Silver Dragons 01 - Ein brandheisses Date
Drachen. So leicht bin ich nicht zu töten.«
»Aber …«
»Mach dir keine Sorgen, Mayling. Du bist meine Gefährtin. Ich werde dich nie aufgeben, auch nicht für einen Dämonenfürsten.«
»Aber ich bin an ihn gebunden«, erwiderte ich. Ich wünschte, ich könnte auf Gabriels Angebot eingehen. »Ich habe doch keine Wahl, verstehst du denn nicht? Er ist widerlich, das personifizierte Böse, das Wesen, das ich auf der ganzen Welt am meisten fürchte, und doch spüre ich, wie ich seinen Verführungskünsten allmählich erliege. Es ist unerheblich, ob du mich aufgibst … ich werde mich letztendlich selbst aufgeben.«
»Seit hundert Jahren widerstehst du seinen Annäherungsversuchen«, erklärte Gabriel. »Ich werde dir beibringen, wie es dir weiterhin gelingen kann.«
Leise Hoffnung keimte in mir. »Weißt du denn einen Weg, wie ich mich seinem Zauber widersetzen kann?«
»Nun … nicht direkt. Aber es gibt andere, die es wissen, und die werden wir finden. Mach dir keine Sorgen, mein kleiner Vogel. Du bist mein, und ich gebe nicht auf, was ich besitze.«
Ich blickte tief in seine Augen, und einen Moment lang glaubte ich ihm. Sein Glaube an sich war so unerschütterlich wie seine Zuneigung zu mir. »Selbst wenn wir jemanden finden, der es mir beibringen kann, so kennen wir einander doch erst, na ja … seit ein paar Stunden. Und so gerne ich dich küsse und berühre …«
»Und du dir wünschst, mich in dir zu spüren«, sprach er meine Gedanken aus.
Ich schlug mir die Hand vor den Mund und warf ihm einen finsteren Blick zu.
»Selbst wenn all das stimmen würde – und ich wäre dir sehr dankbar, wenn du endlich aufhören würdest, meine unzüchtigen Gedanken über dich zu lesen –, so fühle ich mich doch unwohl bei der Vorstellung, schon am ersten Tag mit dir zu schlafen. Dass ich unerfahren bin, bedeutet noch lange nicht, dass ich schon beim ersten verführerischen Lächeln mit jemandem ins Bett hüpfe.«
Zu meiner Überraschung erlosch sein Lächeln. »Du bist die Gefährtin eines Wyvern.«
»Ja, ich weiß …«, erwiderte ich, aber er unterbrach mich.
»Oder genauer gesagt, du bist meine Gefährtin, und ich muss dich in Besitz nehmen, und zwar körperlich. Danach wirst du mich und die Sippe akzeptieren, und erst dann wirst du vor allem sicher sein außer dem lusus naturae .«
» Lusus was?«, fragte ich.
Er holte tief Luft, und ich war für einen kurzen Moment abgelenkt, weil sich sein Oberschenkel so fest an mich presste, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.
»Gefährtinnen von Wyvern sind selten. Sie werden geboren – oder wie in deinem Fall erschaffen –, um Gefährtin eines Wyvern zu sein.«
»Und?«, fragte ich verständnislos.
»Die jedes Wyvern«, fuhr er fort.
Endlich fiel bei mir der Groschen. »Soll das heißen, ich bin nicht nur deine Gefährtin, sondern die Gefährtin jedes Wyvern?«
»Jedes Wyvern, der keine Gefährtin besitzt, ja. Es gibt vier Wyvern im Weyr … zwei von ihnen haben Gefährtinnen, zwei nicht. Allerdings sind wir nicht ganz sicher, ob einer der Wyvern noch am Leben ist.«
»Es gibt also da draußen andere Wyvern, die ankommen könnten und … ja was? Könnten sie mich dir wegschnappen?«
Gabriel verzog unbehaglich das Gesicht.
»Was? Ist der andere Wyvern kein Mann?«
»Nein, er ist, es ist … eine lange Geschichte, die ich dir jetzt wirklich nicht zumuten möchte, aber der blaue Wyvern wurde herausgefordert und von einem anderen Wyvern, dem wahren Wyvern, besiegt, deshalb könnte man sagen, es gibt jetzt zwei blaue Wyvern.«
»Ihr Drachen seid seltsam«, sagte ich.
»Und dann ist da noch Kostya.«
»Das ist der Typ, den ich bestehlen soll.«
»Ja. Er behauptet, der Wyvern der schwarzen Drachen zu sein, aber sie existieren als solche eigentlich nicht.«
»Na toll! Dann stehen jetzt also schon drei mögliche Junggesellen auf der Liste«, stellte ich fest.
Gabriel zögerte. »Möglicherweise vier, wenn Chuan Ren nicht auf Abaddon beschränkt ist, wo Aisling sie hinverbannt hat.«
»Die schwangere Aisling hat einen Wyvern in die Hölle geschickt?«, fragte ich erstaunt.
»Sie ist eine Hüterin«, sagte er lächelnd. »Und zwar eine sehr mächtige.«
»Ja, das hört sich so an. Aber das erklärt trotzdem nicht, warum diese vier anderen Wyvern mich als ihre Gefährtin haben möchten. Ich meine, du und ich … na ja, irgendwie war es doch Liebe auf den ersten Blick.«
Er drückte mich fester an sich. »Du gehörst
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