Simplify Your Life - Einfacher und Gluecklicher Leben
Glückserfahrungen vorbereiten. Die folgenden sieben Voraussetzungen haben die Forscher bei ihren Untersuchungen glücklicher Menschen gefunden.
1. Bringen Sie sich total ein
Eine zu starke Trennung von Privat- und Arbeitsleben ist glückshemmend. Angestelltenmentalität (»um 16 Uhr den Griffel fallen lassen«) verhindert
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. Glück braucht die Bereitschaft, sich einer Sache ganz hinzugeben. Menschen, bei denen Beruf und Privates ineinander übergehen, kommen leichter zu
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Erfahrungen.
2. Konzentrieren Sie sich auf den Augenblick
Es ist schädlich für die Glückserfahrung, nur für ein fernes Ziel zu arbeiten (viel Geld zu verdienen, eine bestimmte Position zu erreichen).
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erlebt, wer ganz gegenwärtig ist. Im
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spielt die Uhrzeit keine Rolle mehr. Alle Handgriffe laufen in der ihnen angemessenen Zeit ab, ohne Hast, aber auch ohne Pause. Die Zeit scheint stehen zu bleiben, der Augenblick erscheint »unvergänglich«. Bemühen Sie sich, Vergleiche mit der Vergangenheit und Träume von der Zukunft auszublenden. Dann steigen Ihre Chancen, intensiven
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zu erleben.
|208| 3. Konzentrieren Sie sich auf eine Tätigkeit
Menschen, die mehreren Aktivitäten gleichzeitig ihre Aufmerksamkeit widmen müssen, sind dabei unfähig zum
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. Erst wenn Sie eine Tätigkeit vollständig ausfüllt, werden Sie Glücksmomente erfahren können.
4. Lernen Sie, Ihre Arbeit zu genießen
Menschen, die
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erleben, haben es geschafft, die Beschränkungen ihrer Arbeitsumgebung in Möglichkeiten umzuwandeln. Sie sehen sich selbst als Maßstab für ihre Qualität. Die Anerkennung der anderen oder das Geld, das sie damit verdienen, treten in den Hintergrund. Zu den von Csikszentmihalyi untersuchten Personen mit dem höchsten Glückswert gehörte ein einfacher Arbeiter in einem Stahlwerk, der durch seine Fachkenntnisse und seine Hilfsbereitschaft allseits sehr beliebt war.
5. Vermeiden Sie die Zusammenarbeit mit unzufriedenen Kollegen
Das Arbeitsumfeld hat einen großen Einfluss auf Ihr Glückserleben. Wenn Sie von nörgelnden, negativ denkenden Mitarbeitern umgeben sind, werden Sie sich viel schwerer damit tun,
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zu erleben als in einem harmonischen Team. Analysieren Sie klar, welche Menschen in Ihrer Arbeitsumgebung chronisch unzufrieden sind und Sie damit möglicherweise unbewusst anstecken. Schotten Sie sich von solchen Menschen stärker ab, oder lassen Sie sich versetzen.
6. Suchen Sie sich eine Arbeit, bei der Sie die Kontrolle haben
Wer sich als Opfer empfindet und nicht lebt, sondern »gelebt wird«, verliert die Fähigkeit zur Freude, selbst wenn er seine Arbeit hervorragend erledigt. Wechseln Sie deshalb die Stelle, auch wenn diese Arbeit schlechter bezahlt wird oder ein geringes Ansehen bringt. |209| Wer Glückserlebnisse bei der Arbeit hat, wird seine Arbeit so hervorragend tun, dass er früher oder später auch finanziell und prestigemäßig davon profitiert.
7. Strukturieren Sie Ihre Freizeit
Erstaunlicherweise ist Arbeit leichter zu genießen als Freizeit. Die Arbeitswelt enthält eingebaute Ziele, Regeln und Herausforderungen. Freizeit dagegen ist unstrukturiert, und es kostet Mühe, sie zu etwas umzugestalten, das sich genießen lässt. Scheuen Sie sich daher nicht, Ihre Freizeit zu planen und bewusst zu gestalten. Menschen, die ihre Freizeit nicht vergeuden, haben ein positiveres Lebensgefühl, sie leben länger und sind seltener krank. Wer allerdings während seiner Arbeit nur dem Feierabend und dem Wochenende entgegenfiebert, wird selten
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erleben. Nur 18 Prozent aller von Csikszentmihalyi Befragten erlebten
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im Freizeitbereich, und bei fast allen geschah dies im Rahmen eines organisierten Hobbys.
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simplify-Idee 17
Ent-krampfen Sie das Thema Fitness
95 Prozent aller Freizeitsportler überfordern sich, ohne es zu wissen. Sport ist nicht automatisch gesund – weder für den Körper noch für die Seele –, denn in fast allen Sportarten, selbst den Fitness-Aktionen, wird ein Klassensystem aufgebaut: Anfänger, Fortgeschrittene, Leistungssportler. Ein mutiger Einsteiger wird erst einmal gedemütigt. Er will in seiner Gruppe nicht der Schlechteste |210| sein – und schon ist er wieder im Leistungssog, dem er durch seine sportliche Aktivität ja gerade entfliehen wollte.
Also gar kein Sport? Gern wird hier Winston Churchills Lebensregel »First of all – no sports« zitiert. Wer das tut, sollte bedenken, dass der große Zyniker die letzten 14 Jahre seines
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