Wohnzimmer der Wildfork Ranch. Im offenen Kamin prasselte ein gemütliches Feuer. Herr Steger und Steve lehnten am Kaminsims und tranken Kaffee.
    „Auf einen guten Kauf!“, meinte Herr Steger.
    Denise hob ihre Tasse mit heißer Schokolade und prostete Mannito fröhlich zu. „Auf den besten Westernreiter aller Zeiten.“
    „Also, ich finde, er hat sich gar nicht mal so schlecht angestellt“, half Patti.
    „Ihr müsst mich nicht trösten“, erklärte Mannito großmütig. „Ich bleib lieber beim normalen Reiten, stimmt’s, Annit?“
    Annit nickte ihm lächelnd zu.
    „Ein Besuch auf eurer Ranch ist immer wieder ein besonderes Vergnügen“, sagte Herr Steger und nickte Steve und Patty dankbar zu.
    „Find ich auch“, raunte Annit Mannito zu. „Voll cool hier, oder?“
    Noch bevor Mannito antworten konnte, kam Hausperle Nancy, eine ältere Frau mit olivfarbener Haut und kurzem dunklem Haar, ins Zimmer. „Telefon für Mrs Annit!“, verkündete sie lautstark.
    Annit sprang auf und folgte Nancy nach draußen zum Telefon.
    „Hallo, Annit!“ Es war ihre Adoptivmutter, der die Stegers vor ihrer Abreise die Telefonnummer der Ranch gegeben hatten.
    „Hallo, Mam!“, sprudelte Annit gleich heraus.
    „Seid ihr denn gut angekommen, du und Mannito? Ihr wolltet doch anrufen. Wir haben uns schon Sorgen gemacht, ob alles okay ist.“ Die Stimme ihrer Mutter klang ein wenig vorwurfsvoll.
    Schuldbewusst ringelte Annit eine dicke Haarsträhne um den Finger. „Ja, tut mir leid. Es war so viel los, und ich bin noch gar nicht dazu gekommen.“
    „Macht ja nichts. Geht’s dir denn gut, Annit?“
    „Ja, es ist alles super hier.“
    „Das freut mich.“ Ursulas Stimme klang jetzt wieder etwas heiterer. „Bei uns in Südholzen geht alles seinen gewohnten Gang, und den Zwillingsfohlen geht's auch gut. Dein Vater und ich, wir freuen uns schon darauf, wenn du wieder zurückkommst. Es ist so still hier ohne Mannito und dich. Wir vermissen dich jetzt schon, Annit.“
    „Ich vermisse euch auch.“
    „Ich muss jetzt aufhören, sonst wird es zu teuer. Grüß Mannito, hab eine schöne Zeit und bis bald. Wir freuen uns auf dich.“
    „Bis dann, Mam, und viele Grüße an Paps. Und gib den Zwillingsfohlen einen dicken Kuss von mir.“
    Ihre Mutter legte auf. Annit hielt noch eine Weile den tutenden Hörer in der Hand und horchte in sich hinein. Komisch, irgendwie scheint Südholzen schon so weit weg! Wie in einer anderen Welt. Aber klar, nickte Annit vor sich hin. Ist es ja auch. Das eine ist Deutschland, das andere Amerika.

 

Scharfe Hunde und wüste Drohbriefe
    Am nächsten Morgen war Annit schon früh auf den Beinen. Durch die Zeitverschiebung war ihr Schlafrhythmus völlig durcheinander. Unten im Haus schien noch alles ruhig zu sein. Auf Zehenspitzen, um die anderen nicht zu wecken, schlich Annit ins Wohnzimmer und zuckte plötzlich zusammen. Vor der offenen Terrassentür saß Patti auf dem Boden, die Beine im Schneidersitz, die Handflächen auf Brusthöhe gegeneinander gepresst, den Rücken durchgedrückt. Mit einer ruhigen, gleitenden Bewegung streckte sie die Arme senkrecht in die

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