Silver Dragons 01 - Ein brandheisses Date
ihm ausbreiten wollte, aber etwas anderes als die ganze Wahrheit würde er nicht akzeptieren. »Im letzten Jahrhundert hat Cyrene Magoth zufällig kennengelernt. Ich weiß nicht wo. Das hat sie mir nie erzählt, aber das spielt auch keine Rolle. Er sieht sehr gut aus, und sie verliebt sich leicht, und … na ja, trotz der Tatsache, dass sie eigentlich glücklich liiert war mit einem österreichischen Troll namens Hugo, verführte er sie.«
»Das ist bedauerlich, kommt aber häufiger vor«, sagte Gabriel.
»Es wäre auch nichts weiter als ein Ausdruck von Cyrenes Schwäche für gut aussehende Männer gewesen, wenn Magoth nicht beschlossen hätte, sie eine Weile behalten zu wollen. Er unterjochte sie. Weißt du, was das ist?«
Gabriel schürzte die Lippen. »So eine Art Zauber?«
»Mehr oder weniger. Er unterjochte sie also und zwang sie, seinen Konkurrenten, ihren Liebhaber Hugo, zu töten.« Ich ballte die Fäuste. »Bei einem Saufgelage, über das ich lieber nichts Genaues wissen möchte, beschloss Cyrene, dass sie gerne eine Doppelgängerin hätte, und da man dazu einen Dämonenfürsten braucht und sie glaubte, sie würde Magoths Gattin werden, bereitete sie alles dafür vor.«
»Aber es lief nicht wie geplant?«, fragte er.
Ich schüttelte den Kopf. »Magoth war Cyrenes überdrüssig geworden. Er hob das Joch auf und willigte unter der Bedingung ein, dass sie ihre Doppelgängerin an ihn binden würde. Da sie für meine Schöpfung ihren gesunden Menschenverstand geopfert hatte – es wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben, warum sie nicht ihre Reizbarkeit oder so etwas in der Art gewählt hat –, war sie einverstanden. So wurde ich im Augenblick meiner Schöpfung sofort eine Dienerin Magoths.«
»Und er nutzt deine Fähigkeit zum Schattengehen zu seinem Vorteil«, stellte Gabriel fest.
Ich nickte. »Er versucht, einen Fuß in die Welt der Sterblichen zu bekommen, und schickt mich los, damit ich ihm Dinge besorge, die ihm hier Macht verleihen könnten.«
»Und du hast gedacht, ich wollte dich auf die gleiche Art und Weise ausnutzen«, sagte er. »Aber vermutlich ist der Unterschied für dich wirklich nur unerheblich. Jedenfalls verstehe ich jetzt, warum du dich geweigert hast, mir zu helfen.«
»Ich habe mich nicht geweigert, dir zu helfen«, sagte ich erschöpft und sank auf einen Stuhl. »Ich kann nur keinen Sex mit dir haben. Ich kann dich nicht … lieben.«
»Liebe ist ein Gefühl, das man nicht einfach erzwingen kann«, sagte er und strich mir über die Wange.
Ich blickte auf. Seine Miene war undurchdringlich.
»Ich würde keine Liebeserklärungen von dir verlangen. Ich würde darauf hoffen, dass das Gefühl sich irgendwann entwickelt, aber ich meine schon jetzt eine Anziehung zu verspüren, die ausreichend ist. Für den Anfang«, setzte er hinzu und streichelte mir erneut über die Wange.
Ich widerstand dem Verlangen, mich an ihn zu schmiegen. »Davon mal abgesehen, bin ich trotzdem nicht die Gefährtin, die du dir wünschst. Oder die du verdienst. Magoth will mich unbedingt verführen, und er hat mir auch schon angeboten, mich zu seiner Gemahlin zu machen. Es wird zunehmend … schwieriger , ihm zu widerstehen.« Er sollte die ganze hässliche Wahrheit wissen. »Ich würde ihn mir nicht für eine Beziehung aussuchen, aber er ist sehr mächtig, und ich weiß, der Tag wird kommen, an dem er trotz all meines Widerstands Erfolg haben wird. Und wenn es erst einmal so weit ist, wird es ein Kinderspiel für ihn sein, mich zu unterjochen, und dann …«
Nachdenklich blickte Gabriel mich an. »Dann wird er dir befehlen, mich zu töten.«
»Ja.« Ich rieb mir die Finger. »Ich mag dich, Gabriel. Du bist wahrscheinlich ein hervorragender Wyvern und ein guter Mann. Wenn die Dinge anders wären, würde ich nur zu gerne deine Gefährtin – in jeder Hinsicht. Aber ich werde dein Leben nicht für ein paar flüchtige Augenblicke sexueller Lust aufs Spiel setzen.«
Seine Grübchen vertieften sich. »Ich kann dir versichern, es werden mehr als nur ein paar flüchtige Augenblicke sein.«
»Du weißt, was ich meine.«
»Ja.« Plötzlich sank er vor mir auf die Knie und zog mich an sich, sodass ich auf seinen Oberschenkeln zu sitzen kam. »Mayling, mein kleiner Vogel, so sehr daran gewöhnt, die Last der ganzen Welt auf deinen zarten Schwingen zu tragen. Nein, widersprich nicht!« Er küsste mich, und sein Feuer fuhr rasch durch mich hindurch, bevor er sich wieder zurückzog. »Ich bin Wyvern der silbernen
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