Simplify Your Life - Einfacher und Gluecklicher Leben
muss, auch so gesund).
Beginnen Sie mit 30 Minuten täglich, ohne Rücksicht auf das Wetter. Beherzigen Sie den Rat der Briten: »Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur ungeeignete Kleidung.« Schlendern Sie nicht, sondern gehen Sie zielstrebig, ohne Hast. Ihr Puls sollte sich während des Gehens nur geringfügig erhöhen, jedenfalls deutlich weniger als beim Joggeln.
Suchen Sie sich einen Partner: Ihren Ehepartner, einen Freund, ein Kind – oder einen Hund, vielleicht auch den der Nachbarn.
Zählen Sie Ihre Schritte und atmen Sie dabei bewusst: Sechs Schritte lang einatmen, sechs Schritte lang die Luft anhalten, sechs Schritte lang ausatmen, sechs Schritte lang ausgeatmet bleiben. Dann wieder alles von vorne. Wenn Ihnen sechs Schritte zu lang sind, ändern Sie die Schrittzahl, wie es Ihnen gut tut. Diese aus Indien stammende Atemübung verhilft Ihnen zu einer ruhigen, ausgeglichenen Grundstimmung und zu einem klaren, aufnahmefähigen Geist.
Suchen Sie sich ein Ziel für Ihren täglichen Spaziergang: einen bestimmten Baum, einen See, einen Fluss oder irgendeinen schönen Ausblick, jedenfalls einen »guten Ort«, an dem Sie gerne sind. Beobachten Sie, wie er sich im Laufe der Jahreszeiten verändert. Dadurch wird aus dem Spaziergang eine »kleine Wallfahrt«, und Sie nehmen zusätzliche mentale Energie auf. Ein besonders schöner simplify-Tipp stammt von Johann Wolfgang von Goethe. Der hatte bei seinen Spaziergängen stets selbst gesammelten Veilchensamen dabei. Den streute er an den Wegesrand und freute sich, wenn es im nächsten Jahr überall dort sprießte und blühte, wo er gegangen war.
|214| Motivationshilfen
Fangen Sie klein an: Erfrischen statt erschöpfen! Unterfordern Sie sich!
Fangen Sie aus Überzeugung an, nicht aus Überredung.
Stellen Sie einen Trainingsplan auf: Wann anfangen? Wie oft? Wie lange? Wo?
Lassen Sie sich kontrollieren: Verabreden Sie sich mit einem Trainingspartner (aber nicht mit einem, der Sie überfordert!); tragen Sie jedes absolvierte Training in Ihrem Kalender ein.
Machen Sie sich klar, dass auch das kleinste Fünf-Minuten-Training ein Gewinn ist.
Nutzen Sie jede Treppe und jede andere Gelegenheit, um sich zu bewegen.
Es ist nie zu spät! Selbst bei 70-Jährigen sind erstaunliche Muskelzuwächse und Verbesserungen der Herz-Kreislauf-Leistung möglich.
Lernen Sie das Geh-Bet
Aus einem Spaziergang können Sie ein umfassendes Erlebnis für Körper und Geist machen, indem Sie ihn als eine Art Ganzkörper-Meditation betrachten. Oder, noch besser umgekehrt: Sehen Sie die ganze Schöpfung als Gebet, in das Sie mit Ihrem Gehen einstimmen. Sobald Sie den Boden unter freiem Himmel betreten und die Weite um sich herum spüren, weiten Sie sich unweigerlich auch selbst. Geben Sie alles, was Sie in Ihrem Inneren belastet, nach draußen ab: Schuldgefühle, Vorwürfe, Zorn, Angst. Beruhigen Sie das Bedrängte in sich, aber bedrängen Sie auch das, was sich in Ihnen allzu ruhig festgesetzt hat. Atmen Sie bewusst. Stellen Sie sich vor, wie Sie mit der Atemluft das Gute einatmen und mit der verbrauchten Luft das Schlechte ausatmen.
Schmecken Sie die Zeit. Freuen Sie sich, dass Ihnen diese Minuten, in denen Sie frei gehen und atmen, niemand jemals wieder wegnehmen |215| kann. Sehen Sie jeden Schritt, den Sie tun, als natürlichen Akt der Dankbarkeit dafür, dass Sie da sind. Ein stiller Spaziergang beruhigt immer.
Mit einem stillen Start-Gebet verwandeln Sie Ihren Spaziergang in ein Geh-Bet: Bleiben Sie kurz stehen, sehen Sie nach vorne und sprechen Sie einen kurzen Satz wie diesen: »Ich lenke meine Schritte auf den Weg der Stille (oder des Friedens, oder der Liebe).« Eine andere Starthilfe ist Musik. Nehmen Sie eine Melodie mit auf den Weg, entweder im Kopf oder mit Kopfhörern und irgendeinem tragbaren Gerät. Am besten ist es, wenn Sie eine Zeit lang immer dieselben Musikstücke auf Ihrem Weg hören. Probieren Sie es später ohne Kopfhörer, und spüren Sie, wie die Heilkraft dieser Melodien auch wirkt, wenn sie Ihnen nicht mehr von außen zugeführt wird.
So ein Geh-Bet ist eine Zukunftsmeditation. Während des Gehens nehmen Sie frische Luft auf, jedes Mal andere Moleküle. Sie sehen jedes Mal etwas Neues, auch wenn Sie den Weg schon 100mal gegangen sind. Jeder Schritt, den Sie tun, geht nach vorne. Stets liegt vor Ihnen die Zukunft, auch auf dem Weg zurück nach Hause. Treffen Sie während des Gehens eine Entscheidung für irgendeine positive Veränderung, und sei sie noch so
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