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Silicon Jungle

Silicon Jungle

Titel: Silicon Jungle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shumeet Baluja
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Zeit: »Dein Name steht auf einer Liste, auf der er nicht stehen sollte.«
    »Wovon redest du?«
    »Ich hab dir nie ausführlicher erzählt, was ich bei Ubatoo so alles mache. Ich hab’s ein paarmal versucht, aber das hat nie richtig geklappt. Ich hab was für eine Organisation gemacht, die sich ACCL nennt. Hab ich die mal erwähnt?«
    »Ich hab davon gehört. Kommt dauernd in den Nachrichten. Und eine Reihe von Leuten hat was über sie auf EasternDiscussions gepostet. Ich weiß aber nicht, ob wir schon mal über sie gesprochen haben.«
    »Der Leiter der Organisation, Sebastin Munthe, und ich arbeiten zusammen. Ich meine, ich hab ein bisschen Data Mining für ihn gemacht, um rauszufinden, wer Gefahr läuft, auf einer Watch List zu landen.«
    »So was machst du? So was macht Ubatoo?«
    »Bei den Datenmengen, die wir haben, ist es naheliegend, dass wir der ACCL unter die Arme greifen. Jedenfalls bin ich derjenige, der dafür zuständig ist.«
    »Wow. Das ist echt cool, Stephen. Die Leute auf EasternDiscussions wären große Fans von dir. Die sind total begeistert von der ACCL – na, jedenfalls die, die nicht zu den eingefleischten Zynikern gehören«, sagte sie und blickte Stephen fast bewundernd an.
    Aber jetzt war nicht die Zeit, sich in dem Glanz zu sonnen. »Es gibt da allerdings ein Problem. Die Sache ist die, Molly, sehr wahrscheinlich stehst du auch auf so einer Liste. Du … du passt zu gut zu dem Profil. Du postest andauernd auf verdächtigen Websites, sprichst mit verdächtigen Leuten, kaufst verdächtige Bücher und überleg bloß mal, mit wem und was du alles so mailst. Und ich bin sicher, es existieren bei Ubatoo Hunderte Suchanfragen von dir mit verdächtigen Stichwörtern. Wenn ich damit richtig liege, welche Kriterien darüber entscheiden, ob jemand auf eine Watch List gerät, ich meine, wenn die ACCL richtig liegt, dann stehst du vermutlich längst auf einer oder das wird bald passieren.«
    Molly überlegte ein paar Sekunden, ehe sie antwortete. »Und, was soll ich jetzt machen?« In ihrer Stimme lag keinerlei Besorgnis.
    »Ich weiß es nicht. Sebastin hat mir erzählt, dass sich die ACCL mit jedem, der auf ihrer Liste steht, in Verbindung setzt und ihm oder ihr sagt, was zu tun ist. Bist du vielleicht schon von ihnen kontaktiert worden?«
    »Nein, bin ich nicht. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, eine Mail von denen bekommen zu haben. Angerufen hat auch keiner. Das hätte ich dir erzählt.«
    »Wirklich keine Mail? Du hättest vor ein paar Tagen eine bekommen müssen. War keine dabei, die aus dem Rahmen fiel?«
    »Ich kriege pro Tag Dutzende E -Mails, die aus dem Rahmen fallen – an Sahim-Galab oder an Zakim oder an eine der anderen Adressen. Mir ist nichts Ungewöhnliches aufgefallen.«
    »Und davon abgesehen? An dich adressiert, namentlich, nicht an Galab oder Zakim.«
    »Nein. Nicht, dass ich wüsste.«
    Stephen war nicht ganz sicher, wie er es sagen sollte. »Doch, du hast was bekommen«, sagte er schließlich leise.
    »Was?«
    »Ich hab dein E -Mail-Konto gecheckt, bevor ich hergekommen bin. Du hast die Mail schon länger. Sie ist seit ein paar Tagen bei dir im Posteingang. Morgen Abend findet ein Treffen statt. Ein paar andere Leute haben die E -Mail auch erhalten.«
    »Was? Woher weißt du das alles? Das hab ich dir nie erlaubt. Checkst du ständig meine E-Mail-Konten?« Sie rückte blitzartig so weit wie möglich von Stephen weg. »Machst du so was den ganzen Tag?«
    »Nein, nein. Weißt du nicht mehr, du hast mir mal dein Passwort gegeben?« Er lehnte sich näher an sie heran und flüsterte: »›Kuschelmolly‹. Du hast es mir verraten, als ich das erste Mal in deiner Wohnung war, schon vergessen?« Dass er das Passwort gar nicht gebraucht hätte und so was tatsächlich den ganzen Tag machte, würde er ihr ein anderes Mal erklären.
    »Da hatte ich dieses E -Mail-Konto doch noch gar nicht.«
    »Jeder benutzt dasselbe Passwort für alle Konten, Molly. Das ist kein großes Geheimnis«, sagte Stephen.
    »Trotzdem, du hast sie ohne meine Erlaubnis gelesen.« Sie stieß lange zurückgehaltene Luft aus, sagte aber nichts mehr. Der verächtliche Ausdruck in ihrem Gesicht sprach Bände und schrie förmlich: »Wehe, du hast keine gute Erklärung parat!«
    »Wie gesagt, in der E -Mail von der ACCL steht, dass morgen Abend ein Treffen stattfindet. Jemand von der ACCL wird hinkommen und mit dir und, wenn ich das richtig verstanden habe, auch ein paar anderen Leuten sprechen, die auf diese Liste

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