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Simon Schweitzer - immer horche, immer gugge (German Edition)

Simon Schweitzer - immer horche, immer gugge (German Edition)

Titel: Simon Schweitzer - immer horche, immer gugge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Demant
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die Fingerabdrücke abgenommen habe. Unverschämtheit, so was.
    Gegen neunzehn Uhr war das Tageswerk verrichtet, das opulente Salatbüfett schmückte vielfarbig den Küchentisch, und Simon Schweitzers Finger waren von den Radieschen rot und vom Kukuma gelb gefärbt. So blieb noch eine Stunde bis zum Partybeginn, um sich auf Vordermann zu bringen. Und die wurde auch trefflich genutzt.
    Simon Schweitzer erstrahlte im Glanze der neuen Jeans und seines frisch gewaschenen weißen Hemdes mit der bordürten Knopfleiste, und Laura brillierte mit einem trägerlosen pensee Kleid, welches beidseitig fast bis zur untersten Rippe des Brustkorbes geschlitzt war, was darauf schließen ließ, daß auch Männer eingeladen waren und sie sich mit aller Macht auf den hart umkämpften Single-Markt werfen wollte. Selbst in diesem Alter noch.
    Als erste kamen Punkt acht zwei vom feinsten gekleidete junge Herren mit viel Pomade im Haar, die Herrn Schweitzer von Laura als ihre Arbeitgeber vorgestellt wurden. Sie legten von Anbeginn an recht viel theatralische Galanterie an den Tag und wurden von Simon Schweitzer vollkommen zu recht dem anderen Ufer zugeordnet. Folgerichtig kamen sie als Grund für Lauras luftigen und fleischbeschaulichen Aufzug nicht in Frage. Ihr Händedruck respektive ihre hauchzarten Handberührungen jagten Herrn Schweitzer einen Schauer den Rücken herunter. Der Gute war leicht überfordert. Ganz Klischee überreichten sie dem Geburtstagskind einen Strauß roter Rosen und eine Compactdisc berühmter Opernarien. Otto und Benedikt, so die Namen der beiden Verzauberten, wurden von Laura in Sachen Getränkestandort und Salaltbüfett instruiert und dann in ihr Zimmer geleitet, welches zusammen mit der Küche als Hauptaustragungsort der Feierlichkeiten gedacht war. In Absprache mit seiner Mitbewohnerin hatte Simon Schweitzer sein Zimmer abgeschlossen. Sonst erfreute sich zu später Stunde noch jemand mit voller Birne an seinem funkelnagelneuen Schaukelstuhl und demolierte selbigen womöglich. Nein, das kam nicht in die Tüte.
    Die nächsten drei Gäste kamen getrennt und waren weiblichen Sexus’. Gegen halber neun wurde Herr Schweitzer langsam unruhig, schließlich ließ seine Angebetete auf sich warten. Beim nächsten Klingelzeichen glaubte er in der Folge der Klingeltöne die Handschrift Marias zu erkennen, was natürlich barer Unsinn war. Ein sonnengebräunter Latinlover kam die Treppe herauf und wurde von Simon Schweitzer distanziert und von Laura enthusiastisch begrüßt. Möglicherweise der Quell all ihrer erotischen Ambitionen, überlegte Simon Schweitzer. Er verspürte eine spontane Abneigung gegen diesen Elegant, was aber ganz allgemein auch auf den Instinkt der Revierverteidigung zurückführbar war.
    Und dann kam Maria von der Heide. Potztausend, war alles, was Herrn Schweitzer ob dieser Erscheinung atemberaubenden Liebreizes so einfiel. Eine nicht wirklich bis zum letzten Knopf geschlossene gesmokte Bluse, ein knielanger, schwarzer Seidenrock samt roter Kosakenschärpe und schwarze Stiefeletten hielten ihn in Bann. Er war drauf und dran sich zu expektorieren. Nur ein vages Gefühl von Unschicklichkeit hinderte ihn daran.
    In der rechten Hand hielt Maria einen kleinen Strauß gelber und roter Tulpen und in der linken ein eingepacktes Geschenk in der Größe eines Schulatlanten. „Hallo Simon.“
    „Hallo Maria. Toll siehst du aus.“ Immens loderte die Glut der Liebe. Über die weitere Vorgehensweise war sich Herr Schweitzer allerdings uneins, denn es fehlte Laura. „Äh, komm doch rein.“ Er trat einen Schritt zurück. Trotz des räumlichen Ausweichmanövers bekam er blitzschnell einen Kuß auf die Backe.
    „Wo ist denn das Geburtstagskind?“
    Das fragte sich Simon Schweitzer auch. „Komm mit.“ Er ging voraus und seine Göttin der Anmut folgte ihm. Aus Lauras Zimmer vernahm er ihre Stimme. „Hier rein.“
    „Wenn ich vorstellen darf“, er deutete auf Laura, „Laura“, und dann auf Maria, „Maria.“
    „Grüß dich. Schön, dich kennenzulernen.“
    „Die Freude ist ganz bei mir“, erwiderte Maria und überreichte Blumen und Geschenk.
    „Oh danke. Das ist aber lieb von dir.“ Herr Schweitzer war ein wenig erstaunt, wie kordial die Damen, die sich bisher ja nicht gekannt hatten, miteinander umgingen.
    Dann stellte Laura Maria den schon anwesenden Gästen vor, wobei sich der Schönling für Simon Schweitzers Geschmack zu sehr gerierte. Außerdem hieß er auch noch Claudio. Wie peinlich. Die Tulpen

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