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Silo: Roman (German Edition)

Silo: Roman (German Edition)

Titel: Silo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Howey
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die
Schalttafeln und Displays in seiner Werkstatt. »Hast du so was Ähnliches hier?«
    »Acht mal zwei?
Vielleicht das Kontrolldisplay an einem der Server oder so. Scheint mir die
richtige Größe zu sein, um ein paar Zeilen Text, interne Templates oder Skalen
anzuzeigen.« Dann hielt er inne, schüttelte den Kopf und fuhr fort: »Aber dazu
bräuchte man keine solche Pixeldichte. Selbst wenn es möglich wäre, wäre es
unsinnig.«
    Er rieb sich über
die Bartstoppeln und las noch einmal die Nachricht. »Was soll das mit dem
Klebeband und dem Witz?«
    Juliette stellte
sich neben ihn und blickte auf den Zettel. »Das frage ich mich auch. Er meint
wahrscheinlich das hitzebeständige Klebeband, das er kürzlich für mich
organisiert hat.«
    »Ich meine, mich zu
erinnern.«
    »Ja, vielleicht hast
du mitbekommen, was für Probleme wir mit dem Schrott hatten. Die Abgasleitung,
die wir damit umwickelt haben, hätte fast Feuer gefangen. Ich glaube, Scottie
hat nachgefragt, ob alles angekommen ist, und ich habe dann zurückgeschrieben,
dass ja, danke, aber das Band hätte auch nicht besser durchschmoren können,
wenn es zum Durchschmoren designt worden wäre.«
    »Und das war dein
Witz?« Walker drehte sich auf dem Hocker um und stützte die Ellbogen auf der
Werkbank ab. Er beäugte weiter die Buchstaben, die Juliette mit Zeichenkohle
auf das Papier gekritzelt hatte, als könne sein kleiner Schatten dort
herausschlüpfen und ihm ein letztes Mal etwas Wichtiges mitteilen.
    »Ja, und er sagt,
mein Witz sei die Wahrheit. Ich habe die letzten drei Stunden wach gelegen und
nachgedacht, was er damit wohl meinen könnte. Und jetzt muss ich mit jemandem
darüber sprechen.«
    Mit hochgezogenen
Augenbrauen sah Walker sie über seine Schulter hinweg an.
    »Ich bin kein
Sheriff, Walk. Ich bin für den Job nicht gemacht. Aber ich weiß auch so, dass
ich für das, was ich jetzt sage, garantiert zur Reinigung verurteilt würde …«
    Walker rutschte
unvermittelt vom Hocker und wich von ihr zurück. Juliette verfluchte sich, weil
sie zu ihm gekommen war, weil sie den Mund aufgemacht hatte, anstatt sich
einfach in ihre erste Schicht einzustempeln und sich einen Dreck um all das zu
kümmern.
    Walker schloss die
Werkstatttür. Er sah Juliette an und hob den Finger, dann ging er zum
Druckluftkompressor und zog einen Schlauch heraus. Er schaltete das Gerät ein,
woraufhin der Druck des Motors in einem steten, lauten Zischen aus der offenen
Düse entwich. In dem nervtötenden Klappern der Maschine ging Walker zur
Werkbank zurück und setzte sich. Er riss die Augen auf, um anzudeuten, dass Juliette
fortfahren konnte.
    »Da oben ist ein
Hügel mit einer Spalte«, sagte sie, sie musste die Stimme heben. »Ich weiß
nicht, wie lange du diesen Hügel schon nicht mehr gesehen hast, aber in dieser
Spalte liegen zwei Leichen, ein Mann und eine Frau, Arm in Arm. Wenn man genau
hinsieht, kann man ein Dutzend solcher Gestalten über die ganze Landschaft
verstreut sehen: die Verurteilten in verschiedenen Stadien der Verwesung. Viele
sind natürlich schon weg, längst zu Staub zerfallen.«
    Walker schüttelte
entsetzt den Kopf.
    »Seit wie vielen
Jahren arbeiten sie an diesen Overalls, mit denen die Verurteilten vor dem Gift
dort draußen geschützt werden sollen? Seit Jahrhunderten?«
    Er nickte.
    »Und trotzdem
überlebt niemand sonderlich lange. Nur für die Reinigung bleibt immer
ausreichend Zeit!«
    Walker begegnete
ihrem Blick. »Dein Witz ist die Wahrheit. Dieses Klebeband ist dafür gemacht,
dass es nichts taugt.«
    »Das denke ich auch.
Aber nicht nur das Klebeband. Erinnerst du dich an die Dichtungen von vor ein
paar Jahren? Wir haben die Ringe versehentlich von der IT geliefert bekommen und sollten sie an den Wasserpumpen
anbringen.«
    »Ja, wir haben uns
über die IT-ler lustig gemacht, was für Dummköpfe
und Deppen das sind …«
    »Dabei sind wir die
Deppen«, sagte Juliette, und es tat so gut, ihre Gedanken endlich laut
auszusprechen. Und plötzlich wusste sie, dass sie recht hatte, was die Kosten
der Mails anging – irgendjemand wollte nicht, dass die Menschen im Silo
miteinander kommunizierten. Die Gedanken, die sich jeder für sich selbst
machte, waren nicht das Problem – die wurden zusammen mit der Leiche beerdigt
oder nach draußen entsorgt. Aber: keine Zusammenarbeit, keine Absprachen, kein
Gedankenaustausch.
    »Früher habe ich
gedacht, sie würden uns nur wegen des Öls hier unten festsetzen«, sagte sie.
»Inzwischen glaube ich,

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