Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
Vom Netzwerk:
absoluten Legende der Szene, verbarg sich dieser Mann mit den grünen Haaren?
    »Oder hast du Angst vor der Höhle des Löwen?«

KAPITEL 31
WASHINGTON D.C.
    Es war kurz nach Mitternacht. Ernüchtert waren Nova und Kilian am frühen Abend in ihr Hotel zurückgekommen, nachdem Smith sie so feindselig abserviert hatte. Nova hatte während des Abendessens kaum ein Wort gesagt und schlief bereits in ihrem Zimmer. Der Besuch bei Smith hatte ihr gereicht. Kilian hingegen war noch voller Energie. Bereit, sein Bestes zu geben, um Torben zu finden. Am Nachmittag hatte er sich ein Prepaidhandy besorgt und versuchte nun ununterbrochen, Leute zu erreichen, die er aus seiner Zeit bei der Washington Post kannte. Seit anderthalb Stunden hockte er schon in der Hotelbar.
    »Mist, so komme ich nicht weiter«, murmelte er vor sich hin, nachdem er wieder vergeblich eine Nummer eingetippt hatte.
    Die Kellnerin kam und stellte ihm einen Scotch hin. Gerade als Kilian den ersten Schluck nehmen wollte, sah er, wie ein alter Mann mit einem blauen Mantel und einer schwarzen Ledertasche unter dem Arm die Hotellobby betrat.
    Er sprang auf und lief dem Mann entgegen. Er lässt uns also doch nicht hängen, dachte er erleichtert.
    »Rogan, was tust du hier?«
    »Ach, Junge, ich muss mich bei dir entschuldigen, aber in meinem Alter ist man nicht mehr so darauf erpicht, heiße Eisen anzufassen.« Smith nahm seinen grauen Filzhut ab.
    Er sah sich um. »Setzen wir uns irgendwohin und schauen mal, was deinem Freund passiert sein könnte.«
    Seine Augen wirkten fahl und glanzlos. Die aufreibenden Jahre bei einer Tageszeitung hatten ihren Tribut gefordert. Wenn er nachts nach Hause gekommen war, musste er erst einmal seinen Adrenalinspiegel senken. Das ging nur mit ein paar Whisky. Und nach der dritten Scheidung war er ihm zum besten Freund geworden.
    Kilian führte Rogan an die Bar.
    »Was hast du für mich?«, fragte er gespannt, während sie sich setzten.
    »Das Projekt Mkultra«, sagte Rogan und zog zittrig einige Unterlagen aus der Ledertasche. »Erinnerst du dich? Mkultra stand auf dem Memo über die gesperrte Datei. Eine längst abgewickelte Geschichte. Du findest im Internet fast nur die üblichen Verschwörungstheorien dazu.« Er machte eine Kunstpause. »Die Wahrheit sieht anders aus.«
    »Erzähl schon!«
    »In den Sechziger- und Siebzigerjahren hat die CIA neue Verhörmethoden getestet. Es ging unter anderem um die Entwicklung eines Wahrheitsserums für die Vernehmung von Sowjetspionen. Mit anderen Worten: Psychopharmaka. Darüber hinaus erforschte man Möglichkeiten der Gedankenkontrolle.« Spontan erinnerte sich Kilian an den Film »Einer flog über das Kuckucksnest«, in dem Jack Nicholson ein Opfer des angeblichen Programms gespielt hatte. Der Rest war Spekulation. Glaubte man jedoch den Stimmen einiger Kritiker, dann hatte ein großer Teil der damaligen Experimente gegen US-amerikanische Gesetze verstoßen.
    »Das hat nichts mit Netzzensur zu tun«, warf er ein. »Wo ist der Zusammenhang?«
    Smith nahm, ohne zu fragen, Kilians Glas. Er schloss die Augen, als er den Scotch hinunterstürzte. »Moment, kommt gleich. Da die CIA die Ergebnisse als wertlos einstufte, wurde das Projekt Ende der Siebzigerjahre eingestellt. Danach beschäftigten sich gleich mehrere Untersuchungskommissionen des US-Kongresses mit der Aufarbeitung.«
    »Alles gut und schön, aber das ist doch Schnee von gestern.«
    »Richtig, mein Junge.« Smith rutschte vom Barhocker und zog mit steifen Bewegungen seinen Mantel aus. »Aber solche Projekte können unbemerkt wieder zum Leben erweckt worden sein. Ich bin mir sogar ziemlich sicher. Warum allerdings Peter Norris darin verwickelt sein könnte, ist mir schleierhaft. Er ist seit über zwanzig Jahren raus aus dem Geschäft – übrigens der raffinierteste Verräter, den die Firma je verkraften musste.«
    »Ach, du große Scheiße! Das ist also der Grund, warum sie Torben an die Wäsche wollen. Sie denken, er spioniert für ihn?«
    Plötzlich wurden Smiths’ Augen klarer, sein Gesicht wirkte lebendiger. »Warte, Junge, nicht so schnell. Wenn man etwas nicht versteht, muss man erst mal die richtigen Fragen finden.« Er mühte sich wieder auf den Hocker und winkte die junge Barfrau heran.
    »Bringen Sie mir einen Kaffee bitte, mit Milch.«
    Die Dame zwinkerte ihm zu. »Kommt sofort.«
    So vorsichtig, als könnten seine Knochen bei jeder unbedachten Bewegung zerbrechen, rückte Smith etwas näher an Kilian heran.
    »Die

Weitere Kostenlose Bücher