Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
Vom Netzwerk:
wieder zu.
    »Sir«, der Mann verzog unglücklich das Gesicht, »er ist der Sohn von …«
    Clark war kurz davor, die Fassung zu verlieren. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hätte er sein Gegenüber am liebsten in Stücke zerrissen. Er packte den Mann am Revers und schleifte ihn fast zu seinem Büro.
    Knallend fiel die Tür ins Schloss. Sobald sich Clark unbelauscht fühlte, legte er los.
    »Sie verdammter Idiot, Sie hätten mir beinahe einen echten Bärendienst erwiesen. Wer weiß noch von der Sache?«
    Der Glatzkopf hob verständnislos die Arme. Noch immer war sein Gesicht hochrot. Seine Kollegen schauten ihn abschätzig an.
    »Rogan Smith, Sir, ein alter …«
    »Ich weiß, wer Rogan Smith ist, Sie Penner!«
    Clark richtete seinen Zeigefinger auf einen Agenten, der an einem Laptop arbeitete. »Sie machen sich auf nach Washington und bereinigen das! Los, raus jetzt!«
    Er streifte sich ein Headset über und wählte die Nummer eines der beiden Agenten, die er für die Bewachung von Torben abgestellt hatte.
    »Wenn Miles ihn nicht mehr braucht, bringen Sie den Drecksack Arnström hier raus!« Schwer atmend sah er in die Runde seiner Mitarbeiter, die ihn verschreckt anstarrten. »Und sagen Sie Miles, er soll eine komplette Nachrichtensperre in beide Richtungen einrichten, ausgenommen die Kommandozentrale natürlich.«
    Das schien einige der Mitarbeiter zu beunruhigen, aber keiner kam auf die Idee, diese Maßnahme laut zu hinterfragen. Sie tuschelten leise. Ein eisiger Blick von Clark brachte sie zum Schweigen.
    »Sie bekommen jetzt Ihre Einsatzpläne für den G20-Gipfel.«

KAPITEL 39
WÜSTE NEVADA – BUNKER WHITESTAR
    June Madlow öffnete eine Flasche Orangensaft und trank sie auf einen Zug aus. Dann zog sie einen kleinen Laptop aus ihrer Tasche. »Ich muss mehr rausbekommen«, beschwor sie sich. Bevor sie ihn öffnete, dachte sie über ihr weiteres Vorgehen nach. Sie wusste, dass der Stellvertreter von Clark von Anfang an gegen die Strategien des CIA-Direktors gewesen war. Konnte sie sich mit ihren Zweifeln an Eliston wenden?
    »Kommt drauf an, wie du fragst!«, sagte sie leise vor sich hin.
    Entschlossen nahm sie ihr Handy und tippte auf die Kurzwahlnummer.
    Nachdem nur Elistons Mailbox angesprungen war, versuchte sie über die Zentrale in Langley an ihn heranzukommen.
    »CIA-Hauptquartier«, meldete sich eine neutrale Frauenstimme.
    »Hier ist Agent June Madlow, verbinden Sie mich dringend mit dem Assistent Director.« Als die Musik der Warteschleife erklang, verdrehte sie die Augen. Dann klickte es.
    »Sie wollen Mr. Eliston sprechen? Wissen Sie denn gar nicht, was passiert ist?«, fragte die junge Stimme einer Sekretärin. »Mr. Eliston ist gestern Abend bei einem Autounfall schwer verletzt worden. Er liegt in einem Washingtoner Krankenhaus im Koma!«
    Wie vom Blitz getroffen, sank June auf das Bett. War das Zufall? Oder hatte jemand nachgeholfen? Aber so weit würde Clark nie gehen, das konnte oder wollte sie nicht glauben.
    »Nein, ich war zu beschäftigt«, erwiderte sie. »O mein Gott, das tut mir leid. Weiß es der Chef schon?«
    »Ich denke, ja.«
    »Hoffen wir, dass er es überlebt.« June legte auf.
    Ein mulmiges Gefühl presste ihren Brustkorb zusammen. Rasch verband sie ihr Notebook mit dem Standardrechner der CIA und setzte sich an den Tisch. Dann sammelte sie sich. Als junge Frau hatte sie einen Freund gehabt, der es in der Hackerszene zu einiger Berühmtheit gebracht hatte. Von ihm hatte sie Verschiedenes gelernt, und ihre Fortbildungen hatten das Wissen über illegale Zugriffe ergänzt – schließlich gehörte es zum geheimdienstlichen Alltag, Daten auszuspionieren.
    »Okay, wie ging das noch mal?«, murmelte sie, während sie eine Brute-Force-Attacke vorbereitete, um in den geschützten Bereich von Clark zu gelangen. Ein vielversprechendes Passwort gab es nicht. Der erste Versuch konnte ein Treffer sein, oder Tage würden vergehen, das wusste sie.
    Eilig öffnete sie die Datenbank der CIA und schrieb eine Umgehungsvariable, die verhinderte, dass das interne Warnsystem den Zugriff auf die Datei entdeckt – zumindest für eine kurze Zeit.
    Fieberhaft versuchte die Agentin, sich an frühere Brute- Force-Attacken zu erinnern. Sie waren dazu geeignet, den Zugangscode eines Systems zu knacken, indem alle möglichen Variablen von Buchstaben und Zahlen ausprobiert wurden. Die Länge des Codes war maßgeblich für die Chance, ihn zu knacken. Doch June hatte einen Vorteil: Sie kannte die

Weitere Kostenlose Bücher