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Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Titel: Silver - Erbe der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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weg, wandte den Blick widerstrebend vom Big Ben ab und musterte das bunte Grüppchen, das auf ihn zukam.
    Er hatte es von der Kabine aus schon länger beobachtet.
    Alle waren da: Iago Rhoser, Susan Bray, Fennah, Lochinvar und Marion Starr. Und mittendrin die bleiche Gestalt eines Mädchens, das er endlich kennenlernen sollte.
    Er lehnte sich aus der Kabine und hielt eine Champagnerflasche in die Höhe.
    »Hier lang, meine Freunde …«, rief er fröhlich.
    Der Erste, der zu ihm trat, war natürlich der Exekutor, der ihn mit einem Argwohn beäugte, der nur zum Teil gespielt war.
    Dougall lächelte und wich zurück auf die andere Seite der Kabine, um seine Gäste einsteigen zu lassen. Sie waren ein geheimes Bündnis eingegangen, über das nur die Rechtsanwältin Bray Bescheid wusste, doch dies bedeutete nicht, dass sie sich gegenseitig sympathisch waren.
    Susan und die alte Mrs Starr, schmal und aufrecht wie eine ehemalige Balletttänzerin, betraten die Kabine gleich hinter ihm, in ihrer Mitte die junge Winter.
    Dougall musste sich zusammenreißen, um seine Aufmerksamkeit nicht gleich auf sie zu konzentrieren.
    Geduld, du musst Geduld haben … , ermahnte er sich.
    Er lenkte sich ab, indem er beobachtete, wie Alaric Lochinvar und Aeron Fennah gleichzeitig nebeneinander eintraten. Dougall musste lächeln, weil keiner der beiden dem anderen den Vortritt lassen wollte.
    So unmittelbar nebeneinander gaben der Großmeister der Vampire und das Oberhaupt der Familien, von einigen noch Pater genannt wie in früheren Zeiten, ein seltsames Kontrastbild ab.
    Der Vampir Lochinvar war so alt, dass sein Haar weiß geworden war. Er hatte große, leicht nach unten gerichtete Augen und das Auftreten eines alten Gentlemans.
    Seine Verbindung zur MACHT war sogar für einen Mann seines Geschlechts außergewöhnlich. Sein Körper wirkte umhüllt von einer perfekt kontrollierten übernatürlichen Energie.
    Fennah seinerseits war ein eher normaler Typ: hochgewachsen, kastanienbraunes Haar und leichte Geheimratsecken, man hätte ihn genau auf die fünfzig Jahre geschätzt, die er alt war. Das einzig Auffallende war sein berechnender Blick und die militärische Haltung.
    Beide protzten mit ihrer Macht, doch Dougall war in keinster Weise beeindruckt.
    Er senkte gleichgültig die Arme, rückte seine weiße Leinenjacke zurecht und stützte den Ellbogen auf die Stange vor dem Glasfenster.
    »Willkommen«, sagte er erfreut, als die Tür hinter ihnen zuging.
    Die Kabine begann langsam aufzusteigen.
    »Viele Jahre sind seit unserem letzten Treffen vergangen, Malcolm Dougall«, sagte Alaric Lochinvar.
    Dougall verzog sarkastisch die Lippen. »Lange und glückliche Jahre.«
    Der Gesichtsausdruck des Großmeisters blieb unerschütterlich. »Da muss ich Ihnen zustimmen.«
    Winter blinzelte unschlüssig und biss sich auf die Lippen. Niemand hatte ihr bisher erklärt, was der Grund für dieses Treffen war, und wenngleich die Vampire den Kitzel der Erwartung offenbar sehr genossen, so war sie wahrscheinlich zu sehr Mensch, um sich gern auf die Folter spannen zu lassen.
    Sie schaute sich um: Ihre Großmutter und Susan wirkten nicht weniger angespannt als sie.
    »Meine Damen und Herren, es tut mir leid, das Vorgeplänkel abbrechen zu müssen«, sagte Aeron Fennah unvermittelt, als könnte er den Moment nicht erwarten, zur Sache zu kommen, »doch diese Rundfahrt dauert nicht ewig, und wir haben noch einen Job zu erledigen.«
    Zum ersten Mal schätzte Winter seine schroffe Art, auch wenn sie weiterhin keinerlei Sympathie für ihn empfand.
    »Einen unangenehmen Job«, präzisierte Lochinvar. »Aber du hast wie immer einen malerischen Schauplatz ausgesucht, Malcolm.«
    »Gute Neuigkeiten verdienen einen stimmungsvollen Rahmen«, erwiderte Malcolm Dougall fröhlich.
    Dann straffte er die Schultern und erlaubte sich endlich, was er vom ersten Augenblick an gewünscht hatte: Er näherte sich der Bank, auf der Winter saß, und ging vor ihr in die Hocke.
    »Winter Blackwood Starr«, sagte er und kostete den Klang ihres Namens so offensichtlich aus, dass es ihr peinlich war. »Wie du dir gedacht haben wirst, bin ich Malcolm Dougall.«
    Ihre Augen begegneten sich, während er ihr die Hand reichte. Das offene Misstrauen des Mädchens störte ihn nicht, und das wunderte Winter. Malcolm Dougall hatte eine sonderbare Art, doch der Ausdruck seines faszinierenden Gesichts war offen und aufrichtig. Winter ergriff seine Hand, sie war warm und stark.
    »Die gute Neuigkeit ist,

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