Silver Dragons 01 - Ein brandheisses Date
berührte. Er lächelte schief. »Nicht überall, nur mein Gesicht. Das habe ich sehr genossen, aber überall?«
Er blickte nach unten. Auch mein Blick glitt über seinen Brustkorb, und ich schluckte. Er war nicht stark behaart, aber die wenigen Haare, die ich sah, sahen weich wie Seide aus. Unter seinem Bauchnabel führte eine verführerische kleine Spur zu seinem Hosenbund und verschwand dort. Am liebsten wäre ich ihr mit Händen und Mund gefolgt.
»Ich habe dir Angst gemacht. Das tut mir leid. Du bist bestimmt von alldem überwältigt, und ich werde von nun an langsamer vorgehen.«
Meine Wangen brannten. »Du meinst, mit dem Sex?«, fragte ich. »Nein, da irrst du dich. Oh, es stimmt natürlich, was Cyrene gesagt hat, und ich fand es nicht angenehm, dass sie das in aller Öffentlichkeit hinausposaunt hat. Ich hatte noch nie zuvor Sex mit einem Mann. Aber ich bin auch keine schüchterne Jungfrau. Ich habe Filme gesehen und Bücher gelesen, und ich habe in den Siebzigerjahren sogar einige Tantra-Seminare besucht. Ich bin nicht prüde, und Sex ist mir nicht fremd; ich habe nur noch nie mit einer anderen Person geschlafen.«
»Ich verstehe.« Seine Augen funkelten, und ich schmolz dahin. Er schubste mich leicht mit der Schulter an. »Magst du duftende Massageöle? Es gibt ein Passionsfruchtöl, das ich schrecklich gerne bei dir ausprobieren möchte.«
Auf einmal fiel mir das Schlucken schwer. »Es geht bei mir nicht um Sex«, stieß ich hervor. »Es geht um Sex mit Männern.«
»Du willst mir doch nicht erzählen, dass du Frauen bevorzugst, oder? Vielleicht gefällt es dir ja mit beiden Geschlechtern? Ich teile diese Vorliebe zwar nicht, aber ich werde dich bestimmt nicht dafür verurteilen. Allerdings werde ich meine Gefährtin mit niemandem teilen, weder mit einem Mann noch mit einer Frau …«
»Nein«, unterbrach ich ihn und legte ihm unwillkürlich die Hand auf die Brust. Kleine Flammen züngelten aus meinen Fingerspitzen.
Er blickte an sich herunter. »Du hast bereits Kontrolle über mein Feuer. Das ist sehr gut. Aisling konnte Drakes Feuer monatelang nicht kontrollieren, und ab und zu entweicht es ihr immer noch unvermutet. Es freut mich sehr, dass du schon so auf mich eingestellt bist, dass du mein Feuer beherrschst.«
Ich zog erschreckt meine Hand weg und sprang auf. »Lass mich ausreden«, bat ich ihn. »Ich muss dir etwas Wichtiges erklären, und das wird nicht einfach sein.«
»Gut«, willigte er ein und nickte. Er lehnte sich auf dem Bett zurück und stützte sich auf die Ellbogen. »Fahr fort.«
Am liebsten hätte ich mich auf ihn gestürzt, ihm den Morgenmantel vom Leib gerissen und jeden Zentimeter von ihm abgeleckt. Aber ich drehte mich entschlossen um und wandte mich zum Fenster, um meine Libido in den Griff zu bekommen.
»Ich bezweifle, dass du in der Lage bist, lange Erklärungen abzugeben«, sagte er.
»Hörst du bitte auf, meine Gedanken zu lesen!«, sagte ich empört. »Ich wusste gar nicht, dass Drachen das können.«
»Meine Sippe kann das normalerweise auch nicht, aber meine Mutter war aus Australien.«
Ich blinzelte ihn verständnislos an.
»Sie war eine Aborigine, und ihre Wurzeln waren fest in der Traumwelt verankert.«
»Ich weiß nicht, was …« Ich runzelte die Stirn.
»Die eingeborenen Stämme in Australien glauben, dass es zwei Realitäten gibt – diese und den Traum. Und die Menschen, die in beiden leben können, besitzen oft Fähigkeiten, die von den Sterblichen als übernatürlich angesehen werden.«
»Und dazu gehört das Gedankenlesen? Das muss ja für einen Wyvern praktisch sein.«
Seine Mundwinkel zuckten. »Bis jetzt kann ich nur die Gedanken meiner Eltern und deine lesen.«
Ich war mir nicht sicher, ob ich ihm das glauben sollte, aber das spielte jetzt auch keine Rolle. »Ich will nicht, dass du das Wort ›süß‹ benutzt, weil der Dämonenfürst, der entschlossen ist, mich zu verführen, es ebenfalls tut«, stieß ich hastig hervor, um es hinter mich zu bringen.
Gabriel richtete sich auf. »Ein Dämonenfürst will dich verführen?«
Ich nickte.
Er kniff die Augen zusammen. »Welcher?«
»Magoth. Ich bin an ihn gebunden, Gabriel.« Mein Magen krampfte sich zusammen. »Ich bin eine Dienerin Magoths. Verstehst du jetzt, warum ich nur dem Namen nach deine Gefährtin sein kann?«
Langsam stand er auf. »Warum hast du dich an ihn gebunden?«
»Das habe ich nicht getan.« Ich zögerte einen Moment lang, weil ich mein schmutziges Geheimnis nicht vor
Weitere Kostenlose Bücher