Silvermind (German Edition)
ihm hoch, aus der er sich ein paar Teile griff. „Bediene dich“, meinte Ray zu Nero gewandt und legte die Tiere zwischen ihnen auf die Decke.
Als der Film begann, konnte sich Ray nicht darauf konzentrieren. Lora war nach den ersten Minuten bereits im Halbschlaf, Nero schien gelangweilt. Die anderen Jungs amüsierten sich über Witze, die sie rissen. Das Liegen in ein und derselben Position war unangenehm, zudem war die Nähe des Leaders eine Geduldsprobe. Dessen Wärme strahlte die gesamte Zeit über auf Ray ab, nahm ihm den Raum.
Er hatte die verirrte Hand durchaus bemerkt, die unter den Saum seines Shirts geglitten war. Fingerspitzen strichen sanft über seine Seite, verursachten ihm Gänsehaut. Erregung durchfloss ihn in langsamen Wellen. Er konnte sich der Berührung nicht entziehen.
Stattdessen verlangte sein Körper nach Aufmerksamkeit. Ray brauchte Neros heiße Lippen, drängende Hände, die über seine Haut wanderten und sich das nahmen, was er zu bieten hatte. Was verbot ihm, sich auf Nero einzulassen? Bisher einzig sein Verstand. Körperliche Lust musste nicht zwangsläufig etwas mit Berührung auf emotionaler Ebene zu tun haben. Es sprach nichts gegen reine sexuelle Triebbefriedigung. Warum nicht das Wagnis, mit dem stillen Versprechen auf Erlösung, eingehen? Ray brauchte diesen Mistkerl. Er wusste genau, dass dieser ihm das geben konnte, wonach er verlangte. Ungestümen, heißen, wilden Sex. Ray brauchte ein Ventil für den angestauten Frust, musste sich benutzen lassen, das Gefühl haben, dass ihn die Scherben seines Lebens nicht umgebracht hatten.
Vorsichtig schob er Lora von sich hinunter und drehte sich auf die Seite, sodass er Nero direkt vor sich hatte. Der sah ihn unter gesenkten Lidern an. Rohe Gier glomm in den Augen auf. Mit einem Blick zu den anderen versicherte sich Ray, dass die Jungs beschäftigt waren. Er verlor keine Zeit. Unter der Decke suchte er nach Neros Hand, ergriff sie und legte sie auf sein halb steifes Glied. Überraschung flackerte für wenige Sekunden über Neros Gesicht, dann schlich sich ein sinnliches Lächeln auf dessen Lippen. Als Nero mit dem Daumen über seinen Schwanz glitt, zogen sich seine Lenden verlangend zusammen. Ray keuchte leise auf, als die Hand Druck ausübte, über das harte Stück Fleisch rieb.
Abrupt ließ Nero von ihm ab und stand auf. Ray brauchte einen Moment, um das Fehlen der Hand zu realisieren. Im Flackern des Fernsehlichtes erkannte er, dass es den nicht kalt gelassen hatte. Mit einem vielsagenden, dunklen Blick auf Ray wandte er sich an die anderen.
„Ich gehe rauchen, will noch jemand?“
„Kein Bock“, ertönte es einstimmig von ihnen. Ray erhob sich vorsichtig, dem Wink folgend.
„Ich komme mit“, meinte er. Nero nickte. Als er dem Leader nachging, spürte er einen Blick auf sich ruhen und sah über die Schulter. Dean beobachtete ihn, die Augenbrauen nachdenklich zusammengezogen. Ray schüttelte kaum merklich den Kopf. Die Fragen seines Kumpels würde er ein anderes Mal beantworten. Leise zog er die Eingangstür hinter sich zu.
***
Nero ging nicht rauchen. Ihr Weg führte sie geradewegs in den Keller. Der Flur war in vollkommene Finsternis getaucht. Ray folgte einzig seinem Gespür. Instinktiv wusste er, dass sich Nero den abgelegenen Gang mit den Holzverschlägen ausgesucht hatte. Der Kerl blieb vor ihm stehen. Ray hörte es leise knirschen. Im nächsten Moment griffen Hände nach ihm. In wenigen Sekunden nagelte Nero ihn bäuchlings gegen die Holzlatten einer Tür, riss ihm den Kopf in den Nacken und presste die Hüfte gegen seinen Hintern. Ray stieß die Luft aus den Lungen und rang mühsam um Atem. Er versuchte den Schmerz seiner Rippen zu ignorieren, der ihn bei dem Stoß übermannt hatte.
„Was willst du, Ray?“, knurrte Nero scharf, ein dunkles Zischen in der Dunkelheit. „Ein schnelle, harte Nummer? Dass ich dir den Verstand heraus vögele? Oder willst du, dass ich deinen Schwanz schlucke, ihn tief in meiner Kehle versenke? Na los, sag es mir.“ Ray keuchte. Die Worte machten ihn geil. Die Vorstellung, in dieser Position von Nero genommen zu werden, ließ ihm das Blut in den Schwanz schießen. Heiße Lippen glitten über seinen Hals, scharfe Bisse reizten die Haut. Ray wand sich wimmernd unter Nero.
„Soll ich dir die Entscheidung abnehmen?“ Ray war nicht in der Lage, zu antworten. Nero riss ihn ruckartig herum, drückte ihn mit dem Rücken gegen das Holz und küsste ihn hart. Dessen Hände
Weitere Kostenlose Bücher