Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Titel: Silver - Erbe der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
Vom Netzwerk:
für zwei Kandidaten getan: Darran Vaughan und Morgan Blackwood, den Lochinvar einst als seinen Nachfolger ausersehen hatte.
    Die Befriedigung auf dem Gesicht seines Vaters und die Unerschütterlichkeit der Zeremonienmeisterin waren jedoch der Beweis, dass alles von langer Hand geplant gewesen war.
    Hywel Llewelyn nahm die zeremonielle Waffe, die die Vampirin ihm reichte, hielt sie in den offenen Händen vor sich und schritt langsam bis zum Stuhl des Großmeisters.
    »Für die Ehre, die mir und diesem Kandidaten zuteilwird, sei Euch gedankt, Großmeister Lochinvar«, sagte er in feierlichem Ton und reichte ihm das Schwert.
    Lochinvar griff nach dem Schaft und hob es in die Höhe, dann ging er auf Rhys zu.
    »Euch gebührt die Ehre, die Bande zu lösen, Meister der Loge von Cardiff«, verkündete Lochinvar weihevoll.
    Während sein Vater die Verschlüsse aufhakte, die sein Hemd zusammenhielten, senkte Rhys respektvoll den Kopf. Dann fiel er auf die Knie, wie es von ihm erwartet wurde.
    »Dein Leben fordere ich«, sagte der Großmeister und schwang das Schwert vor ihm, »und den Blutstropfen deiner Treue.«
    Diese Worte hatte er bereits einmal an Rhys gerichtet, nämlich als er und Winter im Kerker eingesperrt gewesen waren. Kurz bevor er ihn gebissen und sein Blut getrunken hatte.
    Die Tradition verlangte, dass er ihn mit dem Schwert zuerst über dem Herzen und dann im Nacken berühren sollte, in der Art des Ritterschlags.
    Doch als Rhys Lochinvars Gesicht sah, begriff er, dass er diesmal auf das ältere Zeremoniell zurückgreifen würde.
    Während die Schwertklinge seine Brust verletzte, indem sie eine lange, blutende Furche über seine Brust zog, konnte Rhys nichts anderes sehen als Winters Gesicht, ihren weißen Körper im Halbschatten des Waldes.
    Wir sind keine Marionetten mehr in deinen Händen, Alaric Lochinvar , schwor er. Wir werden es nie mehr sein .
    Weit weg vom Podium, in der Menge hinter den Würdenträgern, stand ein Vampir mit erdfarbenem Haar und undurchdringlichen Augen, die ihm den Spitznamen Crow, die Krähe, eingebracht hatten, und beobachtete mit lebhaftem Interesse die ungewöhnliche Initiation.
    In Cae Mefus war er Rhys Llewelyn, dem Freund der kleinen Starr, bereits einmal begegnet.
    Es war zu früh für Darran Vaughan, sich bereits wieder in der Öffentlichkeit zu zeigen, doch er hatte gut daran getan, Crow zur Loge zu schicken in dieser Nacht. Die Einzelheiten von Rhys’ Aufnahme in den Orden würden ihn außerordentlich interessieren.
    W inter fühlte sich seltsam leicht.
    Sie lief die Anhöhe im südlichen Teil der Insel hoch, erstaunt über die weiche Wiese unter ihren Füßen. Die silberne Luft war frisch und frühlingshaft.
    Oben angekommen blieb sie stehen, um den Rundblick zu genießen. Langsam drehte sie sich um die eigene Achse und betrachtete die Insel, das verschlafene Cottage, in dem sie mit Bethan und Dougall lebte, den kleinen Bootsanlegeplatz in der östlichen Bucht.
    Dann wandte sie sich gegen Süden und sah den Wolken zu, wie sie sich öffneten und die Tower Bridge freigaben.
    Die kann doch eigentlich gar nicht da sein , dachte sie, von einem Schauer ergriffen, und erkannte, dass sie sich erneut in einem Albtraum befand.
    Ohne zu überlegen, rannte sie in die Richtung.
    Auf der anderen Seite der Brücke erschien London wie eine dunkle und unruhige Masse.
    Die MACHT war dort an mindestens zwei Orten erkennbar, zeichnete Lichtsäulen, die sich entlang dem Themseufer zum nächtlichen Himmel aufschwangen.
    Winter ging unter den Türmen der Tower Bridge durch. Dabei schaute sie sich hektisch um und blieb am Ende der Brücke stehen, während die Geräusche der Stadt um sie herum explodierten.
    Für einen Augenblick glaubte sie, Rhys’ Präsenz wahrzunehmen, umschlungen von anderen Präsenzen an dem Ort, wo die weiße und stärkste Quelle der MACHT ihren Ursprung hatte. Sie tat einen Schritt in die entsprechende Richtung, doch etwas hielt sie zurück.
    Die Straßenlaternen in dem Stadtteil flimmerten und gingen dann aus. Sie verschwanden von der Bildfläche ihres Traums, als hätten sie nie existiert.
    Winter schnappte nach Luft, während die andere MACHT nach ihr zu rufen begann. Sie schmeckte nach DURST.
    Winter stürzte die Treppe rechts von der Brücke hinunter und rannte atemlos das Themseufer entlang.
    Madison und Gareth waren nicht weit entfernt.
    Bevor er um die Ecke bog, zog Danny Roberts die Pistole. Das entsprach nicht dem Protokoll, das man ihn auf der Polizeiakademie

Weitere Kostenlose Bücher