Silver Dragons 03 - Drachen lieben heisser-neu-ok-26.12.11-KM
ist, dass du ... dass du zu abhängig von ihm wirst?«
»Nein. Ich weiß ja, dass er mich genauso braucht wie ich
ihn. Das Problem ist...« Ich wollte die Worte nicht laut aussprechen.
»Was?«
Ich biss mir auf die Unterlippe.
»Mayling, ich bin dein Zwilling. Ich will dir helfen, wenn
ich kann, und wir wissen doch beide, dass ich nie Gelegenheit dazu habe, weil
du ständig mir helfen musst. Aber ich kenne die Männer, und ich verstehe etwas
von Beziehungen, und bei Neptun, ich werde dir helfen! Und jetzt sag mir, was
das Problem ist, damit ich dir versichern kann, dass es halb so schlimm ist.
Und danach gehe ich in die Badewanne.«
Ich lachte über ihr entschlossenes Gesicht. »Ich versuche
nicht, dich vom Baden abzuhalten, das kann ich dir versichern. Aber es hört
sich dumm an.«
»Ich bin von Kopf bis Fuß dumm«, erwiderte sie ernsthaft.
»Also sag es schon.«
Ich blickte auf meine Hände. Meine Finger sahen stark und
zuverlässig aus wie immer. Aber ich wusste, wie schnell sie sich in Klauen
verwandeln konnten, mit scharfen, dunkelroten Krallen. »Wenn nun das Stück
Drachenherz mich nur so empfinden lässt?«
»Hältst du das für möglich?«, fragte sie und überlegte.
»Ich weiß nicht. Aber wenn es so ist, folgt daraus, dass
auch Gabriel auf das Stück Drachenherz reagiert. Er hat mir einmal erzählt,
dass er früher nur mit weiblichen Drachen zusammen war. Ich war sein erster
Mensch. Wenn wir uns lieben, möchte er mich am liebsten nur in Drachengestalt
haben, Cy. Nein, es steckt sogar noch mehr dahinter - ich glaube, er hat mich am
liebsten in Drachengestalt.«
»Nun ... er ist ein Drache«, erwiderte Cyrene.
»Ich weiß, aber ...« Ich wünschte, ich hätte nie etwas gesagt,
aber jetzt gab es kein Zurück mehr. »Wenn es nun das Stück Drachenherz ist, das
er liebt? Oh, das klingt so albern - ich weiß, ich sollte so etwas noch nicht
einmal denken. Ich weiß ja, dass er mich liebt. Er hat mich ja auch schon vor
dem Drachenherz geliebt. Aber ... ach, vergiss es. Es ist einfach zu
idiotisch.« Ich schlug mir die Hände vors Gesicht. Am liebsten wäre ich in die
Schatten gegangen und hätte mich eine Zeitlang vor der Welt versteckt.
Cyrene überraschte mich erneut, indem sie über meine Sorgen
nicht leichtfertig hinwegging. »Ich glaube, ich weiß, was du meinst«, sagte
sie, nachdem sie eine Weile überlegt hatte. »Du hast Angst, dass er dich jetzt
wegen dem Stück Drachenherz mehr liebt. Aber tut er das wirklich?«
»Ja«, sagte ich sofort. Ich hatte auf einmal das Bedürfnis,
es Cyrene verständlich zu machen. »Als ich Gabriel kennen lernte, waren wir ...
na ja, wir fühlten uns augenblicklich zueinander hingezogen. Zum Teil lag das
an der biologischen Tatsache, dass ich seine Gefährtin war, aber es gab auch
etwas, das darüber hinausging. Wir passten einfach gut zusammen, wenn du so
willst. Und sexuell ...« Ich lächelte schief.
»Ich weiß. Man brennt nicht einfach so ein Hotel nieder,
wenn es beim Sex nicht wirklich gut ist.« Cyrene grinste und tätschelte mir
wieder den Fuß. »Ich muss zugeben, dass ich mir im Anfang Sorgen um dich
gemacht habe, Mayling. Du warst noch nie mit einem Mann zusammen gewesen, und
ich fand, dir fehlte die Erfahrung, dein Leben mit jemandem zu verbringen.«
»Ich verbringe es doch auch mit dir«, erwiderte ich.
»Aber wir sind kein Liebespaar. Jetzt reg dich nicht auf -
ich habe ja schnell eingesehen, dass ihr gut miteinander klarkommt.«
»Ja, das stimmt. Und mittlerweile weiß ich auch, was es
bedeutet, dass er ein Teil von mir ist. Ich weiß, wie er morgens ist, wenn er
gerade aufgewacht ist - bis ich ihn küsse, ist er irgendwie mürrisch. Ich weiß,
womit ich ihn zum Lachen bringe, und ich weiß, was ihn wütend macht.«
»Für mich klingt das völlig normal«, sagte Cyrene.
»Das ist es auch. Und doch ... bevor das Phylakterion
explodierte, hatte ich nicht einen solchen Einblick in ihn. Deshalb mache ich
mir ja Sorgen, was wird, wenn das Stück Drachenherz wieder in einem nicht
lebenden Gefäß aufbewahrt wird.«
Cy nickte verständnisvoll.
Ich blickte sie an. »Du willst mir aber jetzt nicht sagen,
dass alles gut wird, auch wenn das Stück Drachenherz nicht mehr da ist?«
»Nein, natürlich nicht.« Sie blickte mich an. »Das werde ich
nicht sagen, weil es möglicherweise stimmt, was du sagst.«
Mein Herz sank.
»Gabriel ist ein Drache. Du trägst ein Stück von einem
Drachenherz in dir. Natürlich reagiert er darauf. Es wäre unmöglich
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