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Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
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fühlte es sich so an. Obwohl er am Simulator geübt hatte, war es jetzt unheimlich.
    Wie befohlen, steuerte Blake das Kampfflugzeug mit waghalsigen Manövern durch die Schluchten, bis eine Reihe von Lastwagen sichtbar wurde.

    In der Wüste von Nevada hielten die Zuschauer den Atem an. Der Angriff wirkte wie ein Actionfilm. Doch dies war kein Hollywoodprodukt, dies war echt. Gerade erreichte der Schussbefehl den Piloten. Blake schickte seine Raketen exakt ins Übungsziel. Treffer.
    Die Generäle applaudierten begeistert. Sektgläser wurden gefüllt, man prostete sich zu. Clark atmete tief durch. Er hatte gewonnen. Die Sache hatte tatsächlich funktioniert.
    Ein bulliger Offizier schob sich an ihn heran.
    »Glückwunsch, Roy! Sehr eindrucksvoll!«
    Clark nahm das Lob des Offiziers nur mit halbem Ohr wahr. Seine Sekretärin Penny war in den Kontrollraum gekommen. Ihr Gesicht war gerötet. Er stellte sein Sektglas ab und ging ihr entgegen. Sie reichte ihm sofort ein Handy.
    Schon bei den ersten Worten, die er hörte, verzog Clark das Gesicht. Schwer atmend, stützte er sich mit einer Hand auf eine Stuhllehne und kehrte den Umstehenden den Rücken zu. Er presste das Handy fest ans Ohr, als wollte er verhindern, dass ein Wort nach außen dringt.
    »Wie bitte, wie ist das möglich? Sind die Forensiker dran?«, fragte er leise. Ohne weiter auf seine Gäste zu achten, ging er zu einem Rechner und loggte sich ein. Halblaut sprach er dabei in das Handy.
    »Gut, verstärken Sie die Sicherheitsmaßnahmen. Ich will, dass Mindvision in drei Tagen startet.«

    Über zweitausend Meilen entfernt analysierte ein Mitarbeiter in der Zentrale der CIA einen Haufen fremder Daten, die sich vor ihm auf dem Monitor aufbauten. Er war unentschlossen, ob er besser verheimlichen sollte, was er da entdeckt hatte. Am Ende würde man ihm die Schuld dafür geben. Verstohlen sah er sich um. Dann starrte er wieder auf den Monitor. Dies war ein Hackerangriff mit einem Wurm der Extraklasse. Und er hatte keinen blassen Schimmer, was er dagegen tun sollte.

KAPITEL 7
STOCKHOLM
    Torben hatte schlecht geschlafen. So einen Tag wie gestern hatte er noch nie erlebt. Stunde um Stunde hatte er sich in seinem Bett herumgewälzt, unterbrochen von kurzen Schlafphasen mit wirren Träumen. Im Vergleich zum Chaos seines Büros war sein Schlafzimmer auffallend puristisch. Auf dem rohen Dielenboden lag ein schwarzer Futon, daneben stand ein kleines Sideboard. Jalousien aus grauem Metall vervollständigten den Eindruck klösterlicher Kargheit. Die Wohnung lag im ersten Stock des Hauses, in dem Torben auch sein Büro hatte. Er musste nur über den Hinterhof gehen.
    Müde rieb er sich die schmerzenden Augen und sah auf die Uhr. Halb sieben. Eine Zeit, in der er normalerweise noch vor seinem Rechner hockte. Er zog die Beine an den Körper und sah reglos an die Decke. Wilde Szenarien schossen ihm durch den Kopf. Schon bald würden sein Wurm und Spygate aktiv werden. Bei der Vorstellung, wie dann weltweit irgendwelche Freaks und Behörden fassungslos an ihren Bildschirmen klebten, musste er grinsen. Die Frage war nur, wie viele Rechner Spygate bis zum Start der Software wirklich infiziert hätte und wie lange es dauern würde, bis man den dazugehörigen Wurm, der den Verlauf der Daten an Spygate meldet, knacken würde.
    Wären es genug, hätten alle User einmal ein Bewusstsein dafür, was mit ihren Daten täglich geschah.
    Zu schade, dass er nur Nova offenbaren konnte, was er da losgetreten hatte. Das aber musste er unbedingt. Sonst hätte er sich wie jemand gefühlt, der als Einziger ein Ufo gesichtet und es für sich behalten hatte.
    Die Haustürklingel riss ihn aus seinen Gedanken. Wer stand denn in dieser Herrgottsfrühe bei ihm auf der Matte? Er schlug die Decke zurück, gähnte ausgiebig und ging in den Flur. Wie üblich schaute er erst durch den Spion. Es war Kilian.
    Torben öffnete und deutete auf seine Armbanduhr.
    »Weißt du eigentlich, wie früh es ist?«
    »Danke, ich freu mich auch, dich zu sehen.« Kilian musterte Torbens altmodischen, blau gestreiften Pyjama. Er grinste vergnügt. »Mann, du solltest dich mal ansehen. Warst du auf einer Bad-taste-Party? Na, wie auch immer, ich hab nicht viel Zeit. Um acht muss ich bei Saicom sein und Wallins eine Lösung präsentieren. Aber ich finde einfach nicht die Lücke, die bei diesem verdammten Hack genutzt wurde, obwohl ich schon seit Tagen dransitze.«
    »Hättest wenigstens einen Kaffee mitbringen können. Warte

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