Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11
Erbauer.
»Wie findest du es?«, fragte er, nachdem er mir
alles gezeigt hatte. Maata und Tipene waren in ihren Privaträumen verschwunden.
Gabriels Zimmer hatten wir bis zuletzt aufgespart, ein großer Raum mit einem
riesigen Bett mit Moskitonetz, einer Ansammlung von elektronischen Spielereien,
bei denen jedem Computerfreak die Augen übergehen würden, und einem
atemberaubenden Blick auf das Meer.
»Es ist der Himmel auf Erden«, sagte ich. Als ich
mich ihm zuwandte, stellte ich fest, dass Maata recht gehabt hatte; er hatte
sich tatsächlich Sorgen gemacht. Bei meinen Worten entspannte er sich sichtlich
und umarmte mich.
»Erst seit du hier bist, ist es nahezu perfekt.«
»Es ist bloß schade, dass wir nicht lange bleiben
können«, sagte ich und schmiegte mich an ihn. »Vielleicht kann Cyrene Neptun
noch ein bisschen hinhalten.«
»Nein, leider müssen wir uns um viel zu viele Dinge
kümmern, um hierbleiben zu können«, sagte Gabriel und rieb sein Kinn an meinem
Scheitel. »Wir müssen mit den anderen Wyvern darüber sprechen, dass wir das
Drachenherz neu zusammenfügen müssen.«
»Ich weiß. Hier kommt mir nur alles so weit weg
vor. Es ist einfach verführerisch, alles zu vergessen.«
»Was du brauchst«, erklärte Gabriel und nahm mich
auf den Arm, um mit mir auf den Balkon zu treten, »ist unglaublich
befriedigender Sex mit einem noch unglaublicheren Drachen, und ich kenne genau
den richtigen Mann für diese Aufgabe.«
»Wirklich?«, fragte ich. Sanft zupfte ich an einer
seiner Dreadlocks und wickelte sie mir um den Finger. »Hat er zufällig
hinreißend schöne Silberaugen, bei deren Anblick ich dahinschmelze?«
»Möglich. Und er hat möglicherweise auch die
Absicht, dir so viel Lust zu schenken, wie du noch nie empfunden hast, bevor er
sich um seine eigene Befriedigung kümmert«, sagte er und legte mich auf eine
breite Liege. »Bleib hier. Beweg dich nicht.«
Er verschwand im Zimmer, und ich blickte mich um.
Große Pflanzen schirmten die Terrasse an den Seiten von den Nachbarhäusern ab.
Nur vorne blickte man ungehindert auf den saphirblauen Ozean. Am Horizont waren
ein paar Segelboote zu erkennen, aber sie waren zu weit weg, als dass man hätte
erkennen können, was hier passierte. Ich begann, meine Bluse aufzuknöpfen, aber
Gabriel rief von drinnen: »Zieh dich noch nicht aus, Mayling. Ich möchte das
übernehmen. Bleib einfach sitzen und überleg dir, auf welche Weise ich dir Lust
verschaffen soll.«
»Du bestehst doch nicht etwa auf einem Vorspiel,
oder?«
Er steckte den Kopf zur Terrassentür hinaus. »Ich
habe dir ein Vorspiel versprochen, und ich beabsichtige, mein Versprechen zu
halten. Ich bin ein Wyvern. Ich kann mich sehr wohl beherrschen. Nur nicht in
deiner Gegenwart, aber das wird sich ändern; du wirst sehen! Ich werde mein
unstillbares Verlangen nach dir kontrollieren und dich so befriedigen, wie du
es verdienst.«
Er verschwand, bevor ich antworten konnte. »Ich
glaube, das ist nicht nötig«, rief ich. Ich entspannte mich in der warmen Sonne
und schloss die Augen, um mir Gabriel besser nackt vorstellen und mich an
seinem Körper erfreuen zu können. Neben mir brach ein kleines Feuer aus. Ich
löschte es gerade, als Gabriel antwortete: »Darum geht es nicht. Als dein
Gefährte bin ich verpflichtet, dir einen gewissen Respekt zu erweisen. Und dazu
gehört eben auch das Vorspiel.«
»Irgendwie bezweifle ich, dass im Handbuch der
Wyvern etwas von Vorspiel steht.«
Erneut steckte Gabriel den Kopf durch die Tür und
grinste mich an. »Du wärst überrascht, was alles so im Handbuch steht.«
»Bist du schon nackt?«, fragte ich. Ein Hemd trug
er jedenfalls nicht mehr. Ich streckte die Arme aus. »Komm, mach Vorspiel mit
mir, du gut aussehender Drache, du.«
»Noch nicht.« Er zog sich wieder ins Zimmer zurück.
So langsam begann ich mich zu fragen, was er da wohl machte.
»Also, meiner Meinung nach wird das Vorspiel ja
völlig überbewertet. Ich finde es perfekt, was du mit mir machst.«
»Ich aber nicht«, antwortete er. Ein dumpfer Knall
ertönte, gefolgt von einem unterdrückten Fluch. »Würdest du mal einen langen
Satz sagen?«
»Einen langen Satz?« Ich setzte mich auf und spähte
durch die Terrassentür. Überrascht sah ich, wie Gabriel sich blindlings aus dem
Schlafzimmer heraustastete. »Agathas daimon. Was um alles in der Welt machst du
da?«
»Dir Lust bereiten«, erwiderte er und wedelte mit
der Hand in der Luft herum. »Sag etwas, damit ich deiner Stimme
Weitere Kostenlose Bücher