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Silo: Roman (German Edition)

Silo: Roman (German Edition)

Titel: Silo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Howey
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worden – ein Gedanke, bei dem
Juliette sofort ein schlechtes Gewissen bekam.
    »Wir holen euch hier
raus«, sagte sie zu den beiden Mädchen. »Sucht eure Sachen zusammen.«
    Einer der Jungen kam
herüber und stellte ihr die gestohlene Werkzeugtasche hin. Er entschuldigte
sich, während Juliette abermals ein sonderbares Geräusch hörte.
    Was war denn das
schon wieder?
    Die Mädchen begannen
nun ebenfalls ihre Sachen zusammenzusuchen, wobei sie immer wieder unsicher
aufsahen. Juliette hörte ein Knistern, das aus ihrer Tasche kam. Sie zog
vorsichtig den Reißverschluss auseinander, argwöhnisch, was sie in diesem Nest
noch alles finden würde. Dann hörte sie eine leise Stimme.
    Eine Stimme, die ihren
Namen rief.
    Sie ließ das
Handtuch fallen und wühlte in der Tasche, zwischen Werkzeug und Wasserflaschen,
unter ihrem trockenen Overall und den frischen Socken, bis sie das Funkgerät
gefunden hatte. Sie fragte sich, wie es möglich war, dass Solo sie rief, das
andere Gerät in ihrem Tauchanzug war ja kaputtgegangen.
    Bitte sag doch was . Juliette, bist du da? Hier spricht
Walker. Bitte, verdammter Mist, sag doch was …

75. KAPITEL
    Silo
18
    »Was
ist passiert? Warum antworten sie nicht mehr?« Courtnee sah von Walker zu
Shirly, als könnte einer von ihnen die Antwort wissen.
    »Ist das Funkgerät
kaputt? Walk, haben wir das Gerät kaputtgemacht?«
    »Nein, es läuft
noch«, sagte er. Er hielt sich den Kopfhörer an die Wange, und sein Blick glitt
über die Einzelteile.
    »Leute, ich weiß
nicht, wie lange wir noch haben.« Courtnee war zum Fenster gegangen und
beobachtete die Szene in der Generatorenhalle. Shirly stand auf und sah über
die Schalttafel hinweg – Jenkins und einige seiner Männer waren zum Eingang der
Halle gekommen, die Gewehre auf den Schultern. Sie gestikulierten wild, schrien
sich offenbar an, dank der Schallisolierung war im Kontrollraum jedoch nichts
zu hören.
    Hallo?
    Eine Stimme
knisterte in Walkers Hand, es war, als würden ihm die Wörter durch die Finger
purzeln.
    »Wer ist da?«, rief
er und drückte auf den Knopf.
    Shirly sprang zu
ihm. Ungläubig griff sie nach seinem Arm. »Juliette!«
    Walker hob die Hand
und versuchte, die beiden Frauen zu beruhigen. Seine Finger zitterten, als er
schließlich den Senderknopf drückte.
    »Jules?« Seine
Stimme war heiser. »Bist du das?«
    Es gab eine Pause,
dann drang ein Schluchzen aus dem Lautsprecher.
    Walk? Walk, bist du
das? Was ist los bei euch? Wo bist du? Ich dachte …
    »Wo ist sie?«,
flüsterte Shirly.
    Courtnee starrte sie
beide stumm an, die Hände an die Wangen geschlagen, mit offenem Mund.
    Walker drückte auf
den Knopf. »Jules, wo bist du?«
    Ein tiefer Seufzer
drang aus dem winzigen Lautsprecher. Ihre Stimme war dünn und kam von weit weg.
    Walk, ich bin in
einem anderen Silo. Es gibt noch mehr. Du kannst dir nicht vorstellen …
    Ihre Stimme verlor
sich. Shirly beugte sich zu Walker hinunter, während Courtnee vor ihnen auf und
ab ging und zwischen Funkgerät und Fenster hin und her sah.
    »Das wissen wir«,
sagte Walker und hielt sich das Mikrofon direkt vor den Bart. »Wir können die
anderen Silos empfangen, Jules.«
    Er ließ den Knopf
los.
    Wie geht es euch in
der Mechanik? Ich habe von den Kämpfen gehört. Habt ihr das überstanden?
    Dann sagte Jules
noch etwas zu jemand anderem, ihre Stimme war kaum zu hören.
    Walker runzelte die
Stirn, als sie die Kämpfe erwähnte.
    »Wie hat sie denn
davon gehört?«, fragte Shirly.
    »Wenn sie bloß hier
wäre«, sagte Courtnee. »Jules würde wissen, was zu tun ist.«
    »Erzähl ihr von den
Abgasen. Von unserem Plan.« Shirly griff nach dem Mikrofon. »Lass mich mal.«
    Walker nickte. Er
reichte Shirly das Headset und den Schaltknopf.
    »Jules? Hörst du
mich? Hier ist Shirly.«
    Shirly … Juliettes Stimme zitterte. Hey. Dich
gibt es also auch noch.
    Die Emotionen in der
Stimme ihrer Freundin trieben Shirly die Tränen in die Augen. »Hör mal, ein
paar von den anderen leiten die Abgase in das Belüftungssystem der IT. Aber weißt du noch, wie wir mal diesen
Gegendruckabfall hatten? Ich mache mir Sorgen, dass der Motor …«
    Auf keinen Fall! Das
musst du verhindern. Shirly, hörst du mich? Du musst das verhindern. Das nützt
überhaupt nichts, die Lüftung ist für die Server. Die einzigen Leute da oben,
die …
    Sie räusperte sich.
    Hör zu. Sag denen,
sie sollen die Umleitung abbrechen. Das funktioniert nicht.
    »Woher weißt du
denn, wo die Rohre hinführen?«
    Ich

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