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Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
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Karriere schmückten die pastellgelbe Tapete. Der sah ja mal richtig gut aus, dachte Nova nach einem kurzen Blick auf die Wand. Durch einen verglasten Wintergarten führte er die beiden in einen kleinen Park voller blühender Kirschbäume. Auf einem großen Holztisch standen bereits Wasser, Zitronensaft und Eiswürfel. Die erkennbaren Zeichen amerikanischer Gastfreundschaft hatte er in der Eile nicht vergessen. An der Seite neben der Terrassentür erblickte Kilian ein paar leere Flaschen Scotch.
    »Nehmt Platz. Ist es nicht herrlich hier draußen? Der Frühling ist früh dran dieses Jahr.«
    Nova setzte sich, doch Kilian blieb stehen. »Leider haben wir nicht viel Zeit. Kannst du uns helfen, einen Agenten der CIA zu recherchieren? Ich muss wissen, an welchen Projekten er beteiligt war, ob er noch lebt und so weiter.«
    »Das volle Programm also?«
    »Ja, Rogan, das volle Programm.«
    Skeptisch schaute der gealterte Journalist seinen einstigen Zögling an. »Gibt es irgendeinen Hinweis?«
    Kilian zog einen zusammengefalteten Zettel aus seiner Hosentasche.
    »Ich habe hier ein Memo aus dem NSA-Archiv. Aber ich werde nicht schlau daraus. Es handelt sich um einen Agenten namens Peter Norris, er ist ein Freund von Torben.«
    »Und er hat Torben etwas von einer Aktion gegen die Netzfreiheit erzählt«, ergänzte Nova. »Vermutlich steckt die CIA dahinter.«
    Mit einer fahrigen Bewegung angelte sich Smith den Zettel. Dann setzte er sich seine Brille auf, die an einem gelben Band auf seiner Brust hing. Aufmerksam sah er sich die Zeilen an.
    Nova warf Kilian einen langen Blick zu. Offenbar war sie irritiert von dem schlechten Zustand des Mannes.
    Als Smith alles entziffert hatte, zerriss er plötzlich das Blatt, knüllte die Fetzen zu einer Kugel zusammen und warf sie in einen Aschenbecher.
    Kilian hielt den Atem an. Was war das? Was trieb den alten Profi zu so einer Reaktion?
    Smith hielt sein Feuerzeug ans Papier. Sekunden später brannte es lichterloh.
    »Warum machen Sie das?«, fragte Nova fassungslos.
    Kilian griff ihm an die Schulter. »Rogan was ist los?«
    »Raus hier«, blaffte Smith. »Fahrt nach Hause und vergesst euren Freund.«

KAPITEL 28
MANHATTAN – HOTEL MANDARIN ORIENTAL
    Nie zuvor war Torben in einem so exklusiven Hotel wie dem Mandarin Oriental New York gewesen. Schon die weitläufige helle Lobby mit ihrem dunklen Marmorboden wirkte überwältigend auf ihn. Und hier sollte er untergebracht werden?
    Nachdem die beiden Agenten, die ihn am Flughafen abgeholt hatten, am Empfangstresen mit den Formalitäten fertig waren, begleiteten sie Torben in die 54. Etage. Neben der Tür, vor der sie haltmachten, hing ein diskretes Schild mit der Aufschrift Taipan Suite.
    »Um neunzehn Uhr werden wir Sie abholen und zum Kongresssaal bringen«, sagte einer der Agenten, während er die Tür mit einer Chipkarte öffnete. »Und nur, dass Sie nicht auf dumme Gedanken kommen: Rund um die Uhr werden wir hier Wache halten.«
    Das war eine klare Ansage. Auch in diesem exquisiten Hotel blieb Torben ein Gefangener. Neugierig betrat er die Suite und pfiff durch die Zähne. So viel kühle Eleganz, so viel Platz, so viel Luxus auf einmal hatte er selbst in einem Hotel dieser Kategorie nicht erwartet.
    Sobald die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, nahm er sein neues Domizil auf Zeit genauer in Augenschein. Vom großen Wohnsalon aus hatte man einen atemberaubenden Blick auf die Skyline Manhattans und den Central Park. Abgesehen vom Salon, gab es zwei Schlafzimmer, zwei Badezimmer sowie eine Gästetoilette. Alles in allem mochte die Suite etwa hundert Quadratmeter groß sein. Und das alles für ihn allein!
    Während er seinen kleinen Palast und die Pracht der Räume bewunderte, fragte Torben sich, warum man ihn plötzlich so gut behandelte. Es war obskur, verrückt. Sicher würde er bei dem kleinsten Fehler wieder aus diesem Paradies vertrieben werden. Wie bei seiner ersten Begegnung mit diesem unberechenbaren Mann, könnte alles in Sekunden umschlagen, und er würde gefoltert oder gar getötet werden. Er traute Clark jederzeit eine Überreaktion zu, die sein Schicksal besiegeln würde, und das wäre in dem Augenblick, in dem er ihm nicht mehr nützlich erschien.
    Was wollte Clark mit dieser Suite bezwecken? Ihn mit der Aussicht auf ein luxuriöses Leben bestechen? Ihn in Sicherheit wiegen?
    Das Doppelbett in einem der Schlafzimmer war mit einer sonnengelben Seidendecke verhüllt, darauf lagen zwei Nackenrollen, die mit

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