Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
Vom Netzwerk:
mal!«
    Sie waren nur etwa zwanzig Meter von dem Gebäude entfernt, in das gerade zwei schwarz gekleidete Männer und ein uniformierter Polizist hineingingen.
    »Durchstarten!«, rief Kilian.
    »Oh«, sagte der Taxifahrer, »hat die reizende Lady es sich anders überlegt?«
    »Sir, ein Taxi hat unmittelbar vor dem Gebäude gehalten. Es sind zwei Personen drin, die aber keine Anstalten machen auszusteigen«, meldete ein Agent, der von der anderen Straßenseite aus in einem dunkelblauen Van das Verlagshaus beobachtete.
    »Warten Sie. Nein! Verdammt! Zugriff, Zugriff!«, schallte es aus seinem Headset.
    Mit gezogener Waffe stieß er die Autotür auf und stürmte auf das Taxi zu. Weitere Agenten rannten aus dem Gebäude.
    »Wir müssen schnell zurück, ich habe im Hotel meine Geldbörse vergessen«, erklärte Kilian den plötzlichen Sinneswandel.
    Ohne zu zögern, gab der Schotte Gas.
    »Junger Mann, ich hoffe Sie bringen mich nicht um mein Abendessen.« Prompt fand er eine Lücke, um über die 15. Straße zügig an der nächsten Kreuzung abzubiegen.
    Nova drehte sich um und sah aus dem Rückfenster. Starr vor Schreck beobachtete sie, wie gleich mehrere Männer hinter dem Taxi herrannten. Allerdings ohne Aussicht auf Erfolg. Schon nach wenigen Metern mussten sie sich geschlagen geben.
    »Das war haarscharf!« Nova atmete tief aus.
    Kilian presste sich in den Sitz. Im Moment gab es keinen besseren Schutz, als in einem von Hunderten Taxis zu sitzen, die bei diesem Sauwetter unterwegs waren. Er wühlte in seiner hinteren Hosentasche und zog seine Geldbörse hervor.
    »Ah, da ist sie ja. Guter Mann, wir haben noch etwas vor. Könnten Sie uns auf direktem Weg zur Wall Street bringen?«

KAPITEL 41
WÜSTE NEVADA – BUNKER WHITESTAR
    June Madlow war hochgradig angespannt. Sie musste sich zwingen, ihre Angst zu unterdrücken. Jeder Zugriff auf interne Daten wurde in Echtzeit an das Kontrollzentrum übermittelt. Dass ihr kleiner Trick mit der Umgehung funktioniert haben könnte, war eine reichlich optimistische Sicht der Dinge, auch wenn sie es inständig hoffte.
    Sie prüfte die Handyverbindung. Doch die gesamte Kommunikation nach außen war tot, obwohl die Bunkeranlage mit einer speziellen Signalverstärkung ausgestattet war.
    Wieder musste sie an Torben Arnström denken. Die Art und Weise, wie man mit diesem letztlich harmlosen jungen Mann umsprang, machte ihr schmerzlich bewusst, dass sie blind für die Menschenverachtung der CIA gewesen war. Es war ein gewaltiger Unterschied, ob man geldgierige Black Hat Hacker und aggressive Aktivisten hochnahm oder ob man einen Idealisten wie Arnström drangsalierte. Dessen Verbrechen bestand schlimmstenfalls im Wunsch nach mehr Transparenz. Trotzdem hatte man ihn wie einen gewaltbereiten Terroristen behandelt. Sie wusste zwar nicht genau, was mit ihm im Labor passiert war und wie Clark sich seine Bestrafung vorstellte, doch es war keine Frage, dass er dringend Hilfe brauchte.
    Ratlos starrte sie auf ihr totes Handy. Den einzigen rettenden Hinweis konnte das wissenschaftliche Personal geben. Aber auch nur in die Nähe des Labors zu gelangen, ohne sofort von den Kameras erfasst zu werden, war aussichtslos. Also musste sie einen anderen Weg finden. Fieberhaft rief sie sich den Lageplan des Bunkers in Erinnerung, der in Clarks Büro hing. Wenn sie es richtig behalten hatte, befanden sich die Unterkünfte der Wissenschaftler ganz in der Nähe des Flughangars.
    Es war Zeit zu handeln. Sie schnallte sich ihr Waffenhalfter um. Dann lud sie die Pistole durch, streifte einen schwarzen Blazer über und verließ ihr unwirtliches Domizil.
    Während sie sich in Richtung des Hangars vorarbeitete, bedauerte sie, dass sie sich im Bunker mit ihrer abweisenden Art keine Freunde gemacht hatte. Die meisten Mitarbeiter kannte sie nicht einmal. Jemanden als Komplizen zu gewinnen oder gar eine Meuterei anzuzetteln konnte sie vergessen.
    Verstohlen sah sie zu den Kameraaugen hoch, die sie im Abstand von wenigen Metern im Visier hatten. Neben den Unterkünften war der einzige Ort, an dem man sich ohne flächendeckende Überwachung bewegen konnte, die Kantine. Ob es dort aussichtsreicher wäre, jemanden von den Wissenschaftlern anzutreffen? Auf jeden Fall war es unauffälliger.
    Nach kurzem Überlegen machte sie kehrt und richtete ihre Schritte in Richtung Kantine. Während ihr das Herz bis zum Hals klopfte, ging sie durch die kalten Flure des Bunkers. Das Summen der Belüftungsanlagen dröhnte in ihren Ohren.

Weitere Kostenlose Bücher