Silver Dragons 03 - Drachen lieben heisser-neu-ok-26.12.11-KM
Kopf hin und her, dass die
langen Haare ihm ums Gesicht flogen. »Meinst du, Gabe würde mir Dreadlocks
machen?«
Ich sank auf dem Bett zusammen. Die Ereignisse des Tages
hatten mich emotional erschöpft. »Geh schlafen, Jim. Und bitte belästige
niemanden, vor allem nicht Aisling.«
»Ich glaube, das stünde mir gut.« Jim drehte weiter seinen
Kopf. »Wenn es bei Gabriel funktioniert, könnte es schließlich auch bei mir
...«
Ich schlug ihm die Tür vor der Nase zu und krabbelte
erschöpft ins Bett. Gabriel fehlte mir. Seit meiner Rückkehr aus Abaddon waren
wir nicht mehr getrennt gewesen, und es erstaunte mich, wie leicht wir uns
einander angepasst hatten. Ich fühlte mich wohl in seiner Nähe, mehr als wohl.
Es fühlte sich richtig an. Und wenn er nicht bei mir war, hatte ich das Gefühl,
in den Schatten zu gehen.
»Wieso guckst du so nachdenklich?«
Ich zuckte erschrocken zusammen. »Cy, du hast mich beinahe
zu Tode erschreckt.«
»Du kannst nicht sterben«, erklärte mein Zwilling und
schloss die Tür hinter sich. »Und sieh mich bloß nicht so an - ich habe
geklopft, aber du hast nicht geantwortet. Und da habe ich in Zimmer gespäht, um
zu sehen, ob du schon schläfst und das Licht angelassen hast. Geht es dir gut?
Du hast so einen seltsamen Gesichtsausdruck. Wie viel vom Fluss kannst du denn
sehen? Oh, nicht besonders viel. Na gut.«
Unentschlossenheit stieg in mir auf. Normalerweise war ich
eine sehr entschlossene Person, machte Pläne und befolgte sie. Aber jetzt
überfluteten mich seltsame Gefühle, und das forderte so langsam seinen Preis.
»Mayling, ich bin es nur. Du kannst mir alles erzählen, was
dich bekümmert.« Cy ließ sich ans Fußende des Bettes plumpsen und tätschelte
meine Füße. »Na los. Ich kann doch sehen, dass du reden willst.«
Ich öffnete den Mund, um ihr zu sagen, dass alles in Ordnung
war, aber stattdessen sagte ich: »Es geht um Gabriel. Ich mache mir Sorgen.«
»Weil Chuan Ren ihm etwas tun könnte?«
»Nein, ich weiß ja, dass er auf sich aufpassen kann. Nein,
es geht um das, was Gabriel mir bedeutet«, sagte ich kläglich. Es fiel mir
schwer, meine Sorgen mit meinem nicht so besonders sensiblen Zwilling zu
teilen.
»Du liebst ihn.«
»Ja. Und er liebt mich. Um die Liebe geht es nicht.«
»Um was denn dann? Oh!« Sie riss ihre Augen auf, die meinen
so ähnlich waren. »Dir gefällt nicht, dass du ihn liebst.«
»Wie lächerlich«, erwiderte ich gereizt. »Warum sollte ich
den Mann, der mich liebt, nicht lieben wollen?«
»Weil es bedeutet, dass du nicht mehr nur für dich alleine
verantwortlich bist. Du bist an ihn gebunden, und nichts wird wieder so sein
wie zuvor. Ihr lebt jetzt seit fast zwei Monaten zusammen ... ja, genau. Der
erste Tau ist weg, und dir wird auf einmal klar, worum es in Beziehungen geht.«
Ich starrte sie überrascht an. »Woher weißt du diese Dinge?
Du hattest doch nie eine Beziehung, die länger als ein paar Wochen gedauert
hat.«
»Ich bin mit Kostya fast so lange zusammen wie du mit
Gabriel«, erwiderte sie. »Länger, wenn du die Zeit dazu rechnest, die wir
miteinander verbracht haben, als du in Abaddon warst.«
»Muss ich dich daran erinnern, dass du dich heute offiziell
von Kostya getrennt hast?«
Sie warf mir einen giftigen Blick zu. »Nein, das brauchst du
nicht. Bis zu dem Augenblick, als er mich grausam und grundlos verstoßen hat,
damit er sich als großer Wyvern aufspielen konnte, waren wir ein sehr
erfolgreiches Paar. Also erzähl mir nicht, ich verstünde nichts von
Beziehungen, weil es nicht stimmt. Ich hatte schon genügend Beziehungen, um das
eine oder andere zu lernen.«
Ich musste zugeben, dass sie meine Sorgen irgendwie auf den
Punkt brachte. »Ich bedauere nicht, Gabriel zu lieben. Das heiße ich
willkommen, ich heiße ihn in meinem Leben willkommen. Was mir Sorgen bereitet,
ist, dass er mein Leben wird.«
»Du meinst, dass er es dominiert? Also, ich finde, dominant
ist eher Drake.«
»Nein, nicht dominant.« Ich suchte einen Moment lang nach
den richtigen Worten. »Er ist alles für mich, Cy. Nicht nur dieser ganze romantische
Kram wie Mond und Sterne und so etwas - nein, ich meine, wenn er nicht bei mir
ist, ist das Leben nicht richtig, nicht ganz real.«
»Und das macht dir Sorgen?« Sie lächelte. »Für mich klingt
das nach wahrer Liebe.«
»Ich habe dir ja gesagt, dass es nicht um die Liebe geht.
Damit habe ich keine Probleme.«
»Du hast also Angst, dass das Leben nicht funkelt, wenn er
nicht bei dir
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