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Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
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einer ausgreifenden Beinbewegung fegte er den Bildschirm vom Tisch, dessen Kante den Offizier mit voller Wucht in den Magen traf. Der ging sofort zu Boden. Ein Schuss löste sich, Beton rieselte von der Decke.
    Jetzt hatte Torben einen winzigen Vorsprung. Er rannte zur Tür, warf sie hinter sich zu und hetzte los. Er musste die nächste Abbiegung in dem Labyrinth erreichen, sich in Sicherheit bringen. Schon hörte er, wie die Tür des Kontrollraums aufflog und der Sicherheitsbeamte die Verfolgung aufnahm. Bedrohlich hallten die Schritte durch die leeren Gänge. Du schaffst es, rief er sich innerlich zu, lauf!
    Zu spät. Ein scharfer Schuss durchschnitt die Luft und seinen Oberschenkel.
    Brennender Schmerz! Warm umfloss es Torbens Bein. Nicht darüber nachdenken. Ich muss weiter, mich verstecken, dem Verfolger entgehen!
    An der Ecke des langen Flures stand eine Gestalt. Er sah nur ihre Silhouette und eine gezogene Waffe. Alles ging ganz schnell. Bevor Torben reagieren konnte, hallte ein weiterer Schuss durch den Gang. Er duckte sich. Ängstlich sah er sich um. Sein Verfolger lag auf dem Boden.
    Torben blickte wieder nach vorn. Die Gestalt war verschwunden. Mühsam erhob er sich. Der Blutfleck auf seiner Hose breitete sich aus, er ignorierte den Schmerz. Komm schon, du hast keine Zeit zu verlieren! Ich muss um jeden Preis wieder an die Rechner. Sonst war alles vergebens. Hastig schleppte er sich zurück. Die Tür stand noch offen. Er setzte sich vor den Rechner. Seine Hände flogen über die Tasten. Innerhalb von Sekunden hatte er den Zugang geknackt.
    June Madlow spürte, wie ein Schauder ihren Körper überlief. Zitternd ging sie hinter einem Betonvorsprung in Deckung und steckte ihren Revolver ein. Du hast einen Menschen erschossen, pochte es in ihrem Kopf. Einen Menschen!
    Es war alles so schnell gegangen. Sie hatte sich in der Nähe des Raums postiert, in dem Torben an der Entschlüsselung der Daten arbeitete, als der Soldat um die Ecke stürmte und ihn auf der Flucht ins Visier nahm. Reflexartig hatte sie ihre Waffe gezückt. Und auf das Herz des Soldaten gezielt. In all ihren Dienstjahren hatte sie nur einmal einem flüchtenden Mann ins Bein geschossen, um ihn zu stellen. Diesmal war es anders. Sie sah zu der Leiche. Der Tote war noch jung, vielleicht zwanzig, ein blonder, muskulöser Junge. June hoffte inständig, dass er noch keine Familie gegründet hatte.
    Von Schuldgefühlen wie gelähmt, presste sie sich an die Wand. Was sie gerade getan hatte, war nicht nur moralisch eine Katastrophe, es war auch ihr Ende bei der CIA. Die Kameras hatten sie sicher gefilmt.
    Nichts fürchtete sie jetzt so sehr wie das Auftauchen weiterer Soldaten. Sie war nicht der Killertyp wie manch anderer bei der CIA. Mit angehaltenem Atem lauschte sie, doch es war nur das gleichmäßige Rauschen der Klimaanlage zu hören.
    Vorsichtig kam sie hinter der Betonsäule hervor und lief zum Rechnerraum. Sie betete, dass Torben nie erfahren würde, wie kaltblütig sie gerade gehandelt hatte. Sicher, er hatte ihr damals im Mount Valley vorgeworfen, nur ein Rädchen im Getriebe zu sein. Aber inzwischen musste ihm klar sein, dass sie keine Befehlsempfängerin mehr war, die gewissenlos die Machenschaften der CIA deckte.
    Während sie sich noch einmal umsah, ob sie allein war, schnappte sie sich die Maschinenpistole des toten Soldaten und rannte dann zur halb offenen Tür des Rechnerraums.
    »Torben, ich bin’s!«
    Wie von weiter Ferne drang ihre Stimme an Torbens Ohr. Er brauchte einen Moment, um sich von den geöffneten Programmen zu lösen. Er stand auf, um die Tür hinter June zu schließen, doch sie hielt ihn zurück.
    »Lass sie besser offen stehen, dann sehen wir, wenn jemand kommt. Die wissen bestimmt schon, wo wir sind. Den Kameras entgeht nichts. O Gott, was ist …«
    Sie hatte den dunkelroten Fleck auf Torbens Hosenbein entdeckt.
    »Man hat mich erwischt. Zum Glück kam mir jemand zu Hilfe. Du hast mir wohl wieder das Leben gerettet.« Er lächelte.
    June beugte sich zu seinem Unterschenkel. »Schlimm?«
    »Hört schon auf zu bluten, sicher nur ein Streifschuss. Viel interessanter ist, was ich gefunden habe.«
    »Moment! Wir könnten jeden Augenblick überrascht werden.« June ging zu der Workstation neben dem Rechner, an dem Torben gearbeitet hatte. Sie öffnete ein Tool für die Bunkerverwaltung. Innerhalb kurzer Zeit erschien auf dem Monitor der Grundriss der gesamten Bunkeranlage. Er war in achtzehn Sektoren unterteilt. Das

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