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Sina auf heißer Spur

Sina auf heißer Spur

Titel: Sina auf heißer Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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Kommandoton. Sollten sich die anderen doch um Viktor kümmern, wenn sie so scharf darauf waren. Sina würde überhaupt nichts mehr unternehmen, das beschloss sie in diesem Augenblick.
    Sie stand auf.
    â€žWo willst du denn hin?“, fragte Hannah irritiert.
    â€žAusreiten. Was sonst?“
    â€žBei diesem Wetter?“, rief ihr Ayla nach.
    â€žUnd ganz allein? Das ist doch nicht dein Ernst“, ergänzte Tori.
    Aber da war Sina schon in der Sattelkammer verschwunden.
    Als sie mit Sattel und Zaumzeug auf dem Arm in den Stall ging, trottete Washington neben ihr her. „Na, so was!“, sagte Sina. „Willst du mich etwa begleiten?“
    Er schenkte ihr einen ergebenen Blick und wedelte halbherzig mit dem Schwanz. Begeisterung sah anders aus.
    Neun Pferde streckten erwartungsvoll die Köpfe auf den Gang, als Sina den Stall betrat. Der Regen war in den letzten Tagen so heftig gewesen, dass Sue sie nicht auf die Weide gebracht hatte. Nun standen sie in ihren Verschlägen und langweilten sich. Nur die Haflingerstute Becky und Esel Fritz waren auch jetzt in ihrem kleinen Außenstall. Becky und Fritz waren unzertrennlich, seit Fritz vor drei Jahren als Füllen auf die Sunshine Ranch gekommen war und sich die gutmütige Becky als Mutterersatz ausgesucht hatte.
    Janko wieherte erfreut, als Sina sich zu ihm in die Box schob. Hinter ihr quetschte sich auch der Neufundländer in den Verschlag. „Muss das sein, Washington?“, stöhnte Sina. „Hier ist es doch wirklich eng genug!“
    Aber der Hund hatte sich schon in der Streu ausgestreckt und den Kopf auf die Vorderpfoten gelegt. Wo kein Platz für ihn war, da fühlte sich Washington zu Hause.
    Sina hatte Janko gerade gesattelt, als sie Sues Stimme hörte.
    â€ž This is my business, not yours “, rief die Ranchbesitzerin laut. „Es ist allein meine Angelegenheit, verstehst du?“
    â€žNatürlich ist das deine Angelegenheit.“ Das war Robert, der hinter Sue in den Stall trat. „Ich will ja nur, dass du nicht irgendwie überstürzt handelst.“
    Washington sprang erfreut auf und wollte zu seinem Frauchen, aber Sina hielt ihn am Halsband fest. „Warte!“, flüsterte sie. „Mach Platz!“ Der Hund legte den Kopf schief und sah sie verständnislos an.
    â€žPlatz!“ Sina drückte sein Hinterteil nach unten. Ratlos legte Washington sich wieder hin.
    Janko hob den Kopf und wieherte leise. Er verstand genauso wenig wie der Neufundländer, warum Sina ihn nicht endlich nach draußen brachte. Er war gesattelt, nun konnte es doch losgehen! Stattdessen duckte das Mädchen sich plötzlich neben dem Hund zusammen, als habe sie etwas in der Streu verloren.
    â€žFür die Sache mit dem verschimmelten Futter gibt es bestimmt eine ganz einfache Erklärung“, sagte Robert. Glücklicherweise kamen die beiden nicht näher, sondern blieben am Stalleingang bei Dakotas Box stehen.
    â€žNatürlich gibt es eine einfache Erklärung“, fauchte Sue. „Jemand will mich fertigmachen.“
    â€žDas glaube ich nicht“, sagte Robert. „Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass du vielleicht total überarbeitet bist, Sue? Ich meine, du brauchst mal eine kleine Pause, einen schönen Urlaub und schon sieht die Sache wieder ganz anders …“
    Weiter kam er nicht.
    â€ž Are you nuts? “, schrie Sue. „Einen schönen Urlaub? Jetzt in dieser Situation? Das ist absurd! Ich sag dir, was ich mache: Ich verkaufe die Ranch, das Haus und die Pferde und die anderen Tiere, einfach alles! Und dann gehe ich wieder zurück in die States , da sind die Leute nämlich nicht so durchgedreht wie hier!“ In ihrer Wut trat sie gegen einen leeren Eimer, der scheppernd durch die Stallgasse kollerte.
    Alle Pferde warfen gleichzeitig die Köpfe hoch und wieherten erschrocken, als hätten sie Sues Drohung genau verstanden. Auch Washington war jetzt nicht mehr zu halten, er sprang auf und bellte, was die Pferde nur noch mehr in Aufregung versetzte.
    Sue riss sich sofort wieder zusammen. „ It’s okay “, sagte sie leise. „Hey, brrr, Dakota, alles ist in Ordnung.“ Mit leiser, besänftigender Stimme redete sie auf den Colorado Ranger ein. Dakota beruhigte sich und mit ihm auch die anderen Pferde. Nur Washington bellte weiter. Sina kroch in geduckter Haltung an ihm vorbei und öffnete den Verschlag der Box.

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