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Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
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Tanzfläche zurückkehrte, füllte sich der Laden. Es war kurz nach Mitternacht, aber noch immer war kein Jackson in Sicht. Mit einem Gefühl völliger Hoffnungslosigkeit verließ er den Club und streifte planlos durch das Viertel.
    Es blieben ihm nicht mehr viele Möglichkeiten. Eine Fahrt nach Washington, um in die schwedische Botschaft zu gelangen, war zu riskant. Jeder Bahnhof wurde von Kameras überwacht, und per Anhalter würde es zu lange dauern. Außerdem stand er sicher schon wieder auf der Fahndungsliste. Wenn ihn jemand erkannte, würde er im Handumdrehen festgenommen werden.
    Ein paar Querstraßen weiter hörte er plötzlich ein rhythmisches Hupen. Im Schritttempo rollte ein schwarzer Cadillac auf ihn zu. Gerade als er weglaufen wollte, drang eine vertraute Stimme an sein Ohr.
    »Hey, Mann, es ist sicher besser, wenn du von der Straße wegkommst!«, rief Jackson ihm vom Fond des Wagens aus zu. Torben wusste plötzlich nicht mehr, ob er sich über Jacksons Auftauchen freuen sollte. Ihre letzte Begegnung war von einer Polizeirazzia beendet worden. Doch es war vielleicht der einzige Ausweg.
    »Steig schon ein«, fauchte Jackson ihn an. »Oder willst du warten, bis die Bullen kommen?«
    Resigniert setzte sich Torben zu ihm auf die Rückbank. Anders als bei ihrer letzten Begegnung war Jackson auffallend teuer gekleidet. Er trug ein schwarzes Ledersakko und darunter schwere goldene Ketten auf der nackten Haut. Vorn am Steuer saß Chui und kaute auf einem Kaugummi herum.
    »Wo bist du gewesen, Alter?«, fragte Jackson.
    Es blieb Torben nichts anders übrig, als etwas zu erfinden. Hätte er die Wahrheit gesagt, würden sie ihn für verrückt erklären oder an der nächsten Straßenecke wieder rauswerfen. Kontakte zum Geheimdienst, ob freiwillig oder nicht, galten als No-Go in der Hackerszene.
    »Nach dieser Scheißaktion bin ich erst mal abgedreht. Ich habe zwar noch Geld, aber wegen der Razzia, die ich dir zu verdanken habe, ist mein Pass weg. Du schuldest mir einen Gefallen, würde ich sagen.«
    Jackson musterte ihn verächtlich. »Dass du Geld hast, sieht man, du Spinner. Aber du stehst doch auf der Fahndungsliste. Wenn du willst, dass wir dir helfen, musst du jetzt etwas für uns tun.«
    Torben zerrte an seiner Krawatte. Es war ungewohnt, mit Schlips und Kragen herumzulaufen, und ihm war mit einem Mal heiß.
    »Ich sag es noch mal, ihr solltet unbedingt alle Aktionen stoppen, wenigstens vorübergehend. Das ist mein voller Ernst. David hat keine Chance mehr gegen Goliath.«
    Ohne eine Erklärung hielt Chui in einer dunklen Seitenstraße und blendete das Licht ab.
    Was jetzt? Torbens Augen weiteten sich.
    Jackson stieg aus, öffnete den Kofferraum und holte ein kleines Gerät mit einem runden Metallbogen heraus.
    »Raus mit dir!«, schrie er. »Wir können dir nicht vertrauen. Ich bin mir nicht mehr sicher, in welcher Mannschaft du eigentlich spielst.«
    Torben verstand kein Wort. Was sollte dieser Wutausbruch?
    »Wo hast du die Wanze?« Jackson zerrte Torben aus dem Wagen, riss ihm das Jackett vom Leib und überprüfte es mit dem Metalldetektor. Das Gerät blieb stumm. Nun ging er auf Torben zu, der verschreckt sein Kleingeld aus der Tasche holte und auf den Cadillac legte. Akribisch strich Jackson mit dem Detektor über Torbens Hose, über seine Schuhe sowie über die Knöpfe seines Hemds. Dann gab er Torben das Jackett zurück.
    »Okay, bist sauber.« Er wirkte dennoch verunsichert.
    »Shit, seid ihr jetzt endlich fertig?«, forderte Chui durch das geöffnete Wagenfenster. »Dahinten steht ein verdammter Cop!«
    Hastig stiegen sie wieder ein und fuhren weiter
    »Nachdem wir das geklärt haben, sollten wir überlegen, wie es weitergeht«, sagte Jackson. »Du kannst nicht unerkannt durch die Staaten kommen. Es gibt ein neues Überwachungssystem, das wir noch nicht gecheckt haben. Es ist sehr effektiv. Die Bullen haben sogar Leute von uns erwischt, die sich aufs Land zurückgezogen haben, wo es keine Kameras, kein Internet und keine Drohnen gibt. Trotzdem spürt man sie auf.
    »Wie bitte? Wie soll das funktionieren?«
    »Die Schweine haben sich irgendwas ausgedacht, was unabhängig vom Netz ist. Es wird eng für uns.«
    Torben schluckte. Das galt auch für ihn. »Wo fahren wir eigentlich hin?«
    Jackson lehnte sich zurück. »In die geheime Zentrale von Commander Zero – mit anderen Worten: zu mir.«
    Jackson war Commander Zero? Torben fiel die Kinnlade herunter. Hinter dem berühmt-berüchtigten Hacker, der

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