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Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Titel: Silver - Erbe der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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dass ich mich von jetzt an um dich kümmern werde.«
    Winter fuhr zusammen.
    »Und diese Damen und Herren werden es mir erlauben, auch wenn sie mich hassen, denn sie wissen, dass ich der Tochter meines verstorbenen Freundes nie etwas antun würde.«
    »Sie kannten meinen Vater?«
    Dougall nickte. »Besser als jeder andere, Kleines. Ich weiß, welche Kräfte er dir vererbt haben könnte und wie du mit ihnen umgehen kannst.«
    »Bis jetzt hat dir noch niemand irgendetwas erlaubt, Dougall«, unterbrach Lochinvar ihn eisig.
    »Habt ihr so viele Alternativen, dass ihr euch nicht mehr an alle erinnert?«, fragte Dougall und erlaubte sich das Vergnügen, sarkastisch zu sein. Er wandte den Blick von Winter ab und schaute abwechselnd zu Lochinvar und Fennah. Das Oberhaupt der Familien würde ihn unterstützen, damit er ihr kleines Geheimnis hütete, doch es erschien ihm klug, eine Spur Unsicherheit zu zeigen.
    »Im Ernst, meine Damen und Herren … jetzt ist Schluss mit Spielchen.«
    Als Winter und ihre Großmutter nach Hause zurückkehrten, war Gareth gerade auf ihrem Sofa eingeschlafen, mit einem Buch von Hornby auf der Brust. Marion Starr lächelte.
    »Er muss ein guter Freund von dir sein«, meinte sie sanft. »Es war lieb von ihm, dich zu begleiten.«
    Auch Winter musterte ihn. Es war seltsam, Gareth in London zu sehen, auf demselben Sofa, auf dem sie Dutzende Male geschlafen hatte.
    Irgendwie war es aber auch normal, so als ob Gareth ein ganzes Leben lang an ihrer Seite gewesen wäre.
    Sein Anblick reichte, damit sich ihre Angst ein bisschen löste.
    Und tatsächlich fühlte sie eine ungewohnte Welle von Zärtlichkeit in sich aufsteigen.
    »Er ist ein großartiger Freund, Oma.«
    »Ja, dessen bin ich sicher.« Marion legte ihr einen Arm um die Schultern. »Und kennt er die Wahrheit, Winnie? Weiß er …«
    »Was ich bin? Dass mein Vater ein Vampir war?«
    Die Großmutter nickte und Winter wurde sich bewusst, wie sonderbar die Situation war. Ihre Großmutter hatte schon immer von diesem Geheimnis gewusst, doch jetzt sprachen sie zum ersten Mal darüber.
    »Er weiß es. Manchmal frage ich mich, wie er es akzeptieren kann …«
    »Weil er den Familien angehört? Er hat dich gern, mein Schatz, vielleicht mehr, als dir bewusst ist.«
    Marion führte sie in die Küche, um den schlafenden Jungen nicht zu stören, und schenkte ihr ein Glas Saft ein.
    »Deine Mutter glaubte an den Frieden, weißt du?«, sagte sie schließlich. »Es war ihr größter Traum, schon bevor sie Morgan kennenlernte … Sie war überzeugt, dass Vampire und Menschen miteinander auskommen könnten. Zu der Zeit entwickelten der Orden und die Familien viele gemeinsame Integrationsprojekte, und Elaine und Bethan beteiligten sich mit großem Enthusiasmus. Dein Großvater und ich verstanden nicht wirklich, worum es ihr ging, doch sie war so strahlend glücklich, dass sie mit der Zeit auch uns ansteckte …«
    Winter lächelte bitter.
    »Und jetzt? Was denkst du jetzt?«
    Die grünen Augen der Großmutter waren tiefgründig und traurig, auf eine Vergangenheit gerichtet, die sie mit niemandem je geteilt hatte.
    »Ich weiß, dass es falsch ist, doch ich kann mich nicht von dem Gedanken lösen, dass Morgan Blackwood mir meine Tochter weggenommen hat. Anfangs kam es mir beinahe vor, als hätte er sie mit eigenen Händen getötet. In gewissen Momenten habe ich Elaine fast gehasst für ihre Dummheit und ihren Egoismus. Sie hat ihre Liebe über alles gestellt und uns gezwungen, ihren Verlust zu ertragen.«
    Winter beobachtete, wie die Tränen über ihre Wangen zu rinnen begannen.
    »Ich habe genauso empfunden«, gab sie zu. »Als ich die Wahrheit erfahren habe, war ich wütend auf sie. Sie haben mich zur Welt gebracht im vollen Bewusstsein, dass ich für immer verdammt sein würde … Und dann haben sie mich verlassen.«
    Marion schüttelte den Kopf, verlor sich in ihren Gedanken. »Manchmal frage ich mich, ob ich nicht alles falsch gemacht habe mit dir, Winnie. Als ich dich zum ersten Mal in den Arm genommen habe, konnte ich nichts anderes denken, als dass du den silbernen Blick von Morgan Blackwood hattest … Du warst seine Tochter, Himmel noch mal! Doch dann hast du mich angelächelt, und du hattest Grübchen in den Wangen wie Elaine. Und da fühlte ich mich, als hätte ich eine zweite Chance bekommen, als würde man mir meine Tochter zurückgeben. In dem Moment habe ich entschieden, dass ich dem Rat gehorchen würde und dass ich dich weit weg von dem ganzen

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