Silver Dragons 03 - Drachen lieben heisser-neu-ok-26.12.11-KM
danke. Jim, Aisling hat es dir bestimmt
schon gesagt, aber falls nicht - benimm dich bitte!«
Jim verdrehte die Augen. »Warum glaubt eigentlich jeder, mir
das ständig sagen zu müssen! Also ob ich mich schon jemals danebenbenommen
hätte ....«
Zum Glück schloss sich die Haustür hinter dem Klagelied des
Dämons. Zwei Sekunden später ging sie jedoch wieder auf.
Ich warf einen Blick auf die Frau, die eintrat, und
verspürte ein seltsames Gefühl der Erleichterung. »Kaawa!«
» Wintiki! « Gabriels Mutter, eine große, elegante
Erscheinung in einer silbernen und schwarzen Leinentunika und Hose, trat auf
mich zu, um mich zu umarmen. Ihre Haut hatte die Farbe von Milchschokolade,
ihre schulterlangen Haare waren zu einem Knoten geschlungen, und ihr Lächeln
wärmte mich von Kopf bis Fuß. Ich fühlte mich eingehüllt in einen Kokon, der
vom Wind, dem Himmel und den Geschöpfen im Träumen wisperte. Kaawa war eine
Schamanin der Erde, aber ihre Kunst ging über die Sterblichkeit hinaus.
»Ich bin so froh, dich zu sehen«, sagte ich und umarmte sie
fest, dankbar dafür, dass Gabriel so eine wundervolle Mutter hatte.
»Geht es dir gut, kleiner Nachtvogel?«, fragte sie. Sie
hielt mich auf Armeslänge weg und musterte mich prüfend. Ihr Blick drang mir
direkt in die Seele. »Macht mein Gabriel dich glücklich?«
»Über die Maßen«, erwiderte ich und verdrängte die Sorgen,
die allgegenwärtig zu sein schienen.
Einen Moment lang schwieg sie. Sie legte eine Hand an mein
Gesicht, und ihr Blick drang bis auf den Grund meines Seins. »Du bist
glücklich, ja, aber auf deinem Herzen liegt ein Schatten. Es ist also nicht
alles gut?«
»Doch, alles ist gut«, versicherte ich ihr. »Ich bin ein
bisschen gestresst wegen des Drachenherzens.«
Sie nickte und ließ die Hand sinken. »Es bereitet dir
Kummer. Gabriel sagte, du hättest Angst, dass es dich überwältigt. Wir werden
dafür sorgen, dass das nicht geschieht.«
»Danke. Kennst du eigentlich Aisling schon?«
Ihre Augen leuchteten vor Interesse auf. Sie legte mir den
Arm um die Taille und ließ sich von mir zum Esszimmer führen.
»Nein, aber Gabriel hat mir schon viel von ihr erzählt.
Früher einmal habe ich gedacht ... aber das ist unwichtig.«
Ich knirschte mit den Zähnen, weil ich wusste, was sie
meinte. Aber dann lachte ich laut. Sie blieb stehen und warf mir einen
fragenden Blick zu.
»Eifersucht ist nie schön, aber manchmal kann sie komisch
sein«, sagte ich. »Ich weiß, dass Gabriel eine Zeit lang ernsthaft daran
gedacht hat, Drake um Aisling herauszufordern. Aber ich finde es in Ordnung. Na
ja, nicht in Ordnung, aber ich verstehe es.«
»Weil du weißt, dass er mit ihr nie glücklich geworden
wäre?«, fragte sie und musterte mich aufmerksam.
Mein Lächeln wurde breiter. »Mehr, weil ich weiß, dass Drake
Gabriel nie Aisling überlassen hätte. Und sie hätte ihm das Leben zur Hölle
gemacht, wenn Drake sie doch hätte gehen lassen.«
Kaawa lachte und zog mich an sich. »Du bist eine kluge
Wintiki!«
Ich hatte mir Sorgen darüber gemacht, wie die launische
Catalina wohl mit Gabriels Mutter umspringen würde, aber sie vergingen, nachdem
ich die beiden Frauen miteinander erlebt hatte. Catalina, die Aisling grob und
unhöflich behandelte, fühlte sich in Kaawas Gegenwart anscheinend wohl. Sie
hockten sich gleich zusammen, um über gemeinsame Drachen-Bekannte zu plaudern.
»Nora musste sich um ein kleines Problem kümmern - ein
Kobold-Ausbruch in Islington. Aber sobald sie aufgeräumt hat, setzen wir uns
zusammen und sprechen über deine Angelegenheit «, sagte Aisling.
»Ich möchte dir keine Unannehmlichkeiten bereiten«, sagte
ich und blickte auf ihren dicken Bauch. »Du möchtest wahrscheinlich nicht so
viel herumlaufen. Weiß man denn jetzt, wann das Baby kommt?«
Seufzend tätschelte sie ihren Bauch. »Bean - meine Hebamme -
meinte, sie könne mal versuchen, Wehen herbeizuführen, aber sie ist eigentlich
nicht dafür. Anscheinend ist es nicht ungewöhnlich für ein Kind gemischter
Eltern, wenn die Schwangerschaft ein bisschen länger dauert. Also halte ich
noch ein paar Tage durch, bevor der jüngste grüne Drache ausgebrütet wird.«
»Ausgebrütet?« Ich blickte sie entsetzt an. »Du meinst doch
nicht etwa ...«
»Nein, nein, keine Eier«, sagte sie lachend. »Drachen werden
in menschlicher Gestalt geboren. Und mach dir keine Gedanken, weil du mich um
Hilfe bittest; mir macht das gar nichts aus. Im Gegenteil...« Sie blickte zu
Kaawa
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