Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silvermoon - Jaegerin der Nacht

Silvermoon - Jaegerin der Nacht

Titel: Silvermoon - Jaegerin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Valentine
Vom Netzwerk:
rufen lassen, wenn es Zeit ist, dass Ihr Euch dessen Fragen stellt.“
    „ Ich danke Euch, Xaido.“
    Er verschwand. Sie betrat ihr kleines Gemach, man konnte es nicht mit dem zu vergleichen, was sie bei James oder in ihrer Heimat bewohnt hatte. Müde ließ sie sich auf ihr Bett fallen, es war die erste Ruhe die sie sich seit ihrer Abreise gegönnt hatte.

    Bis jetzt hatte sie vermieden nachzudenken, immer wieder erschienen die Bilder des veränderten James‘ vor ihrem geistigen Auge, wie er schrie, wie er Mira behandelt hatte. Sie hörte wieder seine Stimme, die Cassandras Namen schreiend die Ruhe der Nacht zerriss. Tränen rannen aus ihren Augen und nahmen ihr die Sicht. Doch der Anblick des roten Sandsteins hatte sie noch nie begeistert und so schloss sie ihre Augen und sank in einen unruhigen Schlaf, der reich an Alpträumen war.
    Schweißgebadet erwachte die junge Jägerin, ein Klopfen hatte sie geweckt.
    „ Cassandra, man bittet Euch vor den Rat zu treten“, hörte sie Xaidos Stimme.
    „ Bitte unterrichtet den Rat, dass ich gleich erscheine“, erwiderte sie und richtete ihr Haar.
    Noch immer trug sie ihre schwarze Kluft und ihren Umhang. Sie hatte sich längst alle Antworten ausgedacht, sie hatte versprochen James zu verschweigen und so hatte sie sich stattdessen eine andere Geschichte zurechtgelegt. Cassandra wollte eine Jagd auf James vermeiden, obwohl er ihr Herz gebrochen hatte, als sie ihn gemeinsam mit Mira in seinem Schlafzimmer vorgefunden hatte.
    Stolz erhob sie ihr Haupt und verließ ihre Kammer, schnellen Schrittes durchquerte sie die Hallen Belrons und war bereit sich dem Rat zu stellen. Sie betrat den kreisrunden Raum und ging in dessen Mitte hinab auf ein Knie, sie zollte dem Rat ihren Respekt. Zwölf Männer und eine Frau saßen dort auf Stühlen, die die Wand säumten und sahen auf sie hinab.
    „ Erhebt Euch Cassandra von Dulanis“, vernahm sie die Stimme Ylans, er war das jüngste Mitglied des Rats und kaum älter als sie.
    Sie tat wie ihr geheißen und nickte den Ratsmitgliedern zu.
    „ Und nun erklärt uns bitte, was sich seit Eurer Abreise aus Dulanis zugetragen hat. Denn ihr kommt sehr spät und dazu ohne die anderen Jäger“, bat Byron, ein anderer älterer Mann des Rates mit tiefer Stimme.
    Cassandra holte tief Luft…
    ~James~
    Inzwischen waren drei Tage seit Cassandras Abreise vergangen. Es war eine Last für ihn ihr hübsches Antlitz nicht mehr ansehen und bewundern zu können, doch eine noch größere Last war Miras Tod, den er verschuldet hatte. James wusste nicht, was er tun sollte.
    Zu gern hätte er es Margret gesagt, als sie am Morgen, nach Cassandras Aufbruch, Mira gesucht hatte. Doch Esra war ihm zuvor gekommen und hatte Margret ihre Lüge aufgetischt. Sie hatte dem Butler geglaubt und sich nicht weiter darum gekümmert, doch merkte man ihr seit diesem Morgen an, dass es sie mitnahm dass ihre eigene Tochter sich nicht einmal von ihr verabschiedet hatte.

    James verließ seinen Raum, kaum und so saß er auch nun wieder in dem gemütlichen Sessel, in dem Cassandra häufig gesessen und gelesen hatte. Er schloss die Augen, ein Lächeln umspielte seine Lippen, denn wenn er sich konzentrierte und seine übersinnlichen Fähigkeiten nutzte, konnte er noch ganz schwach ihren Duft wahrnehmen. In diesen Augenblicken schien es ihm, als wäre sie noch immer bei ihm und würde jede Minute sein Gemach betreten. Ihre überstürzte Abreise hatte ihm nicht einmal die Gelegenheit gegeben ihr zu erklären, was wirklich vorgefallen war. Mira war eine verrückte obsessive junge Dame gewesen. Sie hatte ihn vergiftet. Er kannte die verschiedenen Wirkungsweisen der Tollkirsche zu gut, hatte er sie doch in seiner Jugend häufig eingenommen, um in einen Rauschzustand zu verfallen.
    Der Graf versuchte sich zu entspannen, aber seit jener Nacht fiel es ihm schwer und er war rastlos. Er trank Wein in rauen Mengen, um wenigstens für wenige Stunden Schlaf zu finden, doch wenn er schlief verfolgte Cassandra ihn bis in seine Träume. Ihre Augen waren so unsagbar traurig, als sie ihn und Mira überrascht hatte.
    Mit einem solchen Blick aus ihren klaren blauen Augen, starrte sie ihn in seinen Träumen an und fragte: „Warum James?“
    Immer, wenn er ihr antworten wollte, erwachte er. Nicht einmal dort bekam er die Möglichkeit es ihr zu erklären. Er wusste genau, dass er ihr niemals nach Belron folgen durfte, denn Jäger mit jahrelanger Erfahrung erkannten einen Werwolf, ihr Lehrmeister hatte ihn

Weitere Kostenlose Bücher