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Silvermind (German Edition)

Silvermind (German Edition)

Titel: Silvermind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Nightsoul
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eine Nacht würde er überleben. Erschöpft streifte er alles, bis auf seine Shorts, an Kleidung ab und legte sich hin. Während er die Decke noch über den Körper zog, war er schon halb eingeschlafen ...

    ***

Kapitel 13 – Nero

    Er brauchte dringend einen Kaffee. Nero saß auf der Bettkante und hatte die Augen geschlossen. Sein Kopf dröhnte wie ein Presslufthammer. Irgendwer in der Wohnung hatte nicht kapiert, dass laute Hardcore Musik nicht die beste Methode war, jemanden nach einer durchzechten Nacht zu wecken. Er würde demjenigen den Hals umdrehen. Knurrend erhob er sich und stakste zur Tür. Kaum aufgemacht drang ein Schwall wüster Beschimpfungen an sein Ohr, die Hardcore Mist durch seine Membranen Mit einer Hand fuhr er sich über das Gesicht. Das konnte echt nicht wahr sein. Einen schlimmeren Schock am frühen Morgen hätte man ihm wirklich nicht verpassen können.

    Nero schlurfte zur Küche, aus dem die Hertz schallten. Was er sah, machte ihn zornig. Von den Anwesenden nicht beachtet, begab er sich zur Anlage und zog den Stecker. Es dauerte drei Sekunden, bis plötzlich Totenstille herrschte.

    „Sag mir eines, Neo. Was zum Henker soll der Dreck?“ Wütend wandte er sich seinem Bruder zu, den Stecker der Anlage auf die Theke fallen lassend. Neo stand halbnackt einem Typen gegenüber, den Nero nicht kannte.

    „Fick dich. Mach die Musik wieder an.“

    „Du kannst mich mal. Dieser Ghetto-Schrott kommt mir nicht ins Haus. Ich hatte schlafen wollen. Schlafen . Du wirst hier geduldet, nichts anderes. Noch mal so was und du fliegst.“

    „Das will ich sehen“, stieß Neo aus.

    „Reiß dich zusammen und verschwinde aus der Küche mit diesem Kerl. Fremde haben hier nichts zu suchen.“

    „Willst du mich verarschen?“

    „Nein. Ich meine es todernst.“

    „Ach und was ist mit dem im Wohnzimmer?“

    Nero zog die Augenbraue hoch. Die hämmernden Kopfschmerzen trübten seine Erinnerung. Aber irgendwer musste ihn nach Hause gebracht haben. Er fuhr nie, wenn er Alkohol intus hatte … dann dämmerte es ihm.

    „Er gehört zur Band, das ist etwas anderes.“

    Damit wandte er sich ab. Neo schmiss ihm diverse Flüche an den Kopf, die er jedoch ignorierte. Stattdessen machte Nero einen Abstecher ins Bad. Nachdem er sich erleichtert hatte, wusch er sich mit kaltem Wasser das Gesicht. Ihm schmerzte der Schädel, in der Vertikalen stärker als in der Horizontalen.

    Nero konnte schwer nachvollziehen, warum Neo sich dermaßen hatte gehen lassen. In letzter Zeit hatte dieser mehr Männerverschleiß als die ganzen Jahre zuvor. Der Kerl machte sich kaputt. Vielleicht war es Absicht, oder der Idiot merkte nicht, dass er bereits auf dem Schiff ´Selbstzerstörung` Passagier war. Das Verhältnis zwischen ihnen verschlechterte sich zusehends, was Nero bedauerte. Er kam nicht an seinen Bruder heran, selbst wenn er es mit vernünftigen Worten versuchte. Die brachiale Methode schien die einzige zu sein, die halbwegs durch Neos vernebeltes Hirn drang. Aber auf Dauer war das kein Umgang miteinander. Nero trocknete die Hände ab, dann ging er ins Wohnzimmer.

    Entgegen seiner Erwartung war Ray nicht wach. Dass der von dem Krach nicht aufgeschreckt war, wunderte ihn. Ray schlief seelenruhig auf dem Sofa, die Decke halb auf dem Boden liegend. Nero stand für einen Moment im Türrahmen, nahm den Anblick in sich auf. Nach dem Desaster des vorherigen Abends beruhigte ihn der Umstand, dass Ray geblieben war und scheinbar einen angenehmen Schlaf hatte.

    Er stieß sich vom Rahmen ab. Auf leisen Sohlen durchquerte Nero den Raum. Unmittelbar neben Ray ging er in die Knie. Er hatte den unbändigen Wunsch, ihn zu berühren. Nero streckte eine Hand aus, strich ihm verirrte Haarsträhnen aus der Stirn. Er betrachtete die entspannten Gesichtszüge, registrierte hauchdünne Kerben um die Mundwinkel. Vorsichtig glitten Neros Fingerspitzen über Rays Lippen, zeichneten die Konturen nach. Er seufzte im Schlaf und drehte sich auf den Rücken.

    Die Decke rutschte gänzlich zu Boden. Daraufhin bot sich Nero ein freier Blick auf dessen gut definierten Körper. Langsam glitt seine Hand vom Gesicht über den Hals, dann weiter zu dessen Brust. Mit den Fingerspitzen fuhr er unsichtbare Linien nach, malte imaginäre Kreise auf der Haut. Ray stieß ein leises Stöhnen aus.

    Für einen kurzen Augenblick hielt Nero inne, die Hand ruhend auf Rays Brustbein. Ihm war allzu deutlich bewusst, dass er gerade alles aufs Spiel setzte, machtlos dagegen

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