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Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
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wartenden Kellner einige Scheine in die Hand.
    Ich Idiot, dachte Torben, ich sollte meine Glaubwürdigkeit unter Beweis stellen, und nun habe ich alles vermasselt.
    Clark kehrte an den Tisch zurück.
    »Die beiden Herren bringen Sie zurück ins Hotel. Morgen werden Sie im Rechenzentrum Robert Miles zur Seite stehen, wenn er beginnt, Ihr Programm zu löschen. Danach werden Sie mir alles über Ihren Auftrag von Peter Norris erzählen. Freiwillig oder gezwungenermaßen, das entscheiden Sie.«
    Clarks unverblümte Androhung von Gewalt ließ das Blut in Torbens Adern stocken. Die Farce war vorbei. Der Ausflug nach New York, das teure Hotel und die Einladung ins Per Se waren nur ein Zwischenspiel gewesen. Der Kuschelkurs war beendet. Er musste fliehen, jetzt sofort, bevor man ihn wieder einsperrte.
    »Könnte ich bitte zur Toilette gehen?«
    »Nur zu«, erwiderte Clark, der gerade June Madlow etwas zuraunte und nicht weiter auf Torben achtete. Auch die beiden Agenten am Nebentisch schienen keine Notiz von ihm zu nehmen.
    Günstiger konnte die Gelegenheit kaum sein. Jetzt oder nie!, durchzuckte es Torben. Er stand auf, ging langsam zwischen den Tischen hindurch und wandte sich dann blitzschnell Richtung Ausgang. Das Adrenalin schoss durch seinen Körper, während er blindlings auf die Straße rannte, auf den Kreisverkehr des Columbus Circle zu. Schreiend und winkend stoppte er ein Yellow Cab.
    »Fahren Sie einfach los, schnell!« Es war nicht das erste Mal, dass er einem Fahrer begegnete, der keine Fragen stellte.

    Die Agenten hatten Torbens Verschwinden sofort bemerkt.
    Einer zog seine Waffe und wollte hinterherstürzen, als er von Clark zurückgehalten wurde.
    »Wir haben Zeit. Er kann nicht entkommen. Hab ich doch gewusst, dass ihr das nicht hinbekommt …«
    Verblüfft drehte der Agent sich um. »Wie meinen Sie das?«
    Auch June Madlow war aufgesprungen. Jetzt setzte sie sich wieder und verschränkte amüsiert die Arme. Die Agentin war erfahren genug, um Clarks Gelassenheit richtig zu deuten. Der ganze Abend war arrangiert gewesen, vermutlich gehörten sogar die Kellner und die Gäste zur CIA. In solchen Katz-und- Maus-Spielchen war Clark perfekt. Sie hatte noch nie jemanden kennengelernt, der andere Menschen so gut täuschen konnte. Seine lange militärische Karriere und seine Führungserfahrung machten es ihm leicht.
    »Lassen Sie mich raten. RFID?«
    Mit einem überheblichen Grinsen setzte sich ihr Boss wieder zu ihr und trank den Rest seines Whiskys aus.
    »Er hat nicht viele Optionen. So oder so, heute Nacht läuft seine Uhr ab. Entweder führt er uns zu Norris oder er liefert uns noch ein paar von diesen Aktivisten ans Messer. Arnström ist nichts weiter als ein nützlicher Idiot.«
    »Wer übernimmt seine Verfolgung?«, erkundigte sie sich.
    »Wilster und sein Team. Sie haben draußen schon auf ihn gewartet.«
    »Und was ist, wenn er an einen Rechner kommt und ins Netz geht?
    »Ins Netz? Kein Problem, das hat Miles im Griff. Arnström wird sein blaues Wunder erleben, wenn er das tut. Sie können schon mal Ihre Sachen packen, Madlow. Sie fliegen sicher noch in der Nacht mit dem Jungen zurück in den Bunker.«

    Das Taxi raste durch die gigantischen Straßenschluchten den Broadway hinunter. Die aufblinkenden Werbeflächen spiegelten sich im Fensterglas des Wagens. Sosehr ihn seine gelungene Flucht auch in Hochstimmung versetzte – er wusste nicht weiter. Wohin sollte er fahren? Er hatte nicht die geringste Möglichkeit, das Land zu verlassen, keine Freunde, kein Geld, kein Pass, nichts als seinen Anzug am Leib.
    Er rutschte tief in seinen Sitz, damit man ihn von außen nicht sah. Es gab nur einen Ort, an den er sich flüchten konnte – in den Club Cielo, von dem Jackson gesprochen hatte. Die Adresse hatte er sich gemerkt. Mit reichlich Glück würde er dort Jackson antreffen, und der würde ihm vielleicht helfen unterzutauchen.
    Mit leichtem Bedauern streifte Torben die Breitlinguhr vom Handgelenk. Abgesehen davon, dass sie möglicherweise einen GPS-Chip enthielt, war sie das einzig Wertvolle, was er hatte.
    Für solch ein Stück würde er sicher um die zweitausend Dollar bekommen, auch wenn sie mindestens das Zehnfache wert war. Das wusste er von Kilians Vater, der solch eine Uhr trug.
    »Wissen Sie, ob jetzt noch ein Pfandhaus geöffnet hat?«, fragte er den dicklichen Fahrer, der sich geschickt durch den Verkehr schlängelte.
    »Was haben Sie denn zu verkaufen?«, erkundigte sich der Mann mit einem

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