Simplify Diaet - Einfach besser essen und schlank bleiben
möglich schlafen.
Lernen Sie, auf Sättigungshormone zu reagieren
Während der Magen nur auf Fülle reagiert, können Darmzellen und ihr Nervengewebe tatsächlich Nahrungsbausteine erkennen und
entsprechende Signale in Form von Hormonen aussenden. Durch diese weiß unser Gehirn einige Zeit nach dem Essen ganz gut über
unseren »Fütterungszustand« Bescheid.
Lautet die Botschaft »Es ist genug, Essen beenden«, müssen wir eigentlich nur noch |89| auf sie hören. Und das scheint das Problem zu sein: Wir überhören diese Meldung häufig – oder reagieren einfach nicht und
futtern weiter.
simplify-Tipp
Geben Sie Ihrem inneren Meldesystem eine Chance. Legen Sie beim Essen zwischendurch eine Pause ein und fragen Sie sich: Wie
satt bin ich schon? Lassen Sie sich dabei nicht von halb leer gegessenen Tellern oder übervollen Büffets irritieren.
Satt werden, ohne zu essen
Was passiert, wenn wir Hunger haben und nichts essen? Sicher kennen Sie die Situation aus eigener Erfahrung: Sie sind unterwegs,
in einer Besprechung oder kommen vor lauter Arbeit einfach nicht zum Essen. Eine Viertelstunde lang haben Sie ein unangenehm
bohrendes Gefühl in der Magengegend. Dann wird es schwächer – und wenn Sie weiterhin mit anderen Dingen beschäftigt sind,
ist der Hunger spätestens nach einer halben Stunde verschwunden.
Was ist da passiert? Unser Gehirn braucht Glukose, also Zucker, um zu funktionieren. Sinkt der Blutzuckerspiegel, meldet sich
Hunger. Doch gleichzeitig wird ein anderes Hormon aktiv: das Glukagon. Es regt die Bildung von Zucker aus körpereigenem Eiweiß
an, der Blutzuckerspiegel steigt wieder – der Hunger verschwindet. Bei längeren Fastenphasen kann Glukagon auch den Abbau
von Fettreserven auslösen und so den Energiehunger des Körpers befriedigen. Deshalb überstehen wir längere Zeiten, ohne etwas
zu essen.
Probieren Sie einmal ganz bewusst aus, was passiert, wenn Sie Hungergefühle nicht gleich mit Essen beantworten. Das wird Ihnen
helfen, nicht auf jedes nagende Gefühl mit Essen zu reagieren und mehr persönliche Freiheit zu erlangen.
|90| simplify-Tipp
Bestimmte Reflexpunkte auf unserer Körperoberfläche sind mit dem Sättigungszentrum verbunden. Drücken Sie bei Appetit mit
dem Zeigefinger fest auf die Fläche direkt unterhalb der Nase, das kann Sie vom Essen vorübergehend ablenken.
Der Zusammenhang von Schlaf und Sättigung
Wer schläft, der sündigt nicht – und kann vor allem nicht essen! Sind deshalb Menschen, die zwischen sieben und neun Stunden
täglich schlafen, eher schlank? Doch andererseits stimmt auch: Wer länger arbeitet und wacht, der verbraucht mehr Kalorien.
Tatsächlich konnte nachgewiesen werden, dass Menschen, die durchschnittlich nur fünf Stunden täglich schlafen, ein um 50 Prozent
höheres Risiko haben, übergewichtig zu werden. Bei vier Stunden Schlaf erhöht sich das Risiko auf 73 Prozent, bei sechs Stunden
hingegen sinkt es auf 23 Prozent. Die Erklärung ist allerdings komplizierter, als es auf den ersten Blick scheint.
Forscher stellten fest, dass Menschen, die wenig schlafen, einen niedrigen Spiegel des Hormons Leptin und einen höheren des
Hormons Ghrelin im Blut aufweisen. Diese Hormone wurden erst in den letzten 15 Jahren entdeckt.
Leptin wird im Fettgewebe gebildet und meldet die Höhe der Fettreserve ans Gehirn. Es vermittelt Sättigungssignale. Ein dickes
Fettpolster sorgt für eine hohe Leptinkonzentration im Blut. Bei Übergewichtigen führt das aber nicht zur Appetitverminderung:
Sie scheinen gegenüber Leptin und seiner Wirkung relativ unempfindlich zu sein. So blieb bei Untersuchungen die Gabe von Leptin
per Injektion an Übergewichtige ohne Wirkung.
Der Gegenspieler Ghrelin regt den Appetit an. Es wird im Magen und Darm gebildet und ausgeschüttet, wenn der Magen |91| leer ist und der Blutzuckerspiegel sinkt. Das ist zum Beispiel nach der nächtlichen Hungerpause der Fall.
Zurück zum Schlaf. Die Forscher fanden heraus, dass die Langschläfer mehr vom »Sattmacher« Leptin und weniger »Hungermelder«
Ghrelin im Blut hatten. Ihre Theorie greift zurück auf das Verhalten der Steinzeitmenschen: Während der Winterzeit mit ihren
langen Nächten war Essen knapp – da half es, einen gedämpften Appetit zu haben. Die Sommerzeit mit ihren kurzen Nächten und
Nahrungsüberfluss dagegen musste genutzt werden, möglichst viel zu jagen, zu sammeln und zu futtern, um Fettreserven anzulegen.
Die Hormone
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