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Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 09 - Im Land der wilden Mustangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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muss man Mustangs denn schützen?“, wunderte sich Mannito. „Das sind doch Pferde wie alle anderen.“
    Patti fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, als ob sie von einer plötzlichen Müdigkeit befallen wäre, dann straffte sie die Schultern. „Viele Rancher betrachten Wildpferde als schlimme Plage und sind nicht bereit, ihnen ein bisschen was von dem Weideland ihrer Kühe abzugeben. Für sie ist es völlig normal, dass die Pferde gejagt werden. Oft nur zum Spaß, als Mutprobe oder zum Weiterverkauf. Unglaublich, in manchen Ländern gilt Mustangfleisch sogar als Delikatesse!“ Patti machte eine kleine Pause, bevor sie weitersprach. „Dabei sind die Wildpferde Bestandteil unserer Geschichte und unserer Natur. So, wie die Indianer es vormachten, ist es richtig. Für sie sind Pferde keine Dinge, sondern Lebewesen, die man achten und schützen soll.“
    Atemlos hatten Annit und Mannito den Worten der jungen Frau gelauscht.
    „Wahnsinn!“ Entsetzt schlug Annit die Hand vor den Mund.
    Immer noch aufgebracht sprang Patti auf. „Einerseits züchten diese verdammten Rancher Sportpferde, andererseits jagen sie die Mustangs.“
    Mannito schüttelte den Kopf. „Wie können Menschen nur so drauf sein?“
    „Ich weiß es nicht. Ich versteh es vor allem nicht. Ich kapier nicht, warum diese Rancher nichts von der Art übernommen haben, wie die Indianer mit ihren Pferden umgegangen sind? Am liebsten würd ich ..." Sie ließ ihren Satz unvollendet und verschwand unvermittelt im Inneren des Wohnhauses.
    Annit drehte den Kopf so, dass sie Mannito ansehen konnte. „Absolut krass, oder?! Ich dachte bisher, es seien nur Tiere gefährdet, auf deren Pelz man scharf sei. Aber Mustangs ...“
    „Die Indianer sind doch schon viel länger hier als die Rancher. Eigentlich hätten sie doch die älteren Rechte“, überlegte Mannito.
    „Offenbar interessiert das niemanden“, meinte Annit bedrückt. .Aber ich find’s echt cool und ziemlich mutig, dass sich Patti so einsetzt.“
    Am Abend setzte sich Annit an den Computer in ihrem Zimmer und rief ihren Webmail-Zugang auf. Aus einem Kommunikationsladen in Südholzen?, wunderte sie sich und machte die Mail auf.
    „Liebe Annit, Dein Vater und ich waren gerade in der Stadt und wollten Dir ein Foto schicken. Wir selber können das mit dem neumodischen Zeugs ja nicht so gut, daher haben wir einen netten Herrn in dem Kopiershop um Hilfe gebeten. Anbei siehst Du ein Foto von den Zwillingsfohlen. Bei uns in Südholzen geht es gut voran, wir haben schon wieder einige Gäste und meh rere Voranmeldungen. Ganz liebe Grüße aus Südholzen Deine Eltern."
    Annit öffnete den Anhang. Ein tiefes, warmes Gefühl machte sich in Annits Bauch breit, als sie die beiden wunderhübschen Fohlen sah. Zärtlich strich sie mit dem Finger über den Bildschirm. „Ihr Süßen, euch geht’s gut, nicht wahr! Zum Glück gibt es bei uns in Deutschland keine fiesen Rancher, die euch jagen könnten. Ich hab euch lieb.“ Sie klickte das Foto wieder weg und schloss die Mail.

Ein kauziger Alter
    Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Annit, Mannito und Denise fuhren mit den Stegers tagsüber umher, um Pferde anzuschauen. Nach dem Abendessen vertrieben sich die drei Freunde die Zeit mit Brettspielen und fielen dann ziemlich bald todmüde in ihre Betten. Patti hatte sich inzwischen wieder beruhigt und zeigte sich so vergnügt wie am Anfang. Über das Thema Wildpferde hatten sie seither nicht mehr gesprochen.
    An einem Tag, an dem die Stegers allerlei Papierkram zu erledigen hatten, gönnten sich Annit und Mannito mal wieder einen langen Ausritt. Denise war mit Patti und Steve in die Stadt gefahren, um ein paar Geschenke für ihre Freundinnen zu Hause zu besorgen.
    Annit und Mannito ritten gemütlich nebeneinander her. Annit genoss es, den Freund mal wieder ganz für sich allein zu haben.
    Auf einmal blieb Mannito stehen und deutete nach vorne. „Schau dir das an!“
    „Was denn?“ Annit beschattete ihre Augen mit einer Hand und blickte in die Richtung, in die Mannito zeigte. Doch viel mehr als eine gewaltige Staubwolke und eine Rinderherde konnte sie nicht erkennen. „Was soll da sein? Rinder. Viele Rinder. Na und?“
    „Guck dir mal den Typen an! Der mit dem Lasso. Wahnsinn, wie der reitet und wie der dabei das Lasso wirft!“ Mannito kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
    Jetzt konnte auch Annit erkennen, was Mannito meinte. „Das ist echt ein ausgezeichneter Reiter.“ Sie kniff die Augen zusammen.

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