Simplify Diaet - Einfach besser essen und schlank bleiben
lösen ebenfalls bei manchen Menschen einen Essreflex aus. Stress und Überlastung wiederum scheinen bei vielen Menschen
komplizierte, dick machende Stoffwechselreaktionen zu verursachen.
Essen und trinken allein aufgrund eines körperlichen Bedürfnisses – das funktioniert heute nicht mehr automatisch. Unser gesamter
Lebens- und damit auch Essrhythmus ist in der modernen Dienstleistungsgesellschaft aus dem Lot geraten. Das macht es schwer,
ein gesundes Gewicht zu halten. Doch keiner ist diesen Veränderungen hilflos ausgeliefert. Wir müssen nur anders damit umgehen.
Führen Sie sich deshalb Ihr Essverhalten vor Augen, kommen Sie sich und Ihren unbewussten Mechanismen auf die Schliche. Nur
so können Sie umlernen. Denn auch das zeigt die Forschung: Es ist möglich – Schritt für Schritt!
simplify-Idee: Lernen Sie, auf Sättigungssignale zu hören
Hunger ist ein mächtiges Körpersignal. Die Angst davor sitzt tief – selbst bei Menschen der westlichen Welt, die noch nie
hungern mussten und wahrscheinlich auch nie hungern werden müssen. Dabei können wir ja durchaus bis zu 30 Tage ohne Nahrung
auskommen, unsere Fettpolster machen es möglich. Doch selbst schwer Übergewichtige haben Hunger, obwohl sie eigentlich über |84| genug Reserven verfügen dürften. Wie zuverlässig ist unser Hungergefühl? Und was bedeutet das für ein gesundes Essverhalten?
Die Zentrale für Hunger und Sättigung liegt im Hypothalamus, einem Teil des Zwischenhirns. Dort wird auch unsere Sexualfunktion
gesteuert, der Schlaf-Wach-Rhythmus, Blutdruck, Atmung, Wärme- und Wasserhaushalt – also unsere fundamentalen, unbewussten
Körperfunktionen. Das klingt einfacher, als es ist. Denn diese Zentrale ist angewiesen auf eine Vielzahl von Informationen
und Signalen des übrigen Körpers. Sie greifen ineinander. Ganz entschlüsselt sind ihre Wechselwirkungen zwar noch nicht, doch
immerhin gibt es eine Reihe von neuen Erkenntnissen.
Falsche Essgewohnheiten werden früh trainiert
Säuglinge werden mit einem gesunden Körpergefühl geboren: Wenn sie hungrig sind, schreien sie; wenn sie satt sind, hören sie
auf zu trinken. Wenn man sie lässt!
Natürlich ist es für junge Eltern am Anfang schwer, ihr Kind richtig zu verstehen. Denn es gibt vielerlei Gründe, warum Babys
schreien. Da hilft nur Aufmerksamkeit, begleitet von gesundem Menschenverstand: Liegt die letzte Mahlzeit weniger als zwei
Stunden zurück? Dann kann es eine volle Windel sein, Blähungen, Müdigkeit oder Unruhe – oder einfach der Wunsch nach Nähe.
Mit anderen Worten: Bieten Sie Ihrem Kind nicht nur Essen an, wenn es sich meldet, sondern widmen Sie sich ihm, versuchen
Sie es zu verstehen. Vor allem sollten Sie ihm Essen nicht aufzwingen. Diese Gefahr besteht besonders bei Flasche und Löffel.
An der Brust funktioniert das natürliche Sättigungsgefühl am besten: Der Säugling dreht seinen Kopf weg, wenn er zufrieden
ist.
Auch im Kleinkindalter sollte Essen weder als Belohnung noch als Beschäftigung herhalten. Regelmäßige Mahlzeiten und feste |85| Regeln für Zwischenmahlzeiten in der Kindheit sind die beste Voraussetzung für ein gesundes Essverhalten in späteren Jahren.
Denn wenn erst einmal Liebe mit Essen gleichgesetzt wird, dann sind Gewichtsprobleme vorprogrammiert!
simplify-Tipp
Achten Sie darauf, was Ihr Kind wirklich braucht: Essen ist keine Belohnung und kein Beruhigungsmittel!
Sättigung benötigt Zeit
Wahrscheinlich haben Sie selbst schon die Erfahrung gemacht, dass ein Salat als Vorspeise Ihren Hunger längst gestillt hat,
wenn die Hauptspeise serviert wird; oder dass Sie eine Weile nach einer heißhungrig heruntergeschlungenen Fast-Food-Mahlzeit
völlig ermattet und übersättigt sind.
Es dauert seine Zeit, bis wir im Kopf begreifen, was sich im Bauch tut – zwischen 30 und 60 Minuten benötigen unsere Sättigungssignale,
um uns ihre Botschaft zu übermitteln. Je bewusster Sie essen, desto zuverlässiger funktionieren sie: Von der Wahrnehmung des
Duftes über das Kauen und Schlucken bis zur Verdauung im Magen und Darm wird dem Gehirn Meldung gemacht. Deshalb ist Fast
Food so gefährlich: Die fluffig-labbrige Konsistenz führt dazu, dass wir es kaum mehr kauen müssen, sondern nur noch schlucken.
Bevor unser Gehirn merkt, dass es eigentlich genug ist, haben wir eine XXL-Portion verdrückt.
Doch es geht auch anders: Mireille Guiliano erklärt in ihrem Buch
Warum französische Frauen nicht dick
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