Silver Dragons 03 - Drachen lieben heisser-neu-ok-26.12.11-KM
Bodyguards.«
»Weißt du, ich sollte eigentlich das Gelbe Zimmer nehmen«,
sagte Cyrene, als wir durch die Diele marschierten. »Es hat Blick auf den
Fluss, und als Najade bin ich für das Zimmer am besten geeignet. Findest du
nicht auch?«
Ich fand das nicht und sagte es ihr auch, sehr zu ihrer
Irritation. Aber trotzdem dauerte es nicht lange, bis wir alle in unseren
jeweiligen Zimmern untergebracht waren. Drake ließ es nicht zu, dass Aisling
mir mehr brachte als eine neue Zahnbürste, zwei Handtücher und ein Stück Seife.
»Du humpelst«, stellte sie fest. »Bist du bei der Explosion verletzt worden?«
»Nein, das ist ein Souvenir von Baltics erstem Angriff.
Maata hat sich um die Wunde gekümmert, aber sie tut trotzdem noch ein bisschen
weh.«
»Ich könnte einen Heiler der grünen Drachen kommen lassen
...« Aisling wies zum Telefon.
Ich wehrte ab. »Das ist nicht nötig. Mir geht es gut.«
»Na gut, aber wenn du deine Meinung änderst, sag uns
Bescheid. Es tut mir leid, dass du und Cyrene euch ein Badezimmer mit Nora und
René teilen müsst«, entschuldigte sich Aisling. Ich setzte mich auf die
Bettkante, und sie ließ sich in einen Lehnsessel sinken, der mit rotgoldenem
Brokat bezogen war. »Ich würde Catalina nur zu gerne loswerden, und dann
könntest du das Zimmer haben, das du normalerweise mit Gabriel bewohnst, wenn
ihr hier seid, aber ich fürchte, Catalina wird man nur mit einer Atombombe
los.« Aisling stieß einen schweren Seufzer aus. »Es freut mich so für dich,
dass deine Schwiegermutter so nett ist. Ich würde dir ja vorschlagen zu
tauschen, aber Catalina kann man wirklich keinem zumuten.«
»Ich fand sie eigentlich nicht so schlimm«, erwiderte ich
lächelnd. »Ja klar, sie ist ein bisschen heftig und weigert sich auch, mir zu
glauben, dass ich völlig bei Verstand bin, aber so sind manche Leute eben. Und
hör auf, dich für die Unterbringung zu entschuldigen - wir sind dir unendlich
dankbar, dass du uns überhaupt aufnimmst.«
»Ich will alles über dich und Baltic hören«, sagte Aisling
und blickte zur offenen Tür. »Aber Drake wird gleich kommen, also werde ich bis
morgen früh warten müssen.«
»Ich möchte auch noch über etwas anderes mit dir sprechen,
vielmehr mit Nora und dir.« Ich berichtete ihr rasch von den Ereignissen bei
Bael.
»Ach, du lieber Himmel!«, sagte sie, als ich geendet hatte.
Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete sie mich. »Die Macht eines
Dämonenlords, aber kein Dämonenlord. Du bist nicht geächtet, also gehe ich
davon aus, dass du die dunkle Macht nicht angewendet hast?«
»Ich weiß gar nicht, was das ist, also wahrscheinlich
nicht.«
»Du wüsstest es, wenn du sie benutzen würdest. Hast du
versucht, einen kleinen Teil anzuwenden?«
»Nein, und das habe ich auch nicht vor. Es reicht mir schon,
dass mich das Stück Drachenherz in Besitz genommen hat.«
»Dann liegt es wahrscheinlich daran, dass die dunkle Macht
mit dir nicht so umspringen kann, wie sie es mit mir getan hat«, überlegte
Aisling laut und rieb ihren dicken Bauch. »Sie hat mich fast wahnsinnig
gemacht, aber du hast dieses Stück Drachenherz in dir, und jeder weiß, dass
Drachen nicht so leicht beeinflusst werden können. Also, in gewisser Weise ist
es ein Glück, dass du das Stück Drachenherz hast.«
Darauf erwiderte ich nichts. »Ich möchte gerne wissen, was
ich an dieser Situation ändern kann. Ich hatte gehofft, Nora und du könntet mir
einen Rat geben.«
»Absolut«, erwiderte Aisling rasch. »Nora wird dir gerne
helfen, und ich auch. Jim, was zum Teufel hast du da auf dem Kopf?«
Jim marschierte gerade an der offenen Tür vorbei. Lange
schwarze Haarsträhnen hingen von seinem Kopf. »Eine Perücke. Ich habe sie auf
dem Speicher gefunden. Man muss sie ein bisschen frisieren, aber bis mein Fell
nachgewachsen ist, tut sie es.«
»Ach, du liebe Güte ...«
»Soll ich ihn für dich verbannen?«, fragte ich.
»May!« Jim blickte mich empört unter der Perücke her an.
»Das würdest du wirklich tun, was?«
»Es ist verführerisch, aber noch nicht.« Aisling machte
einen nachdenklichen Eindruck. »Aber wenn er zu frech wird, kannst du ihm
befehlen, seine Zeit mit Catalina zu verbringen.«
»Da würde ich noch lieber verbannt«, grummelte der Dämon.
»Morgen früh sprechen wir über dein Problem, ja? Schlaf gut.
Jim ...« Sie warf Jim einen hilflosen Blick zu, schüttelte den Kopf und
murmelte vor sich hin, als sie das Zimmer verließ.
»Hey«, sagte Jim und drehte den
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