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Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Titel: Silver - Erbe der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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zu werden. Nur die Chiplins und Winter Starr wussten, dass dieses Pulver das Wasser in Blut verwandelte und damit das Überleben der Vampire und gleichzeitig eine größtmögliche Unversehrtheit der Menschen gewährleistete. Niemand sonst hätte sich das vorzustellen vermocht.
    Den DURST zu löschen war allerdings etwas ziemlich … Intimes . Die unerträgliche Anspannung, die diesem Moment vorausging, die Kälteschauer im Zahnfleisch, wenn die Eckzähne durchstießen, wollte er mit niemandem teilen.
    Natürlich wäre es stilvoller gewesen, das Serum in kleinen Schlucken aus einer kristallenen Sektflöte zu trinken, im Klubsitz der Nox, auf Samtkissen liegend, aber an diesem Tag hatte er genug von der Stille, die schwer über dem Lesesaal hing.
    Er nahm den ersten Schluck, zog sich in seine innere Welt zurück und vergaß augenblicklich die Spieler auf dem Feld und jedes andere störende Element.
    Aus diesem Grund traf ihn der Ball, der plötzlich aufschlug und den Serumflakon zu Boden schleuderte, völlig unvorbereitet und machte ihn fuchsteufelswild.
    Cameron kickte ihn postwendend auf das Footballfeld zurück und vergaß dabei, seine Kräfte richtig zu ermessen.
    Winter war schwindlig.
    Jedes kleinste Geräusch drang gleichsam verstärkt zu ihr, und das unvermeidliche Stimmengewirr auf den Korridoren machte alles noch schlimmer. Winter presste die Hände an die Schläfen, um sich Linderung zu verschaffen, ohne auf Eleri zu achten, die neben ihr herging.
    An diesem Nachmittag schienen die Schüler der St Dewi’s nichts Besseres zu tun zu haben, als besonders laut zu diskutieren und zu lärmen. Viele rannten zum Ausgang, andere drängten sich vor den großen Fenstern, die auf den Hof hinausgingen.
    Als schon wieder ein Grüppchen an ihnen vorbeistürmte, wandte Eleri sich blitzartig um und hielt einen Jungen zurück.
    »He, was ist hier eigentlich los?«
    Der pickelige Junge, höchstwahrscheinlich ein Unterstufenschüler, war ganz aufgeregt.
    »Eine Schlägerei«, antwortete er, als erkläre das alles.
    »Ja, und?«
    Er schnaubte genervt, weil sie ihn aufhielt.
    »Zwischen dem Kapitän der Footballmannschaft und einem Nox!«
    Interessant.
    Eleri ließ ihn los und eilte zum Ausgang, Winter blieb nichts anderes übrig, als hinterherzulaufen.
    Der Junge, den Camerons Ball getroffen hatte, hielt sich noch immer die schmerzende Schulter. Die Ironie des Schicksals wollte, dass es ausgerechnet der Torhüter war, mit dem Lorna Carter seit Kurzem ging. Und das verlieh Camerons Geste eine ganz besondere Bedeutung.
    An der St Dewi’s wussten alle von der komplizierten Beziehung zwischen Lorna und Cameron bis vor einigen Monaten. Lorna war buchstäblich besessen gewesen von dem Nox, und er war abwechselnd auf sie eingegangen und hatte sie zurückgewiesen, je nach Augenblick und Laune.
    Nicht dass er die vom Pakt festgelegte Grenze je überschritten hätte: Er hatte sie nie gebissen. Er hatte nur mit ihr geflirtet, doch es gab zu viel, was Lornas jetziger Freund nicht wusste, als dass er gut auf ihn zu sprechen gewesen wäre.
    Und Andrew Lloyd, als guter Kapitän, wollte seinem Mannschaftskameraden zu Hilfe kommen und baute sich vor Cameron auf.
    »Hey, Farland, was hattest du vor? Was hattest du vor?«, schrie er laut und stellte damit die ohnehin knapp bemessene Geduld des Nox auf eine harte Probe.
    »Es ist ziemlich offensichtlich, dass dein Torhüter keinen Ball abfangen kann«, konterte Cameron provokativ. »Ich frage mich, wie ihr es ins Endspiel schaffen konntet …«
    Auch Lloyd war nicht gerade bekannt für seine Selbstkontrolle. Er versetzte Cameron einen Stoß und schaute zu, wie dieser zurückwich.
    Sie waren gleich groß, aber Lloyd war doppelt so breit und hatte seit seinem ersten Schultag an der St Dewi’s einen Groll auf die Nox. Sein quadratischer Kiefer war angespannt und drückte Streitlust aus.
    Cameron dagegen gehörte zu den eher schmal gebauten Jungen, die von Sportlern nicht sehr ernst genommen werden. Aber er war auch ein Vampir, der gerade seine Blutzufuhr erhalten hatte. Sich von seiner äußeren Erscheinung täuschen zu lassen, war ein gravierender Fehler.
    Mit großer Geschmeidigkeit gewann Cameron das verlorene Gleichgewicht zurück und sein Blick bekam etwas Gefährliches, das den Kapitän und seine Mannschaftskameraden hätte nachdenklich stimmen müssen.
    Doch Lloyd schien nichts zu bemerken. »Soll ich etwa so tun, als ob nichts geschehen wäre, nur weil du ein Nox bist?«, fragte er und kam

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