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Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
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Mann gesessen, der genau wusste, wie Weltpolitik gemacht wird. Wie verlogen die westlichen Mächte agierten. Er war dabei, weitaus mehr zu verstehen als seine Professoren, die nur am grünen Tisch analysierten. Peters Aura und sein Wissen waren so überwältigend gewesen, dass Torben ihm blind vertraute und sich darauf einließ, Peters brisanten Informationen nachzugehen. Informationen, die etwas mit einer Reaktion zu tun hatten, die das eine Prozent schon lange für den Tag X vorbereitet hatte, an dem das Geldsystem kollabieren und Hunderte Millionen Menschen im Westen vor der Armutsgrenze stehen würden. Doch mit einem hatte man scheinbar nicht gerechnet: Dass diese Millionen absolut friedlich ihre Rechte einfordern und mit Zivilcourage, Aufklärung und langem Atem das öffentliche Leben durch Sitzblockaden, Zeltlager und mannigfache Internetaktionen zum Erliegen bringen würden.
    Die Wärme machte Torben schläfrig. Er streckte sich im Gras aus und spürte, wie seine Lider schwer wurden.
    Die Sonne sank schon dem Horizont entgegen, als er wieder erwachte. Verblüfft sah er zur Uhr. Er hatte fast neun Stunden geschlafen. Der Park hatte sich geleert, nur ein paar Jugendliche saßen noch auf den Bänken und rauchten. Es war fast acht.
    Torben rappelte sich auf und durchquerte den Park, bis er wieder auf die Teller Avenue gelangte. Seine letzte Hoffnung ruhte auf Kilian. Nur er konnte ihm helfen, unbemerkt zurück nach Schweden zu kommen.
    Als er die Hausnummer 1303 erreichte, war niemand zu sehen. Unschlüssig stand Torben vor einem unauffälligen Eckhaus und sah sich um. Er wusste, dass er trotz der einsetzenden Dämmerung wie ein Wild auf freier Lichtung zu orten war.
    Sicherheitshalber wechselte er die Straßenseite und behielt die Haustür im Blick. Endlich erschien Kilian. Er trug einen lässigen schwarzen Anzug und seine unvermeidliche Nerdbrille. Im Laufen winkte er Torben mehrmals zu.
    »Hey, Torben, gut, dass du da bist!«
    In dem Augenblick rasten zwei Wagen um die Ecke. Wie aus dem Nichts tauchten zwei Männer in Jeans und Lederjacken auf und verstellten Torben den Weg. Das durfte nicht wahr sein! Welch eine Enttäuschung. Kilian hatte ihn offensichtlich ans Messer geliefert.
    »Schwedischer Geheimdienst«, stellte sich einer der beiden vor, ein groß gewachsener, breitschultriger Koloss. »Mr. Arnström, bleiben Sie bitte ruhig und kommen Sie unauffällig mit.« Er wirkte angespannt, aber nicht aggressiv.
    »Schweden? Ihr seid wirklich Schweden?« Torbens Überraschung folgte Misstrauen, obwohl der Mann seine Muttersprache akzentfrei sprach.
    Der Agent schob sein Jackett zur Seite und deutete mit einer Hand auf seine Waffe.
    Blanke Panik überrollte Torben. Er stieß den Mann zur Seite, die Pistole fiel krachend zu Boden. Mit voller Wucht trat er dem anderen gegen die Kniescheibe. Der brüllte laut auf und kippte mit schmerzverzerrtem Gesicht nach hinten.
    Aus dem Augenwinkel registrierte Torben noch, wie Kilian niedergerissen wurde, während ihm gleich drei Männer Handschellen anlegten. Hatte er ihn doch nicht verraten? Oder wurde hier eine billige Show abgezogen? Nach dem Motto, wir lassen es so aussehen, als wären wir beiden auf die Schliche gekommen?
    So schnell er konnte, rannte er wieder in Richtung Park. Torben hörte, wie ihm ein Verfolger immer näher kam.
    Er lief schneller. Der Spurt ließ seine Kopfverletzung schmerzen, die er schon fast vergessen hatte. Nein, bis zum Park würde er es nicht mehr schaffen.
    Abrupt bremste er ab, ließ seinen Verfolger auflaufen und trat ihm in die Weichteile. Der Mann sank gekrümmt in sich zusammen. Der Typ war fürs Erste schachmatt. Doch der nächste Verfolger war schon in Sichtweite.
    Torben rannte über die Straße, auf ein unbebautes, verwildertes Grundstück zu. Er kletterte über einen hohen Drahtzaun, der das Terrain begrenzte, in der Hoffnung, wie schon in Stockholm, durch irgendwelche Hinterhöfe fliehen zu können. Immer wieder rutschten seine Füße an dem rostigen Zaun ab. Verbissen hangelte er sich weiter nach oben, bis er auf die andere Seite springen konnte.
    Plötzlich hörte er einen lauten Knall. Ein Schuss! Ein zweiter Schuss schlug in ein verrostetes Ölfass direkt neben ihm ein. Das metallische Geräusch ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. In Todesangst kämpfte er sich durch mannshohes Gebüsch und stinkende Müllhaufen. Er wusste nicht, wohin. Er wusste nur, dass jetzt nicht nur seine Freiheit, sondern auch sein Leben auf dem

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