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Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Silver - Erbe der Nacht (German Edition)

Titel: Silver - Erbe der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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war am Boden bewegungsunfähig gemacht worden. Ein Vampir war über ihm und blockierte mit seinem Körpergewicht seine Beine. Winter wusste, dass er ihn aussaugen würde, bis er verblutete.
    Ohne zu überlegen, trieb Winter in einem letzten verzweifelten Versuch ihren Geist bis zu dem Vampir.
    »Hör auf!«, befahl sie ihm.
    Sie hatte solche Angst, dass ihr Vorhaben nicht gelingen würde, dass sie ihre ganze Wut über ihn ergoss. Der Widerstand des Vampirs war eine kaum wahrnehmbare Barriere. Winter zerbrach sie wie ein dürres Stück Holz und trat sogleich in seinen Kopf ein.
    »Hör auf!«, wiederholte sie panisch.
    Der Kontakt mit den Gedanken des Angreifers verursachte ihr einen stechenden Ekel. Sie nahm alles wahr, was in seinem Kopf vorging, den Abgrund seiner Emotionen, seinen brennenden DURST.
    Nur mit Rhys hatte sie über längere Zeit einen so tiefen Kontakt erlebt. Seine Seele zu berühren hatte sie allerdings mit Zärtlichkeit erfüllt, hatte ihr ein Gefühl der Vollständigkeit verliehen. Die unterschiedlichen Empfindungen dieses Vampirs jedoch waren so grauenvoll, dass sie mit sich kämpfen musste, um die Nähe auszuhalten.
    »Kannst du mich jetzt hören, du Mistkerl?«, schrie sie ihn an.
    Das Verlangen nach Blut war ein so leidenschaftlicher Instinkt in ihm, dass jede andere Wahrnehmung ausgeschaltet war. Gareth war menschlich und so nah … und sein Blut so verlockend …
    Der Körper des Vampirs wurde von Krämpfen erfasst, als sein Wille sich gegen denjenigen des Mädchens wehrte. Der DURST kroch bis zu ihr und Winter musste ihn mit aller Kraft zurückstoßen.
    »Nicht einmal im Traum«, bestimmte sie. Diesmal sprach sie zu sich selbst.
    Hätte Dougall sie nicht gezwungen, sich zu nähren, wäre sie nie dazu in der Lage gewesen. Winter dankte ihm schweigend.
    Dann versenkte sie ihr Bewusstsein in die Tiefen dieses unbekannten Wesens, bis sie die Quelle seiner MACHT erreichte.
    Er war ein verlogenes und gefährliches Wesen, doch selbst in ihm war die allen Vampiren innewohnende Magie rein und verführerisch.
    Ein ahnungsvoller Schauer kroch ihr den Rücken hinauf und übertrug sich auf den Vampir.
    Schließlich überließ sie sich dem Instinkt und verzehrte seine MACHT, nahm deren geheimnisvolle Vibration in sich auf, bis ihr Opfer kraftlos in sich zusammensank.
    Madison gelang es als Erste, die Pistole an sich zu nehmen.
    Als sie auf den Abzug drückte, wurden ihre Hände von einem so heftigen Zittern erfasst, dass es reiner Zufall war, dass die Kugel ihr Ziel nicht verfehlte.
    Aus der Schläfe ihres Angreifers sprudelte ein scharlachroter Schwall, und der Vampir stieß einen Schrei aus.
    Gareth nutzte währenddessen die unerwartete Unbeweglichkeit seines Angreifers, um aus dessen Reichweite zu rollen, und kroch zu Danny hin. Um sich aufzurichten, musste er an einer Straßenlaterne Halt suchen, doch sobald seine Beine ihn wieder trugen, stürzte er sich erneut ins Gewühl.
    Er nutzte sein ganzes Körpergewicht, ließ sich mit geballten Fäusten auf einen Vampir fallen und verpasste ihm einen Faustschlag im Nacken, der ihn für ein paar Augenblicke betäubte.
    Danny rannte zu Madison und nahm die Waffe wieder an sich. Die letzte Patrone durchdrang die Schulter des einzigen Vampirs, der nun noch auf den Beinen war.
    In der darauffolgenden Stille öffnete Madison die Augen gerade rechtzeitig, um ihn entfliehen zu sehen. Sie versuchte, ihre Freunde darauf hinzuweisen, doch aus ihrem Mund kam nur ein ersticktes Stöhnen.
    Sie blieben reglos stehen, wechselten im Licht der Straßenlaterne angespannte Blicke.
    »Danke«, brachte Danny schließlich heraus, an beide gerichtet.
    Gareth hielt ihm die Hand hin.
    »Gleichfalls«, sagte er, immer noch atemlos. »Ich glaube, wir sind dir eine Erklärung schuldig.«
    Kraftvoll erwiderte der Polizist den Händedruck.
    Nur Gareth erschauerte ganz leicht, als die MACHT sich auflöste und im Winde verwehte.
    Einen Augenblick später setzte Winter sich in den verknitterten Laken ihres Betts schlagartig auf.
    Dougall betrachtete die aufgerissenen Augen des Mädchens, und als er sicher war, dass sie ihn erkennen würde, legte er in einer beruhigenden Geste vorsichtig eine Hand auf ihre.
    Völlig unerwartet schlang Winter die Arme um seinen Hals und der Mann hielt sie fest umarmt, bis ihr Zittern langsam nachließ.
    »Willst du mir sagen, was passiert ist?«, fragte er schließlich.
    Winter erzählte ihm von ihren Albträumen. Sie sprach hastig und wirr, und als sie

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