Silver Dragons 03 - Drachen lieben heisser-neu-ok-26.12.11-KM
Bis es mir gefällt, dich
aus dieser Stellung zu entlassen« - er lächelte und ich dankte meinem
Schicksal, dass wir nicht in Abaddon waren, sonst hätte ich ein bisschen von
meiner Seele verloren -, »oder bis du stirbst, bleibst du meine Gemahlin.«
»Danke für die Belehrung.« Wie immer, wenn ich bedroht wurde
oder eine starke Emotion empfand, regte sich das Stück Drachenherz, das ich in
mir trug. Es zu beherrschen, hatte mich viel Mühe gekostet. Ich lächelte
Gabriels Bodyguard an. »Danke, Maata. Ich kümmere mich schon darum.«
»Besser du als ich«, murmelte sie und lächelte schief.
»Soll ich ihn mir ein bisschen vorknöpfen?«, fragte Jim. Er
erhob sich und trottete langsam auf Magoth zu. »Ich würde ihm ja direkt an die
Nüsse gehen, aber dieser Fluch macht mir ein bisschen Angst.«
»Versuch es nur«, sagte Magoth. Seine Augen glitzerten in
einem unheiligen Licht.
Jim blieb stehen und warf mir einen besorgten Blick zu. »Du
hast doch gesagt, er hätte hier keine Macht, oder?«
»Fünfundneunzig Prozent seiner Macht stehen ihm nicht zur
Verfügung, genau«, erwiderte ich.
Jim erstarrte. »Oh Mann! Ich habe gedacht, all seine
Macht wäre flöten gegangen!«
»Das ist ja auch so. Naja, alle Macht abgesehen von fünf
Prozent.«
»Fünf Prozent? Ach, du liebe Güte, May! Wir müssen uns
dringend mal unterhalten über den Unterschied zwischen einem Dämonenfürsten
ohne jede Macht und einem mit genügend Macht, um einen sechstklassigen Dämon zu
zerquetschen.«
Magoth lächelte wieder. Eine dünne schwarze Machtranke griff
nach Jim. Der Dämon jaulte auf und wich zur Tür zurück. »Feuer von Abaddon,
verstehst du keinen Spaß? Ich habe doch nur Spaß gemacht, Eure dunkle
kaiserliche Majestät. Äh ... Ich glaube, jetzt kommt Hart, aber herzlich .
Ihr wisst ja, wie gerne ich Stefanie Powers gucke. Bis später, Eure Eminenz
unheiliger Finsternis.«
Als sich die Tür hinter Jim geschlossen hatte, schenkte ich
Magoth meine volle Aufmerksamkeit. In den letzten sechs Wochen, in denen Magoth
bei Gabriel und mir gewohnt hatte, hatten wir festgestellt, dass der
Dämonenlord nur einen winzigen Bruchteil seiner Kräfte wiedererlangt hatte, aber
man wird nicht Fürst von Abaddon, ohne ein paar Tricks aufzuschnappen.
»Du weißt, dass der Keller und der gesamte untere Bereich
tabu sind, bis die Arbeiter fertig sind, Magoth. Wir haben es dir ausführlich
erklärt, als sie begonnen haben, die Schatzkammer zu bauen.«
Er blickte mich schmollend an. »Wie die Sterblichen sagen,
du bist nicht mein Boss.«
»Vielleicht nicht, aber du bist hier nur geduldet, eine
Tatsache, die ich dir anscheinend immer wieder ins Gedächtnis rufen muss. Wenn
du Gabriel irritierst, indem du dir gewaltsam Zutritt zu seiner Schatzkammer
verschaffst, wird er dich auf die Straße setzen.«
Er trat hinter den Schreibtisch, an dem ich saß, und fuhr
mit dem Finger meinen Arm hinauf. Ich bekam beinahe eine Gänsehaut. Seine
Berührung war so kalt, dass der Luft um mich herum alle Wärme entzogen wurde.
»Ah, aber du würdest doch deinem schuppigen Freund nicht erlauben, das zu tun,
oder, meine süße, süße May?« Er hauchte mir einen kalten Kuss auf meinen
Nacken. Ich ballte die Fäuste, dass meine Handflächen schmerzten. Auch ohne
hinzusehen wusste ich, dass sich meine Finger in lange, scharlachrote Krallen
verwandelt hatten. Das Stück Drachenherz löste verlockende Visionen in mir aus,
und ich sah Magoth tot auf dem Boden zu meinen Füßen liegen.
Beinahe hätte ich dem Drachenherz nachgegeben, aber ich rief
mir ins Gedächtnis, dass es für mich kein Zurück mehr gab, wenn ich mich erst
einmal darauf eingelassen hatte. Und so sehr ich Gabriel liebte, so glücklich
ich war, die Gefährtin eines mächtigen - und witzigen, weltgewandten und
unglaublich sexy - Wyvern zu sein, so wollte ich doch nicht den Rest der
Ewigkeit als Drache verbringen.
»Man hat dich gewarnt, mich zu berühren«, sagte ich so
neutral wie möglich. Das Stück Drachenherz kämpfte darum, mich zu beherrschen,
aber ich hatte nicht umsonst über hundert Jahre als Magoths Sklavin überlebt.
Ich hatte gelernt, meine Emotionen unter Kontrolle zu halten.
Sein kalter Atem glitt über meinen Hals, aber dann siegte
seine Klugheit. Er schob meinen Laptop beiseite und legte sich lasziv auf den
Schreibtisch. »Du willst mich doch auch.«
»Ich will Gabriel«, erwiderte ich. Erneut drohte das Stück
Drachenherz mich zu überwältigen.
Er lächelte verführerisch.
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