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Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Titel: Silver - Erbe der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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mir, dass sie unbehelligt gehen können, wenn wir hier fertig sind«, sagte sie schließlich. »Bitte, Rhys.«
    »In Ordnung. Wenn sie keine Dummheiten machen.«
    Er kam wieder näher und diesmal ließ Winter es zu, dass er ihre Hand nahm.
    Zwischen ihnen knisterte eine mit widersprüchlichen Gefühlen erfüllte Elektrizität.
    »Ich möchte dir gern den Garten der Loge zeigen …«
    Bevor sie ihm folgte, warf Winter Gareth einen letzten, unglücklichen Blick zu.
    »Es tut mir leid«, sagte sie leise. »Es wird alles gut gehen, das verspreche ich dir.«
    Dann folgte sie Rhys über den Kiesweg bis zu einem zwischen den Bäumen versteckten gemauerten Pavillon.
    Rhys lehnte sich an eine schmale Säule, so reglos, als wäre er ebenfalls aus Marmor gemeißelt.
    »Warum bist du gekommen?«, fragte er nach langem Schweigen, mit einer Stimme, die mehr resigniert als wütend klang.
    Er war wunderschön, schien nur aus Licht und Schatten und MACHT zu bestehen.
    Winter spürte die Tränen in ihren Augen brennen.
    »Ich musste dich sehen, Rhys«, gestand sie ihm und fühlte sich schwach und dumm dabei. »Ich liebe dich.«
    Rhys schwieg und betrachtete das dichte Laub um sie herum.
    »Ich weiß. Das kann ich in jedem Moment in mir spüren. Du kannst nicht anders, auch wenn es für dich Verdammnis bedeutet.« Langsam wandte er sich zu ihr und sah ihr in die Augen. »Auch wenn es deinen Atem vergiftet.«
    Er hielt noch immer ihre Hand, und mit einer einzigen, leichten Bewegung zog er sie an sich.
    Winter hielt den Atem an, während er ihren Duft in sich einsog und seine Lippen ihre Schläfen berührten.
    »Wir gehören zueinander, Winter«, flüsterte er und gab ihr einen zarten Kuss. »Nur zusammen sind wir vollständig.«
    Er beugte sich über sie und suchte ihren Mund, aber sie drehte sich weg.
    »Du kannst noch zurück, Rhys«, zwang sie sich zu sagen. »Du kannst diesen Wahnsinn stoppen, bevor er dir aus den Händen gleitet.«
    Die Arme, die sie umfassten, versteiften sich einen Moment lang.
    »Dieser Wahnsinn hat uns die Freiheit geschenkt, Liebste. Niemand wird uns je wieder zwingen, etwas zu tun, was wir nicht tun wollen, niemand kann uns mehr trennen, verstehst du das nicht? Jetzt kann ich dich beschützen, kann das verteidigen, was wir empfinden …«
    »Um welchen Preis, Rhys? Ich will ihn nicht bezahlen!«
    Er legte seine Finger auf ihre Lippen.
    »Ich bin bereit, ihn zu bezahlen, Winter. Und es ist richtig, denn es gehört zu dem, was ich bin.«
    Winters silberne Augen schimmerten vor nicht geweinten Tränen.
    »Nein, das ist nicht wahr«, widersprach sie ihm. » Du bist nicht so!«
    »Du irrst dich, Win«, gab er mit zärtlicher Stimme zurück. »Bald werden wir die Freiheit haben, das zu sein, was wir wirklich sind. Aber du musst mir vertrauen. Die kommende Welt wird besser sein, sie wird das sein, was du dir immer erträumt hast.«
    Winter schüttelte den Kopf und eine glitzernde Träne rann über ihre Wange.
    »Du hast mich nie gefragt, was ich eigentlich wollte«, flüsterte sie. »Meine ideale Welt war die, in der wir zusammen sein, uns in der Schule sehen konnten … Sie war unsere Waldlichtung, der Strand, die St Dewi’s, der Sonnenuntergang über den Hügeln. Das war meine ideale Welt. Sie war einfach und chaotisch, aber perfekt!«
    Er sah sie an und verlor zum ersten Mal etwas von seiner Sicherheit.
    »Diese Welt hat nie existiert, Winter.« Er lehnte seine Stirn gegen die ihre. »Aber jetzt kann ich sie für dich erobern. Erlaube es mir. Das ist die einzige Möglichkeit, die wir haben, um unsere Zukunft zu retten.«
    Einen berauschenden Moment lang ließ sie diese Vorstellung vor Wohlgefühl erschaudern. Für immer vereint … Konnte es etwas Schöneres geben? Das war es, wofür Rhys kämpfte, und es wäre grausam und schmerzhaft gewesen, sich ihm entgegenzustellen.
    Für immer vereint … Blut, MACHT, Körper und Seele. Winter dachte an den Tag auf der Waldlichtung zurück, an das, was sie in seinem Blick gesehen, auf seiner Haut gespürt hatte.
    Wir dürfen uns das nicht versagen, meine Geliebte. Wir waren von Anfang an füreinander bestimmt .
    Rhys’ Gedanken glitten in die ihren und zeigten ihr das Bild der perfekten Welt, die auf sie wartete.
    Sehnsüchtiger Schwindel erfasste sie. Sie schwankte und schmiegte sich in Rhys’ Umarmung.
    Dann erinnerte sie sich an Gareth, der sich am gleichen Ort befand und in Gefahr war.
    »Es ist nicht richtig, Rhys. Kein Glück darf einen so hohen Preis fordern.

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