Silvermoon - Jaegerin der Nacht
schweres Unterfangen, ganz gleich wie stark man selbst war. Auch wusste James nicht, ob Tariya allein auf der Jagd war oder ob sie weitere Werwölfe erschaffen hatte, die ihr nun folgten.
Ihre Drohung hatte sie vor so vielen Jahren ausgesprochen und nun machte Tariya sie wahr. Die Erinnerungen lenkten James von Cassandra ab und statt zu antworten, nickte er Caleb zu.
„ Ich danke Dir mein Freund“, sagte der Jüngere der beiden und prostete seinem Gastgeber zu.
~Cassandra~
Die junge Jägerin verharrte auf den hohen Ästen einer alten Eiche und hatte ihre Dolche gezückt. Es war stockfinster in diesem Wald und doch erkannte sie, was sich unter ihr abspielte. Lautlos, wie eine Raubkatze verfolgte sie ihn, sie ließ diesen Mann nicht einmal aus den Augen. Er würde sie an ihr Ziel bringen. Cassandras Blick glitt nach rechts, dorthin hatte er sich abgewandt. Sie gab Xaido ein Zeichen, damit er ihr nachging. Gemeinsam folgten sie ihm weiter.
„ Denkt Ihr, dass er uns wirklich zu ihnen bringt?“, fragte er flüsternd.
Sie hielt ihren Zeigefinger an ihre Lippen und bedeutete ihm still zu sein, denn ihr Wegweiser blickte sich um, sein Gehör war übernatürlich. Cassandra wollte auf jeden Fall vermeiden, dass er sie bemerkte.
Sie nickte Xaido zu, er verstand und erwiderte es. Die starken Äste der Bäume hielten das Gewicht der beiden Jäger ohne weiteres aus und so folgten sie ihm hoch über seinem Kopf. Khyron war sein Name, sie hatte ihn am Abend in einem Gasthaus in Aquin zum ersten Mal gesehen und sofort erkannt, was er war, als er sich ihr vorgestellt hatte. Ihre Schönheit war Cassandras Vorteil in dieser übernatürlichen Welt.
„ Mylady“, hatte er gesagt und einen Kuss auf ihren Handrücken gehaucht. Diese charmante Art besaßen sie alle und ihre Augen waren meist von unnatürlich intensiven Farben, seine glänzten wie Bernstein und nur kurz hatte seine Iris sich zu Schlitzen verzogen, als er sich Cassandra vorgestellt hatte. Xaido und sie waren sich sicher, dass er zu den Vampiren gehörte, die in dieser Stadt ihr Unwesen trieben.
Die beiden Jäger waren beauftragt ihn und seinesgleichen zu beseitigen, ganz gleich was sein würde. Sie durften sich nicht beeinflussen lassen und ihnen zu tief in die Iriden schauen, auch ihre Stimmen hatten einen hypnotisierenden Akzent und so mussten sie doppelt auf der Hut sein. Keinesfalls durften sie sich auf ein Gespräch mit ihnen einlassen und ihnen in die Augen blicken. Khyron war stehen geblieben, während Cassandra nachgedacht hatte, und sah sich um, er witterte, doch die Jäger würde er nicht sehen können, sie hatten ihre Möglichkeiten sich verborgen zu halten. Er wandte sich nach links und schritt weiter durch das Unterholz, sie taten es ihm nach und bewegten sich über die Äste fort. Es ging eine ganze Weile so, bis sie einen grünen Schein ausmachen konnte.
„ Sie beschwören etwas“, flüsterte sie. Xaido verstand.
„ Grüne Flammen, sie beschwören Kain“, erwiderte er.
Sie folgten ihrer Spur, näherten sich dem grünen Feuer und schauten auf die Gruppe von Vampiren auf der Lichtung.
Cassandra und Xaido umfassten ihre Klingen fester, sie zählten die Männer, die dort standen und machten eine junge Dame aus, die gefesselt an der Feuerstelle lag.
„ Ein jungfräuliches Opfer muss ausbluten“, sagte sie leise und sah ihren Mitstreiter an.
„ Sie wird wahrscheinlich nicht überleben, aber wir müssen verhindern, dass sie ihn auf die Menschheit loslassen. Es wäre unser Untergang“, flüsterte.
Sie reichten sich über Kreuz die Hände und sagten gleichzeitig: „Für das Wohl der menschlichen Rasse und dem Niedergang der Düsteren.“
So schnell, wie sie sich bei den Händen für ihren Schwur gepackt hatten, so schnell hatten sie einander losgelassen.
„ Fertig?“, fragte Cassandra.
Er nickte.
Sie stieß sich von den hohen Ästen ab und sprang hinab, während Xaido darauf wartete, dass sie ihm das Zeichen gab.
Cassandra war die perfekte Ablenkung für die Vampire. Die junge Jägerin landete auf einem Knie und hielt ihren Dolch fest. Silber war die einzige Waffe, die ihr helfen würde.
„ Packt sie“, schrie einer der Vampire und zeigte auf sie.
„ Na na, warum denn so laut?“, fragte sie und kam auf die Füße, mit ihrer übernatürlichen Schnelligkeit umzingelten die Männer sie und fletschten ihre Fangzähne.
Ein junger Blondschopf wagte sich, Cassandra zu nahe zu kommen. Es war sein Untergang, schnell hatte sie ihm
Weitere Kostenlose Bücher