Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs
Luft, als wolle sie die aufgehende Sonne begrüßen, und atmete tief durch. Dann senkte sie die Arme wieder langsam, setzte sich auf ihrer Matte bequem hin und lächelte Annit an. „Guten Morgen!“
„Guten Morgen! Was machst du denn da?“
Patti erhob sich geschmeidig wie eine Katze. „Meine Entspannungsübungen.
So bleibe ich elastisch für das Westernreiten. Zudem hilft es, wenn man sich mit seinen schrecklichen Nachbarn rumärgern muss.“ Für einen kurzen Moment verfinsterte sich Pattis Blick, und sie schien wieder so merkwürdig angespannt wie während der Ranchrundfahrt - als sie an der Feuerstelle vorbeigekommen waren. Patti rollte ihre Matte zusammen und stellte sie in eine Ecke. Als sie sich umdrehte, hatte sie wieder ein Lächeln auf den Lippen. „Dann kümmern wir uns mal um das Frühstück.“
Annit folgte Patti in die Küche. Die Rancherin holte eine Pfanne, gab Öl hinein, erhitzte es und briet Speckstreifen darin an. Dann griff sie in einen kleinen Korb, holte eine gekochte Kartoffel heraus und hielt sie Annit vor die Nase. „Was ist das?“
„Eine Kartoffel ..."
„Eine Idaho-Kartoffel. Aus Idaho kommen die besten Kartoffeln der Welt.“ Patti schnitt die gekochten Kartoffeln in Scheiben und gab sie zu dem Speck in die Pfanne.
Annit sah ihr zu. Sie mochte die junge Frau. Aber irgendwie hatte Annit das Gefühl, dass Patti etwas belastete. Ihr war schon mehrmals aufgefallen, dass Patti ein richtig bedrücktes Gesicht machte, wenn sie sich unbeobachtet fühlte.
„Good morning!“ Ächzend wie ein Achtzigjähriger schleppte sich wenig später - als alle anderen schon längst auf waren und am gedeckten Frühstückstisch saßen - Mannito in den Raum.
„Denise und ich haben gerade eben beschlossen, dass wir heute noch mal eine Runde Westernreiten gehen“, verkündete Annit vergnügt. „Bist du dabei?“
„Nein danke, nie im Leben!“, stöhnte Mannito. „Mir tun Stellen weh, von denen ich nicht einmal ahnte, dass ich sie habe. Ich wusste gar nicht, wie ich heute Nacht liegen sollte.“
Annit gab eine weitere Ladung Ahornsirup über ihren French Toast. „Übung macht den Meister“, lachte sie.
„Ohne mich!“ Mannito nippte an seinem Malzkaffee und hielt sich theatralisch seine Brust. „Ich glaube, ich habe mir sogar mein Brustbein geprellt. Ich brauch heute ganz viel Ruhe.“
„Na dann!“ Annit zwinkerte Denise zu. „Dann reiten wir zwei eben allein aus, um die Gegend zu erkunden.“
„Ähm!“ Mannito stellte seine Tasse ab. „Ausreiten ... na ja ... so ganz plötzlich spüre ich doch, wie die Schmerzen anfangen, langsam nachzulassen.“
„Oho, eine spontane Wunderheilung!“, schmunzelte Annit.
Gleich nach dem Frühstück sattelten die Freunde ihre Pferde und ritten los. Annit auf Silberstern, Mannito auf Ranja und Denise auf Hero, einem Braunen von der Wildfolk Ranch. Es war ein Riesenspaß, ausgelassen über das weite Gelände zu galoppieren.
Annit warf ihren Kopf zurück, genoss den Wind in den Haaren und fühlte sich unendlich frei auf dem Rücken ihres herrlichen Pferdes. Nach einer Weile parierte sie durch und wartete auf die anderen, die nicht so ganz mit ihr hatten mithalten können. „Ist das nicht genial!“, rief sie ihnen freudestrahlend zu. „So ausgelassen geritten bin ich schon lang nicht mehr.“
,Ja, super“, nickte Mannito. „Da pfeif ich doch auf das Westernreiten.“
Als Letzte kam Denise an. „Puh, da kommt man ganz schön ins Schwitzen.“
„Ich hab auch so großen Durst, dass ich die Niagarafälle austrinken könnte“, grinste Mannito.
„Hm!“ Annit wischte sich über die schweißnasse Stirn. „Die Niagarafälle sind ein bisschen weit. Aber ..." Sie deutete nach vorne. „Patti sagte doch, dass in dieser Blockhütte Steves Großvater wohnt. Wir könnten ihn begrüßen, und vielleicht hat er auch was zu trinken für uns.“
„Gute Idee“, nickte Mannito und trieb Ranja an. „Dann mal los.“
Kurz vor der Blockhütte hielt er an und wartete auf Annit und Denise.
„Seht mal, da hinten!“ Mannito deutete auf einen Bretterverschlag, der fast wie ein kleiner Stall aussah. „Ob da Tiere drin sind?“
Gerade als die Freunde absteigen und sich das Ganze genauer anschauen wollten, schossen auf einmal mit lautem Gebell drei riesige schwarze Dobermänner aus dem Blockhaus.
„Verdammt! Nichts wie weg hier! Los!“, schrie Mannito erschrocken und wendete Ranja, die schon leicht nervös hin und her tänzelte.
„Mannito hat
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