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Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
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führte. Von dort aus erreichten sie eine unbeleuchtete Seitenstraße. Als sie um die Ecke bogen, kam ihnen einer der Türsteher entgegen.
    »Chui, wie bist du rausgekommen?«, fragte Jackson entgeistert.
    »Frag nicht, aber den Typen hier sollten wir loswerden.« Er deutete auf Torben. »Der ist sicher verwanzt.«
    Jackson überlegte nicht lange. Er gab Torben einen kleinen Schubs.
    »Hast du nicht gehört? Wir müssen uns trennen. Du kommst schon irgendwie durch. Wir treffen uns morgen um zehn Uhr im Club Cielo, 18 Little West 12th Street. Merk dir die Adresse. Ich häng dort öfter ab, falls wir uns verpassen. Ich kann dich nicht mehr anmailen, die kontrollieren alles. Und jetzt hau endlich ab!«
    Geduckt lief Torben los. Als er nach einem weiten Bogen die nächste größere Straße erreichte, rollte ein Polizeiwagen lautlos an ihm vorbei. Er presste sich in den Schatten eines Mauervorsprungs. Der Polizeiwagen fuhr weiter, ohne anzuhalten. Von fern hörte er Sirenen.
    Anscheinend war er vorerst in Sicherheit. Am Ende der Straße sah Torben den Schriftzug eines Motels aufblinken. Sein Rucksack war unerreichbar, doch er hatte wenigstens noch das Geld und seine Papiere. Rasch checkte er, ob das Kuvert mit den Dollarnoten noch in der Hosentasche war. Dann fasste er in die Brusttasche seines Hemdes und erstarrte.
    Wo ist mein Pass?

KAPITEL 17
CIA-HAUPTZENTRALE LANGLEY
    Clark wartete nun schon seit fast vierundzwanzig Stunden auf den erlösenden Anruf seiner Agenten. Der Gedanke, dass er so kurz vor dem Ziel die Kontrolle über sein Projekt verlieren könnte, hatte ihn in einen Zustand größter Angespanntheit versetzt. Er öffnete und schloss mehrmals seinen goldenen Füllfederhalter, während er auf dem Bildschirm vor sich die Berichte seiner Abteilungen überflog. Plötzlich kniff er die Augen zusammen und beugte sich vor.
    »Was, was, was?«
    Seine Gesichtszüge verhärteten sich. Wütend warf er den Füller von sich und stieß dabei eine halb leere Kaffeetasse um, deren Inhalt sich über die polierte Platte seines Schreibtisches ergoss. Er ignorierte es. Hastig schaltete er den Fernseher an, der in die Bücherwand dem Schreibtisch gegenüber eingelassen war. CNN berichtete live aus Washington, der Reporter stand direkt vor dem Weißen Haus:
    … nach Angaben des leitenden Kommandanten wurde das Feuer eröffnet, nachdem ein Demonstrant einen Polizisten angeschossen hatte. Die Veranstalter der Demonstrationen bestreiten diese Darstellung.
    Clark ließ sich in seinen Sessel zurückfallen und starrte auf die Bilder, die über den Schirm liefen. Dutzende Sanitäter kümmerten sich um Verletzte, dazwischen waren Körper zu sehen, die bereits mit weißen Tüchern bedeckt auf Tragen abtransportiert wurden. Panisch liefen die Menschen durcheinander. In ihren Gesichtern stand nackte Angst. Immer wieder wurde der Reporter von Polizisten und Sanitätern zur Seite gedrängt, als er weitersprach.
    Am Vormittag hat der Präsident auf einer Pressekonferenz die rückhaltlose Aufklärung des Vorfalles angekündigt. Es kursieren jedoch Gerüchte, dass Verteidigungsminister Rodson für eine der folgenschwersten Tragödien in der Hauptstadt verantwortlich sei. Offenbar ist es nur der besonnenen Reaktion der Occupy-Bewegung zu verdanken, dass die Lage nicht völlig eskaliert ist.
    Jetzt hielt es Clark nicht mehr in seinem Sessel. Er sprang auf. Rastlos lief er in seinem Büro auf und ab und fuhr sich unablässig über seine Bartstoppeln. Seit zwei Tagen war er nicht mehr zu Hause gewesen, hatte weder geduscht noch sich rasiert.
    Als das Telefon läutete, hastete er zum Schreibtisch und setzte sein Headset auf.
    »Na, alter Junge, Sie haben ganz schön Probleme, was?«, hörte er die Stimme von Lou Strieber.
    »Ach, Lou, Sie sind es.«
    »Haben Sie auch nur den Funken einer Ahnung, was Rodson mit diesem Herumgeballere angerichtet hat?« Striebers Stimme klang aufgebracht.
    Nicht nur den Funken einer Ahnung, dachte Clark und tippte sich entnervt an die Stirn. Wollte Strieber ihn für dumm verkaufen?
    »Dieser Idiot Rodson hat dem Präsidenten gerade ungewollt den nächsten Wahlsieg beschert! Jetzt, wo seine Hardliner-Nummer nach hinten losgegangen ist, wollen alle wieder einen liberalen Präsidenten. Unsere gesamte Arbeit gerät in Gefahr! Das kann der doch so nicht gewollt haben!«
    Ich habe keine Zeit für diese Betroffenheitssülze, dachte Clark. Doch er zwang sich zu einem freundlichen Tonfall.
    »Beruhigen Sie sich, Lou. Ich habe

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