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Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Titel: Silver - Erbe der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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dass du danach strebst, die Pläne deines Vaters zu unterstützen.«
    Die Augen des jungen Großmeisters verengten sich zu Schlitzen.
    »Glaubst du, dass ich Befehle von meinem Vater empfange?«, fragte er kalt.
    »Offen gesagt, hoffe ich das nicht, aber ich verstehe dich nicht mehr. Du hast vor allen zugegeben, Lochinvar getötet zu haben …«
    Rhys ballte die Fäuste unter dem Schreibtisch.
    Frag mich nicht danach, Cam , bat er ihn im Stillen. Nicht einmal du könntest es verstehen .
    Wieder spürte er ein flaues Gefühl im Magen. Er war dabei, auch ihn zu verlieren, alle abzustoßen, und bald würde er ganz allein sein.
    »Bist auch du hier, damit ich dir sage, dass es nicht wahr ist?«, sagte er hingegen mit Härte in der Stimme.
    »Das war meine Hoffnung, mein Freund.«
    »Dann geh zu Winter Starr. Sie hat es mich schon gefragt.«
    Cameron erblasste und Rhys wünschte, einen Rückzieher machen zu können.
    Was hätte es für einen Sinn? Das würde deine Hände nicht reinwaschen .
    »Du hast es tatsächlich getan …«, flüsterte Cameron und starrte ihn fast benommen von dieser Erkenntnis an. »Warum? Warst du nicht glücklich in Cae Mefus?«
    »Mein Platz ist hier. Die MACHT, die in mir fließt, verlangt es.«
    Der Ausdruck eines erstaunten Kindes auf Camerons Gesicht wich im Nu einer gekränkten, aber ebenso kindlichen Grimasse.
    Du bist so unschuldig, Cam , dachte Rhys fast zärtlich. Geh, solange du noch kannst.
    »Nein. Auf die MACHT kann man verzichten. Aber du hast dich verändert.«
    »Du weißt nicht, wovon du sprichst.«
    »Die MACHT gehört zu dir. Und nicht umgekehrt. Du bist es, der sie steuert. Wenn du hier bist, dann bist du weder ein Opfer der MACHT noch der Liebe. Rette uns. Noch kannst du es tun.«
    »Winter denkt genauso darüber wie du«, entfuhr es Rhys wütend und schuldbewusst.
    Er folgte einer spontanen Eingebung, sprang auf und Cameron wurde von einer Welle übernatürlicher Kraft gegen die Wand geschleudert.
    Rhys näherte sich ihm ohne Eile, fing seinen Blick ein.
    »Geh zu ihr, Cameron«, flüsterte er mit sanfter Stimme. »Wache für mich über sie …«
    Camerons Augen wurden einen Moment lang leer und trüb, dann war er wieder zu einer Reaktion bereit.
    »Wag es nicht, Rhys. Tu das deinem besten Freund nicht an.«
    »Deinen Willen zu brechen? Warum nicht?«
    »Weil es die falsche Entscheidung wäre. Du brauchst Freunde. Sklaven hast du mehr als genug, aber sie werden dir nicht beistehen, wenn du wirklich Hilfe benötigst.«
    Rhys schnaubte. Sein Gesicht blieb unbewegt, aber er spürte, wie noch etwas in ihm zerbrach.
    »Geh, Cam«, befahl er ihm müde. »Sofort.«
    Als Cameron gegangen war, ließ er sich auf einen samtenen Sessel fallen und stützte die Stirn auf seine Hände.
    Der DURST zehrte ihn auf. Die MACHT verlangte einen immer höheren Blutzoll.
    Winters silberne Augen drangen in seine Gedanken.
    »Nur du könntest dieses Verlangen stillen, Liebste«, seufzte er. »Ich brauche deine Seele, jetzt, wo meine tiefschwarz ist. Ich brauche dich und habe das Recht verwirkt, dich darum zu bitten.«
    Er streckte die Hand nach der Glasflasche auf dem Tisch aus. Blut, denn inzwischen reichte ihm das Serum nicht mehr.
    Er trank es in gierigen Schlucken aus.
    Als er fertig war, presste er seine Finger um die Flasche und ließ sie in einer Kristallwolke explodieren.
    »Flieh, Winter«, flüsterte er, während seine Wunden sich schlossen. »Flieh, solange ich noch in der Lage bin, es dir zu erlauben.«
    W inter fuhr hoch, als ihr Handy klingelte, und einen kurzen, verrückten Moment lang hoffte sie, es wäre Rhys.
    Sie brauchte eine Weile, bis sie die Stimme am anderen Ende erkannte, musste sie aus ihren Erinnerungen an eine Zeit hervorholen, die ihr weit entfernt vorkam.
    »Cameron … bist du es wirklich?«
    »Ich … Winter, ich muss mit dir reden.« Er klang so müde, dass sie erschrak. »Ich glaube, ich brauche deine Hilfe.«
    Winter hörte, wie er tief durchatmete.
    Trotz allem, was in Cae Mefus passiert war, hatten sie sich nie sehr nahe gestanden.
    Wenn er sie anrief, konnte es dafür nur einen Grund geben.
    »Ist alles in Ordnung bei dir?«
    »Nein, gar nichts ist in Ordnung«, antwortete er. »Könntest du das etwa in diesem Moment behaupten? Rhys …«
    Winter Herz setzte für einen Schlag aus. »Hat er dir etwas angetan?«
    Das angespannte Atmen am anderen Ende der Leitung war das einzige Geräusch, das sie wahrnahm.
    »Nein. Er tut nur sich selbst etwas an.«
    Winter fuhr

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