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Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Titel: Silver - Erbe der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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sich nervös mit der Hand durch das Haar. Ihre Hände zitterten.
    »Ich weiß«, flüsterte sie. »Aber wir können nichts tun.«
    Das danach eintretende Schweigen dauerte lange.
    »Du musst es versuchen, Winter«, sagte Cameron schließlich. »Du zumindest musst es versuchen, sprich mit ihm!«
    Winter schluckte, während der Schmerz sich wie Gift in ihrer Brust ausbreitete. Bevor sie antworten konnte, musste sie darum ringen, ihre Stimme wiederzufinden. »Es würde nichts nützen, Cameron. Er würde nicht auf mich hören.«
    »Wenn es so ist, dann können wir nichts mehr tun …«
    Cameron entfuhr ein Stöhnen, und als Winter seine Verzweiflung spürte, begriff sie plötzlich, wie sehr er Rhys verbunden war.
    »Versuch es noch einmal. Ich bitte dich … Du bist die Einzige, die es vielleicht schaffen könnte«, beharrte er. Und sein Vertrauen wog schwer auf ihr.
    »Die Familien wollen, dass ich ihm Einhalt gebiete«, sagte sie langsam. Beide wussten, was diese Worte bedeuteten.
    »Und dir wird keine Wahl bleiben, wenn wir keinen Weg finden, ihn zur Vernunft zu bringen! Er scheint nicht mehr er selbst zu sein, er ist völlig durchgedreht.« Cameron schrie fast. »Er liebt dich, Winter. Ich glaube es einfach nicht, dass du wirklich vorhast, ihn zu töten!«
    Dann brach er zusammen.
    »Entschuldige. Es ist nur … Willst du dir nicht sicher sein, dass es gar keine Hoffnung mehr gibt, bevor du das tust, was du tun musst?«
    Winter unterdrückte ein Schluchzen. »Ich würde lieber sterben, als …« Ihr entwich ein zitternder Atemstoß, aber es gelang ihr, die Tränen zurückzuhalten. »Aber ich habe kein Recht, Entscheidungen für die anderen zu treffen. Menschen werden sterben, Cameron. Sterben schon jetzt. Hast du gehört, was in York passiert ist?«
    Cameron unterbrach sie brüsk. »Das ist nicht Rhys’ Schuld, das nicht … Es sind die Rebellen, sie nutzen das Durcheinander aus. Ich bitte dich nur, einen letzten Versuch zu unternehmen. Und wenn er keinen Erfolg haben sollte, dann probiere ich es noch einmal … Wir werden ihn zurückbekommen, aber wir brauchen Zeit.«
    »In Ordnung. Bring ihn dazu, mich zu treffen.«
    Aber während sie das sagte, erschien es Winter, als hintergehe sie ihn.
    »Er ist mein Freund und früher war er der Beste von uns«, sagte Cameron plötzlich. »Ich werde nicht zulassen, dass du ihm auch nur ein Haar krümmst, ohne dass ich alles getan habe, um ihn zu retten. Das schwöre ich dir, Winter Starr.«
    »Du würdest auch ihn töten«, erwiderte Winter, aber nur das Freizeichen antwortete ihr.
    Auf einmal wurde ihr die drückende Einsamkeit ihres Zimmers unerträglich.
    Cameron hat recht, es gibt noch Hoffnung .
    Sie musste stark sein.
    Danny Roberts trat mit vorgespielter Lässigkeit in das Gebäude von Scotland Yard.
    Er tat ja nichts Böses, schließlich war er immer noch Polizist. Doch er fühlte sich nicht wohl dabei, in die Zentrale zu gehen, um die dortigen Ressourcen zu nutzen, wenn er nicht im Dienst war.
    Er fand sich gut in den Gängen zurecht. Zumindest hatte sich in dem Gebäude nicht viel verändert, seit er zu Beginn seiner Laufbahn dort gewesen war, stellte er erleichtert fest. Er hoffte, dass das Gleiche auch auf seinen Kontakt zutraf, denn sonst würde sein Besuch ergebnislos verlaufen.
    »Wachtmeister Roberts!«, rief eine lebhafte weibliche Stimme.
    Er hatte sich kaum umgedreht, da drückte ihm eine bildhübsche junge Frau mit feuerrotem Lockenkopf schon einen Kuss auf die Wange.
    Danny umfing sie in einer kameradschaftlichen Umarmung. »Hallo, Gin!«, rief er ungewöhnlich herzlich.
    Die Polizistin Ginger Holloway führte ihn zu ihrem Arbeitsplatz, einer Nische, die sie mit hellem Sperrholz abgetrennt hatte.
    »Willkommen in meinem Büro«, sagte sie überschwänglich. »Such dir einen freien Platz zwischen dem ganzen Kram und setz dich, wenn du es schaffst, aber bring mir die Akten nicht durcheinander, sonst wird es Frühling, bis ich das nächste Mal in einen Streifenwagen steige.«
    »Und, hast du ein paar interessante Fälle?«
    Die junge Polizistin sah ihn an, als sei er schwer von Begriff. »Tonnenweise. Ordnungswidrigkeiten, Falschparken, Fahren ohne Sicherheitsgurt. Wenn du in dem Stapel rechts suchst, findest du sogar ein paar berauschende Fälle von Trunkenheit am Steuer.«
    Danny lächelte sie an. »Eine Drecksarbeit …«
    »Aber jemand muss sie ja machen«, vervollständigte Ginger den Satz. »Und wer könnte das besser, als ein Mädchen, das zu

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