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Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
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Wissenschaftler aufschnappte, war zunächst nur ein unverständliches Kauderwelsch, dem sie kaum folgen konnte. Die Rede war von irgendwelchen Wellen und Frequenzen und wie man sie kontrollierte. Auch das Stichwort New York fiel. Einen Reim konnte sie sich nicht darauf machen.
    Dann schreckte sie auf. Direktor Clark war hereingekommen und hatte sich zu den Wissenschaftlern gesetzt, wie sie mit einem flüchtigen Blick über die Schulter feststellte.
    »Orlando, Sie sind ein Weichei«, polterte er gerade los.
    June Madlow durchforstete ihr Gehirn. Sie hatte den Namen schon einmal gehört. Das musste Darien Orlando sein, der Leiter der Abteilung für psychologische Kriegsführung. Auch wenn sie nicht jedes Wort verstand, begriff sie doch, dass Clark ihn unter Druck setzte.
    Orlandos Stimme war lauter geworden. »Hören Sie zu. Die Zahl der verletzten Probanden steigt täglich. Die meisten werden lebenslang geistig behindert bleiben!«
    Probanden, die geistig behindert bleiben? Was zum Henker machen die da?, fragte sich die Agentin. Sie kämpfte innerlich. Sie war an einem Punkt angelangt, an dem sie nicht mehr weiterwollte. Ihre Loyalität hatte ihre Grenzen. Wut über sich selbst stieg in ihr auf. Torben Arnström hatte recht. So konnte sie nicht weiterleben und alles hinnehmen, was hier gespielt wurde.
    Einem der Soldaten war nicht entgangen, wie sie ihre Ohren gespitzt hatte. Er machte Clark ein Zeichen, sein Gespräch abzubrechen. Der CIA-Direktor und Orlando standen auf. Eilig verließen sie die Kantine. Sie wirkten extrem angespannt.
    Eine gute Stunde saß Torben nun schon im Kontrollzentrum herum. Clark war zwischendurch hinausgestürmt und wenig später mit hochrotem Kopf zurückgekehrt. Jetzt sprach er wieder mit seinen Mitarbeitern. Seit der frostigen Begrüßung hatte er Torben keines Blicks mehr gewürdigt, und auch die anderen Anwesenden ignorierten ihn.
    Nur Robert Miles kam jetzt herüber und setzte sich zu ihm an den Tisch.
    »Wie haben Sie mich gefunden?«, fragte Torben den erschöpft wirkenden Leiter des Kontrollzentrums.
    Bevor Miles antworten konnte, rauschte Clark heran und drückte mit dem Finger auf Torbens Wirbelsäule, genau zwischen die Schulterblätter. Torben spürte einen Fremdkörper unter der Haut.
    »Mit diesem Chip im Rücken haben Sie uns geholfen, einen der gefährlichsten Hacker dingfest zu machen. Herzlichen Glückwunsch, Mr. Arnström, das war nicht schlecht für den Anfang.«
    Schlagartig wurde Torben übel. Würgend stierte er den CIA-Chef an. Wie ein Vieh hatte man ihn markiert, als er bewusstlos gewesen war, und zum Gehilfen gemacht. Er erinnerte sich, wie Jackson seine Kleidung mit dem Metalldetektor abgesucht hatte. Auf die Idee, dass ein Chip in seinem Körper verborgen sein könnte, war er genauso wenig gekommen wie Torben selbst.
    Ein Mann im weißem Kittel kam herein und schaute sich fragend um.
    Clark winkte ihn zu sich heran. Er zeigte auf Torben. »Das ist Ihr Patient. Sie können den Chip jetzt entfernen.«
    Entgeistert wich Torben zurück. »Was? Hier und jetzt?«
    »Tut gar nicht weh«, höhnte Clark. »Oder soll ich Mami anrufen, damit sie Ihnen die Hand hält?«
    Blinder Hass stieg in Torben hoch. Wusste der CIA-Direktor etwa auch, dass er seine Eltern früh verloren hatte? Dann war diese Bemerkung an Perfidie nicht zu überbieten. Clark war ein Sadist. Er hätte es vermutlich psychologische Kriegsführung genannt.
    Der Mann aus der medizinischen Abteilung bat Torben, sein Hemd auszuziehen. Er holte ein Skalpell und eine Spraydose heraus. »Das ist nur wie ein kleiner Pikser«, kündigte er an.
    Er drehte Torben um und machte einen raschen Schnitt, dann sprühte er das Desinfektionsmittel auf und klebte ein Pflaster auf die winzige Wunde.
    Torben musterte fassungslos den kleinen, blutverschmierten Chip, den der Arzt auf den Tisch gelegt hatte. Er war nicht viel dicker als eine Stecknadel und etwa einen halben Zentimeter lang.
    »Wie lange hast du gebraucht, um das Programm und den Wurm zu schreiben«, fragte ihn Miles übergangslos.
    Torben riss sich vom Anblick des Chips los. »Spygate? Etwa drei Jahre.«
    Miles stand auf und flüsterte Clark etwas zu. Doch Torben hatte gute Ohren.
    »Kaum zu glauben, aber er ist vielleicht im Moment der Einzige, der den Zeitverlust für die Implementierung der Persönlichkeitsanalyse in Mindvision schnell genug programmieren kann. Ich würde weiter an ihm festhalten!«
    Clark nahm es ohne eine sichtbare Gefühlsregung zur

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